ADHS bei 13-jährigem, Ritalin empfohlen

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: ADHS bei 13-jährigem, Ritalin empfohlen

Hallo Herr Dr. Busse, mein 13-jähriger Sohn hat eigentlich seit seiner Schullaufbahn Probleme, sich zu konzentrieren, Aufgaben zu erledigen und er vergisst einfach alles. Seine Schulnoten sind allerdings immer im Durchschnitt, wenn er intensiv lernt sogar sehr gut. Momentan scheitern die guten Noten eigentlich nur an seinem Arbeitsverhalten (ständig fehlende Hausaufgaben) Wir haben die letzten Jahre irgendwie immer gehofft, dass es besser wird, aber im Laufe der Zeit wurde es immer schlimmer. Aus diesem Grunde haben wir eine Kinder- und Jugendpsychiaterin zugezogen und sie hat diverse Tests durchgeführt. Sie kam zu dem Schluss, dass er an einer ADHS leidet, nicht schwerwiegend, dennoch behandlungsbedürftig. Wir sollen unserem Sohn also Methylphenidat oder Amphetamin verabreichen. Ich bin eigentlich strikt dagegen, sein Vater meint, dass es ihm nur helfen wird, er ist dafür. Ich bin total verunsichert. Ich bin der Meinung, dass es nicht darum geht, einen Einserschüler aus ihm zu machen, sondern dass er mit Kontrolle und Beobachtung schafft, ein guter Schüler zu sein, also letztendlich liegt es an uns als Eltern, sein Verhalten zu "formen". Abgesehen davon sind Amphetamine Drogen und fallen unter das BTM. Auf der Straße könnte ich die Tabletten als Speed verkaufen!!!!! Was meinen Sie dazu? Haben Sie Erfahrung mit der Gabe dieser Mittel und raten Sie eher dazu oder eher ab? Vielen Dank im Voraus!

Mitglied inaktiv - 03.05.2010, 19:40



Antwort auf: ADHS bei 13-jährigem, Ritalin empfohlen

Liebe K., würden Sie ihrem Sohn Insulin geben, wenn er zuckerkrank ist oder müsste er strengste Diät halten? Sehr viel anders ist es nicht mit einer klar diagnostizierten Aufmerksamkeitsstörung, denn dabei ist auch eine organische Störung vorhanden, bei der ein Ungleichgewicht der fördernden und hemmenden Impulse in bestimmten Hirnarealen besteht. Natürlich gehört zur Behandlung auch, dass Sie seinen Tagesablauf auf seine Erkrankung abstimmen und ihn dabei unterstützen, dass er lernt, damit umzugehen. Wenn das nicht reicht, dann sollten Sie ihm aber ein wirklich hilfreiches Mittel wie Metyhlphenidat nicht vorenthalten. Zumindest sollte man einen Versuch damit machen, denn es macht weder süchtig noch hat es sonst Nachwirkungen, wenn man es irgendwann wieder absetzt. Und unter das Betäubungsmittelgesetz fällt es nur, weil es eben auch von Gesunden zum Doping verwendet werden könnte. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen und habe gerade letzte Woche ein 10-jähriges Mädchen richtig aufblühen sehen, da sie zum ersten Mal in ihrem Schulleben, Erfolge ereichen kann. Alles GUte!

von Dr. med. Andreas Busse am 03.05.2010



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