Frage im Expertenforum Kinderarzt an Dr. med. Andreas Busse:

17 Monate und läuft und spricht nicht

Dr. med. Andreas Busse

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Kinderarzt
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Frage: 17 Monate und läuft und spricht nicht

Mitglied inaktiv

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Hallo lieber Herr Dr. Busse und alle anderen lieben Mitglieder im Forum, langsam bin ich wirklich verzweifelt. Meine Tochter wird bald 17 Monate alt und sie läuft noch nicht frei, spricht nicht viel und durchschlafen tut sie auch noch nicht annähernd. Ständig muss ich mir von Familie und Bekannten anhören, dass es doch nun wirklich langsam mal Zeit wird und dass sie wohl gesundheitlich doch irgendwo etwas hat ... und außerdem muss ich doch endlich mal abstillen und ich mache alles falsch ..... ich habe es lange geschafft, mir das nicht zu Herzen zu nehmen und auf meine Instinkt zu hören. Langsam habe ich jedoch das Gefühl, dass ich doch etwas falsch mache. Leider ist es durch den ganzen Druck von außen dazu gekommen, dass ich das Gefühl habe, eine schlechte Mutter zu sein und zu denken, dass mein Kind eben doch nicht normal entwickelt ist und gesundheitliche Probleme haben könnte - oder ich es schlicht und einfach doch nur "verzogen" habe. Im Einzelnen ist es eben so, dass sie noch nicht frei läuft. Sie läuft schon sehr lange an der Hand oder an Möbeln entlang - ja eigentlich rennt sie sogar schon durch die Gegend ... rückwärts, vorwärts, seitwärts ... alles. Nur loslassen tut sie unter keinen Umständen. Sie fordert einen geradezu auf, sie an die Hand zu nehmen und sie dort hinzuführen, wo sie es wünscht. Sie hat ein sehr starkes Durchsetzungsvermögen (was im Übrigen darauf geschoben wird, dass ich sie nie hab schreien lassen ....) Beim letzten Arztbesuch habe ich meinen Kinderarzt darauf angesprochen, dass sie noch nicht alleine läuft. Er meinte, dass Spätläufer einfach so schlau sind, sich tragen zu lassen ... ist ja auch alles okay, aber ich habe mal gehört, dass Kinder entweder motorisch gut sind, oder aber sprachlich. Meine Maus hat weder das eine, noch das andere und das macht mir nun langsam tatsächlich sorgen. Darüber hinaus ist sie wirklich sehr anhänglich. Am liebsten würde sie den ganzen Tag von mir - und wirklich nur von mir - durch die Gegend getragen, oder gestillt werden. Nachts kommt sie noch immer 99 % der Nächte alle zwei Stunden zum Nuckeln, nicht zum trinken. Sie fordert Mama wirklich stark ein und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht weiß, ob ich einfach zu wenig Zeit mit ihr verbringe, dass sie so ist. Auch mit ihrem Papa nimmt sie nicht Vorlieb, obwohl ich versuche, den beiden auch mal gemeinsame Zeit alleine einzuräumen, damit sie auch zu ihm eine Beziehung aufbauen kann und weiß, dass auch Papa trösten, kuscheln und spielen kann. In der Kita sagte man mir, dass sie auch da versucht, grundsätzlich ihren WIllen durchzusetzen und wenn man einmal etwas macht - z. B. sie länger auf den Arm nehmen - dann fordert sie das dann in der nächsten Zeit auch lautstark ein. Man sagte, sie sei eine kleine (verwöhnte) Prinzessin ... aber ich habe doch einfach nur versucht, ihre Bedürfnisse stets zu befriedigen und halte nichts davon, ein Baby schreien zu lassen. Vielleicht habe ich ja doch etwas falsch gemacht, momentan fühle ich mich als schlechte Mutter. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende und vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen meinen verzweifelten Text zu lesen und zu beantworten. Viele Grüße


Dr. med. Andreas Busse

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Liebe M., dass Sie sich von anderen ein schlechtes Gewissen machen und gar einreden lassen, Sie seien eine "schlechte Mutter" ist wirklich schade und natürlich Unsinn. Wenn Sie Probleme sehen mit Ihrer Tochter, dann vertrauen Sie doch bitte Ihrem Kinderarzt und lassen bei Bedarf Ihre Tochter erneut untersuchen. Und was das Schlafen angeht, so kann Ihnen sicher auch Ihr Kinderarzt raten und/oder Sie an eine spezielle Beratungsstelle für Familien verweisen. Alles Gute!


Mitglied inaktiv

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Hallo, Ganz im Gegenteil-du klingst für mich wie eine SEHR GUTE Mutter,weil du vieles richtig machst,was viele heutzutage falsch machen. Lass dich BITTE nicht verunsichern und glaub mir,dass später alle Leute verstummen werden wenn dein Kind besonders selbstbewusst und sicher gebunden ist! Ich habe meine Kinder 1,5Jahre ausschliesslich durch die Gegend getragen,auch zuhause,nie weinen lassen,das erste halbe Jahr überall (in jedes Zimmer) mit genommen und heute sind sie super selbstständig UND die anderen nicht! Die Kinder,die angeblich gelernt hatten ohne Mama auszukommen,können sich heute schwer lösen und trauen sich weniger zu,weil sie immer diesem Schutz von Mama hinterher hecheln. Gib deinem Baby einfach JETZT was es braucht,und das bist DU. Laufen ist bis 18 Mon mindestens okay,solange es eine Entwicklung gibt und die gibt es ja stetig. Mach bitte alles weiter so und geh mal auf die Seite von Nora Imlau,da wirst du sicher viele Infos finden. LG


misses-cat

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Sag den Leuten sie sollen sich um ihren Kram Kümmern. Nur eines meiner sechs Kinder hat mit anderthalb durchgeschlafen, mein jüngster Sohn ist erst mit 19 Monaten frei gelaufen ( dafür dann sofort sicher) , reden fängt er jetzt mit zweieinviertel erst so richtig ( davor nur einzelne Wörter) und meine jetzt 15 Monate alte Tochter will auch noch nicht laufen.


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank für Eure aufmunternden Antworten. Eigentlich weiß ich ja auch selbst, dass Ihr Recht habt und alles ganz normal ist. Aber es geht halt schon ihr ganzes Leben lang, dass immer irgendwer irgendwas an dem wie ich es mache auszusetzen hatte. Ich habe mir selbst immer gesagt, dass vor allem Eltern und Schwiegereltern vielleicht einfach noch zu altmodisch denken und habe es weitestgehend kommentarlos ignoriert, aber sie haben einfach nie aufgehört und irgendwann kann man es dann nicht mehr hinterschlucken... vor allem dann nicht, wenn alle gleichaltrigen Kinder bereits tun, was mein Kind nicht tut. Das bestätigt und bestärkt ja irgendwo (jedenfalls auf den ersten Blick) die Aussagen der außenstehenden, welche ein Problem haben. Ich weiß auch, dass mein Kind sehrwohl in anderer Hinsicht anderen Kindern weit voraus ist, aber das sind dann so Dinge die nicht bewertet werden weil sie nicht auf den ersten Blick offensichtlich ist. Am meisten traurig macht mich einfach, dass selbst meine Eltern bei wirklich jedem Besuch mindestens einmal den Satz: "na aber langsam muss sie mal ....." benutzen. Ich verstehe nicht, wieso so ein Druck aufgebaut werden muss. Das kann doch keinem Beteiligten wirklich gut tun.


Anniquita83

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Hallo, gerade in puncto Laufen würde ich mir wenig Sorgen machen, denn an für sich kann sie es ja. Meine Tochter könnte zwar körperlich mit 11 1/2 Monaten frei laufen, aber vor allem in fremden Umgebungen wollte sie nur an der Hand sein oder getragen werden. Die Freiheit, laufen zu KÖNNEN, ist für die Kinder zwar toll, aber auch beängstigend, denn man kann dann plötzlich auch mal ziemlich weit weg sein von der Mama. Deine Tochter braucht dich da einfach noch als Sicherheit, und irgendwann wird sie sich dann lösen und einfach weglaufen. Genau wie mit dem Tragen, dabei vermittelst du ihr einfach, dass du da bist, und zwar ganz nah. Ich muss meine Tochter mit knapp 15 Monaten auch viel tragen, obwohl sie wie gesagt mittlerweile viel läuft und rumrennt. Was wir den Kleinen jetzt als Sicherheit mitgeben, haben sie ein Leben lang in sich. Deshalb: lass dir nicht einreden, eine schlechte Mutter zu sein! Du machst das alles richtig, auch wenn es für viele falsch aussieht und es sicher oft anstrengend für dich ist. Unser Lohn werden (bestimmt) sichere und selbstbewusste Kinder sein! Alles Liebe!


Mitglied inaktiv

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Ein Kind muss gar nichts, außer geliebt werden! Es gibt einen Unterschied zwischen laufen können, laufen wollen und sich trauen, alleine zu laufen. Manche Kinder machen das dritte ohne das erste zu können und deine Tochter macht halt andersrum. So wie du sagst, KANN sie es ja an sich. Wenn sie hört und kleine Aufforderung versteht („Hol mir mal bitte...“) und beispielsweise in einem Buch oder draußen Hund, Blume usw. zeigen kann/erkennt, dann versteht sie auch die Wörter. Auf das Verstehen kommt es an, manche Kinder sprechen dann nahezu jedes neu gelernte Wort nach, andere sammeln erstmal für sich. Wenn sie dich versteht und das Gehör in Ordnung ist (zur Sicherheit einfach mal beim Arzr kontrollieren lassen, falls noch nicht geschehen), dann kannst du da gelassen sein. Einfach weiterhin viele Sprechanreize geben, was du ja sicher eh machst. Zum Verhalten kann ich nichts sagen. Meine Tochter ist 17 Monate. Mir war wichtig, dass ich ab einem bestimmten Alter nicht mehr jedes „Bedürfnis“ erfüllt habe. Zum Beispiel, als sie krabbeln konnte und sie gut drauf war, hab ich sie nicht mehr mit ins nächste Zimmer getragen, sondern sie animiert, mir hinterher zu kommen. Auch springe ich nicht auf jedes Gemecker an. Man merkt ja, ob sie einfach nur meckert oder wirklich irgendwas ist. Gekuschelt wird aber beispielsweise immer, wenn sie das will, auch schläft sie bei uns. Ich versuche da einfach zu unterscheiden. Lass dir auf jeden Fall nicht einreden, dass du eine schlechte Mama bist, das bist du nicht. Natürlich kann es sein, dass du deine Tochter zu sehr verwöhnst. Mittlerweile ist sie ja auch in einem Alter, in dem sie lernen und verstehen kann, dass andere Menschen auch Bedürfnisse haben und es eben nicht immer nur nach ihrer Nase gehen kann. Aber ob das so ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Vielleicht hast du eine gute Freundin oder eben deinen Mann, die/der dir KONSTRUKTIVE Ratschläge geben kann; manchmal hilft ein Blick von außen!! Alles Gute!


Kekskopf

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Dann sag ich dir jetzt auch den Satz: Na, aber langsam musst du doch mal ... ...lernen, dass du zwei Ohren hast - durch das eine Ohr, zum anderen hinaus. 😋 Lass die Leute reden und mach dein Ding. Für mich klingst du sehr liebevoll und bedürfnisorientiert. Mein Sohn ist übrigens mit 19 Monaten frei gelaufen und heute ein motorisch fitter Dreijähriger.


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