Essenverweigerung bei Concerta ? Leider etwas länger

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
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Frage: Essenverweigerung bei Concerta ? Leider etwas länger

Guten Abend Herr Dr. Busse, meine 9 Jährige Tochter bekommt seit ca. 4 Wochen Concerta 27 mg. Nun ist uns aufgefallen, das meine Tochter im Grunde nichts mehr isst. Sie war vorher nie ein "grosser" Esser, aber das was sie jetzt isst, ist gar nichts. Ich habe eine Woche lang das aufgeschrieben, was meine Tochter gegessen hat. Morgens eine halbe Scheibe Brot, ohne Kürste, kein Schulbrot (bringt sie mir wieder mit), zum Mittag wenn überhaupt ein Löffel Reis/ Kartoffel und vielleicht ein Stück Gemüse oder Obst im Laufe des Tages mehr nicht, kein Abendbrot oder sonst was. Im Essen selber spielt sie herum, kommt als Letzte an den Tisch, nämlich dann, wenn wir fast alle fertig sind bzw. den Tisch abräumen wollen. ( Wir nehmen jede Mahlzeit zusammen ein, gemeinsames Frühstück, Mittag u.a) Die Tbl bekommt sie nach dem Frühstück. Die Tbl. bekommt sie damit sie sicher besser konzentrieren kann. Denn leider gibt es Probleme in der Schule, leider auch mit den Mitschülern. Sie hat u.a. keine Freundin, sie wird doch hin und wieder gemoppt bzw ausgegrenz (hat schon Spielzeug verschenkt, um Freunde zu bekommen). Lehrer kennt das Problem, kann aber nicht viel unternehmen. Selber sagt meine Tochter zum "nicht mehr essen": Dicke Leute sind häslich, sie find sich dick. Wenn ich sie weiter darauf anspreche, sagt sie das war ein Scherz. Nun weiß ich nicht, was sie bedrückt, denn sie redet nicht über ihre Gefühle. Die Psychologin meint, wir sollen das Beobachten und im Februrar haben wir ein Kontrolltermin, oder sonst halt im Januar telf. wenns nicht besser wird. Wie soll ich mich da besten verhalten?. Denn ich denke um so mehr ich rede, wird es schlimmer. Meine Tochter ist 1,37 cm gross und wiegt 24 kg. Hat seit Ende November 2 kg abgenommen. Oder kommt es doch von den Tbl.?

Mitglied inaktiv - 27.12.2009, 23:55



Antwort auf: Essenverweigerung bei Concerta ? Leider etwas länger

Liebe D., einen Zusammenhang mit den Medikamenten kann ich nicht ausschließen, das Ganze klingt aber sehr viel mehr nach einem psychischen Problem und ich kann Ihnen nur raten, sich an einen Kinder- und Jugendpsychiater zu wenden. Häusliche Konsequenz ist sicher auch ein Thema, denn es kann doch wohl nicht sein, dass Sie zulassen, dass "sie als letzte an den Tisch kommt, wenn alle schon fertig sind". Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 28.12.2009