Frage: Perzentilenknick Abstillen

Sehr geehrter Herr Dr. Busse,  ich bitte um einen Rat zum Thema Abstillen und Gewichtsverlauf. Meine 14-monatige Tochter ist wie mein 4-jähriger Sohn ein SGA-Kind (unklare Ursache). Im Gegensatz zu ihm nimmt sie aber schlecht zu und hat mittlerweile einen Perzentilenknick. Die KiÄ kontrolliert ca. alle 1-2 Monate und empfiehlt Abstillen und vorher keine Abklärung. Ich möchte gerne wissen, ob das die allgemeine Empfehlung ist.  Das Gewicht meiner Tochter sieht so aus (mein Mann und ich sind klein): Geburt 2430g 45cm, ca. 3 Monate 4450g 57cm, ca. 6 Monate 5900g 64cm, fast 1 Jahr 7050g 68cm, mit 13,5 Monaten 7300g 73cm. In Zwischenmessung einmal Wachstumsstillstand Größe, der wieder reguliert. KU in Ordnung, auf Perzentile gewachsen (wenn auch klein).  Beikost haben wir entsprechend der Empfehlung der KiÄ im 5. Monat gestartet, entsprechend allg. Empfehlungen aufgebaut (oft Gläschen) und immer etwas mehr Öl oder Mandelmus zugegeben. Da das Gewicht nicht besser wurde, hat die KiÄ Abstillen empfohlen. Seit ca. 3 Monaten ist meine Tochter tagsüber komplett abgestillt. Nachts stille ich sie noch. Stuhlgang ist eher fest oder je nach Kost mal leicht breiig, Unverträglichkeiten sind mir nicht aufgefallen.  Tagsüber isst sie jetzt (halb-) feste Kost bei 6 Zähnen. Sie geht in die Tagespflege. Sie isst im Prinzip mit Appetit und ausgewogen (kann ich bei Bedarf noch ausführen, entsprechend der KiÄ- Empfehlung aber mit mehr Fett, d.h. extra Öl, Rahmjoghurt, Nussmuss etc. dazu), aber eher kleine Portionen (etwa halb so viel wie die anderen, größtenteils etwas älteren Kinder). Sie trinkt Wasser bei Durst. Nachts ist sie im Moment oft an der Brust, da sie zahnt, öfters erkältet ist und die Eingewöhnung verarbeitet. Ich werde innerhalb der nächsten 6 Wochen ohnehin das nächtliche Stillen einschränken müssen wegen Schichtdiensten, möchte aber nicht ad hoc aufhören, da das Kind es offensichtlich braucht. Anders lässt sie sich nachts gar nicht beruhigen. Auch hat das Abstillen tagsüber so gar nichts Gewichts-mässig gebracht, eher im Gegenteil, obwohl sie deutlich mehr isst seitdem. In der Tagespflege kursiert ein Magen-Darm-Infekt und ich möchte nicht abgestillt haben, bevor es sie trifft. Mein Sohn hat trotz langem und häufigerem Stillen immer super zugenommen, meine Tochter war schon im Bauch viel zu klein. Daher kann ich den Zusammenhang von Stillen und Perzentilenknick irgendwie nicht so deutlich sehen wie meine KiÄ.  Aber das Gewicht meiner Tochter macht mir doch Sorgen. Sie entwickelt sich ansonsten aber gut, lief mit 11,5 Monaten und ist im Moment den ganzen Tag aktiv und am liebsten draußen. Sprachlich noch nicht viel, ist aber okay und hat einen starken Willen und Persönlichkeit. Sie schläft eher wenig (11 Stunden nachts mit Stillen im Halbschlaf, tags max. 1 Stunde).  Ist Abstillen auch Ihre einzige Empfehlung?  Vielen Dank für eine Rückmeldung.  Viele Grüße  Julala

von Julala2 am 31.01.2024, 12:15



Antwort auf: Perzentilenknick Abstillen

Liebe J., es ist erst mal wunderbar, dass Ihre Tochter so fit und munter ist und sich gut entwickelt. Das Gedeihen wird natürlich Ihr Kinderarzt weiter und sicher eher gelassen verfolgen. Wichtig finde ich, dass Ihre Tochter Freude und Genuss am Mitessen am Familientisch hat und sie nicht mit ständigen Sorgen um ihr Essen belastet wird. Gegen das Stillen gibt es meines Erachtens gar nichts einzuwenden, so lange Sie beide das genießen und nachdem Ihre Tochter ja doch gut andere Nahrung zu sich nimmt. Also bitte keinen Stress machen und sich an Ihr freuen. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 31.01.2024



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