Hallo Herr Dr. Busse,
wir kennen uns. Ich bin ein guter Freund von Michael Eilers und Dr. Ernst und habe folgende Frage:
Unsere Tochter ist 13 Monate alt und wird noch immer fast ausschließlich durch Muttermilch ernährt.
Was empfehlen Sie uns? Sollen wir uns intensiv bemühen, diesen Zustand zu verändern?
Wir unternahmen bereits einige Versuche, sie abzustillen, doch waren diese leider völlig ohne Ergebnis.
Insbesonder in der letzten Nacht hatte sie wieder starke Blähungen.
Tee und Wasser trinkt sie, sie ist auch hinsichtlich des Gewichts und der Größe völlig unauffällig.
Vielen Dank schon heute für Ihren netten Rat.
Ihr
Bernhard Modl
Mitglied inaktiv - 06.07.2005, 22:17
Antwort auf:
Abstillen nach 13 Monaten
Lieber Bernhard,
es geht jetzt vor allem darum, dass ihre Tochter zumindest zusätzlich zu vielleicht noch 1 bis 2 mal Stillen ausreichend andere Nährstoffe bekommt.
Ich meine auch, dass jetzt eine Trennung erfolgen sollte zwischen Nahrungsaufnahme und Trösten und Beruhigen. Manchmal fällt es Mutter und Kind schwer, die Babyzeit loszulassen, doch Selbständigkeit und Unabhängigkeit sind wichtige Entwicklungsschritte.
In Zukunft sollte ihre Tochter also immer zu 3 HAupt- und 2 Zwischenmahlzeiten am Familientisch sitzen und dort freundlich etwas angeboten bekommen. Nicht drängen, nur anbieten und genauso freundlich wieder abräumen, wenn sie wenig bis gar nichts isst. Dann gibt es aber auch nichts anstatt. Stillen kann man ja z.B. auf 1 bis 2 mal am Tag reduzieren und die Mutter darf dabei ruhig auch mal "Nein" sagen.
Gerne können wir das auch persönlich in der Praxis besprechen.
Alles Gute!
von
Dr. med. Andreas Busse
am 07.07.2005