Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

Antibiotikum beim Säugling - wochenlanger Schnupfen

Dr. med. Andreas Busse

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Frage: Antibiotikum beim Säugling - wochenlanger Schnupfen

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Sehr geehrter Herr Dr. Busse, meine Tochter ist fünf Monate alt und hat seit 10 Wochen heftigen Schnupfen, was die ganze Familie mittlerweile schlaucht und verzweifeln lässt. Anfangs war einfach ständig die Nase zu und das Atmen in der Nacht, da sie Bauchschläferin ist (Atemüberwachungsgerät vorhanden!) kaum möglich. Nach sechs Wochen entschied sich unsere Kinderärztin für die Gabe eines Antibiotikums, da die Leukocyten bei 12500 waren und sie homöopathisch keine Chance mehr sah, den Schnupfen zu bekämpfen. Weiterhin meinte sie, besteht vmtl. ein Zusammenhang von wochenlangen Atemwegsinfekten und späterem Asthma. Der Schnupfen änderte seine Farbe von grün auf weiß, war 2-3 Tage besser - unsere Tochter schlief durch. Allerdings kam er 2-3 Tage nachdem das Antibiotikum aus war wieder . Erschwerend kam die Infektion mit dem Rotha Virus hinzu, der als Begleiterscheinung ja Husten und Schnupfen hat. Nun war es, noch mal 5 Wochen später, schlimm wie nie zuvor: aus der Nase kam nicht nur grün-gelber Schleim, sondern auch Blut – auf dem Kopfkissen fand ich morgens tagelang mehrere Blutbatzen vor. Da unsere Ärztin in Urlaub war, gingen wir zum HNO, der einen Abstrich der Nasenschleimhaut machte. Beim Abstrich kamen keine Hinweise auf Bakterien hervor, jedoch riet er uns zum Antibiotikum, weil Farbe und das Blut auf Bakterien hinweisen. Dies wollten wir mit unserer Kinderärztin nochmals besprechen, welche uns letztmals auch zum Antibiotikum riet, weil mittlerweise der grüne Schleim auch aus den Augen kam. Das Antibiotikum (Cefu Hexal 125mg/5ml) bekommt sie jetzt den vierten Tag und ich bin mir nicht sicher, ob der Schnupfen bereits komplett weg sein sollte?! Es kommt zwar kein Blut mehr aus der Nase und auch die Augen sind wieder ok, aber das Atmen in der Nacht ist über die Nase trotzdem fast unmöglich, weil sie immer noch verstopft ist. Sollte das Antibiotikum wieder nicht wirken, meinte die Ärztin noch, kann es sein, dass eine OP in der Nase nötig ist. Wir vertrauen unserer Ärztin, allerdings würde ich gerne ihre Meinung als Zweitmeinung hören – vor allem mit dem Hintergrund, dass ich grade im Internet gefunden habe, dass die Gabe von Antibiotikum im ersten Lebensjahr das Risiko auf Asthma extrem erhöht! Ich dachte immer, das könnten wir senken, wenn der Infekt nicht noch länger dauert. Vielen Dank für Ihre Antwort!


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe A., die Infekte der oberen Luftwege werden in der Regel durch Viren verursacht und eine bakterielle Infektion entsteht nur sekundär z.B. als MIttelohrentzündung. Ob ein Antibiotikum also die Lösung für den anhaltenden Schnupfen Ihrer Tochter ist, muss man bezweifeln. Klären sollte man sicher, ob es anatomische Ursachen in der Nase gibt, die den Nasengang einengen und ob chronische Krankheiten wie Veränderung der Flimmerhärchen oder eine Mukoviszidose eine Rolle spielen könnten. Alles Gute!


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