Sehr geehrter Herr Dr. Busse, tut mir leid - ich bin es schon wieder. Ich bin ein bisschen verzweifelt. Meine 8 Wochen alte Tochter hat nun seit etwa 2,5 Wochen Blut Beimengungen im Stuhl. Selbstverständlich sind wir sofort nach dem ersten Auftreten zum Kinderarzt. Der meinte, eine Analfissur könnte die Ursache sein. Nach ca. einer Woche hatten wir zunächst mal 3 Windeln ohne Blut, dann setze es aber (subjektiv) verstärkt wieder ein. Der behandelnde Kinderarzt meinte, ich solle trotzdem erstmal abwarten und bei Persistieren evtl. mal auf Milchprodukte verzichten, da es eine Allergie auf Kuhmilch-Eiweiß sein könne. Seit Montag verzichte ich nun komplett auf Milchprodukte. Es zeigt sich jedoch bisher keine Besserung, im Gegenteil - manchmal habe ich das Gefühl, es wird mehr. Die Blutmenge variiert von einigen wenigen punktuellen Auflagerungen über größere Koagel bis hin zu blutig durchsetzten Stühlen. Die Farbe des Blutes ist mittel- bis hellrot. Folgende weitere Eckdaten noch zum besseren Verständnis: - Sie wird seit 4 Wochen voll gestillt, davor Zufüttern mit Nestlé Beba pro HA Preis (sie war aufgrund einer Neugeborenen-Sepsis anfangs auf Intensivstation, daher musste zugefüttert werden) - Sie hatte zu keiner Zeit Fieber oder Schmerzen - Bauch beim Abtasten weich - Generell kein Schreibaby, lacht viel, ist aufmerksam, höchstens mal tageweise Quengel-Phasen - Keine übermäßigen Blähungen, spuckt wenig - trinkt gut (und gierig), wächst und gedeiht gut - scheint sich mit Verdauung eher schwer zu tun, drückt viel, vor allem nachts Das gestrige Telefonat mit dem behandelnden Kinderarzt ergab, dass ich ggf. noch weiter auf Milchprodukte verzichten kann, wenn ich wolle, generell aber lieber eine Stillpause einlegen soll und stattdessen Neocate füttern. Das möchte ich allerdings gerne vermeiden. Ich möchte mein Kind nicht noch weiter verwirren mit Umstieg von Fläschchen auf Brust und wieder zurück, zumal sie wirklich gerne an die Brust geht. Selbst bei der Gabe von einem Fläschchen mit abgepumpter Muttermilch wollte sie hinterher nochmal an die Brust und ließ sich nicht anders beruhigen (obwohl sie keinen Hunger mehr hatte, sie trank dann nicht mehr viel). Sie ist ja auch kein Versuchskaninchen und ich verspreche mir von dem Versuch mit Neocate ehrlich gesagt auch nicht viel. Sollte sich der Befund darunter bessern, ist lediglich nachgewiesen, dass sie irgendetwas aus meiner Ernährung nicht verträgt, aber das kann ja auch alles mögliche andere außer Kuhmilch-Eiweiß sein. Das hätte dann womöglich zur Folge, dass ich gar nicht mehr weiter stillen kann, aber die Muttermilch ist doch angeblich das Beste fürs Kind! Was würden sie mir raten? Ab wann sollten bei einer konsequenten milcheiweißfreien Ernährung Erfolge zu sehen sein, bzw. wie lange würden sie diese empfehlen, bevor weitere Schritte eingeleitet werden? Könnten diese weiteren Schritte nicht auch ein Besuch beim Allergologen oder Gastroenterologen sein, anstatt der Versuch mit Neocate? Wäre es nicht hilfreich herauszufinden, ob es sich überhaupt um eine allergische Reaktion handelt, bevor man mit der Ernährung des Säuglings herumexperimentiert? Sollten Kinder nicht mindestens 4 Monate gestillt werden, wenn es geht? Ich will natürlich nur das Beste für mein Kind, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass meine Muttermilch ihm schaden könnte. Und wie gesagt, ich möchte die arme Kleine nicht unnötig verwirren. Daher möchte ich eine Stillpause oder das vollständige Abstillen am liebsten vermeiden, wenn irgend möglich. Ich hoffe, Sie verstehen mein Problem. Vielen Dank für Ihre Geduld. Beste Grüße R.
von Razorbill am 23.11.2018, 18:12