Die ersten Anzeichen für eine nahende Geburt
von Stephanie Rex
Geht es los? Jede Frau erlebt das anders - allerdings gibt es verschiedene Anzeichen dafür, dass ein Kind sich tatsächlich auf den Weg macht.
Die Wehen beginnen mit einem leichten, periodenartigen Ziehen. Das ist für die meisten Frauen gut auszuhalten und sie bleiben erst einmal zu Hause. Normalerweise heißt es: Wenn die Wehen eine Stunde lang in regelmäßigen Abständen von 5 bis 10 Minuten kommen, ist es Zeit, ins Krankenhaus zu fahren. Das hängt allerdings davon ab, wie weit der Weg ist. Wer eine lange Anfahrt hat oder mit viel Verkehr rechnet, bricht vielleicht lieber früher auf. Möglicherweise kann ja erst einmal deine Hebamme vorbeikommen. Gut möglich, dass du dann ruhig noch eine Weile daheimbleiben kannst.
Ob es sich um "richtige" Wehen handelt, kannst du testen, indem du dir für mindestens 20 Minuten ein warmes Bad gönnst. Halten die Wehen an oder werden sie sogar stärker, hat die Geburt begonnen. Dann ist es sinnvoll, die Kliniktasche fertig zu packen und in aller Ruhe ins Krankenhaus zu fahren. Lassen die Wehen nach oder hören auf, kannst du es dir erst einmal entspannt gemütlich machen. Es geht doch noch nicht los. Bitte bade aber nur, wenn jemand dabei ist: Dein Partner, deine Mutter oder eine Freundin sollten in der Nähe sein, falls dein Kreislauf schlapp macht. Außerdem ist Hilfe sinnvoll, wenn du in die oder aus der Wanne steigst.
Das eigene Gefühl ist oft ein guter Ratgeber
Ich rate werdenden Müttern immer, auf ihr Gefühl zu vertrauen. Wenn du die Sicherheit brauchst, dass jemand nach dem Rechten schaut oder das Gefühl hast, es geht los, fahr einfach in die Klinik. Und zwar egal, in welchem Abstand deine Wehen kommen. Die meisten Mütter haben ein sehr gutes Bauchgefühl und fahren genau zum richtigen Zeitpunkt los. Beim ersten Kind ist der Aufbruch oft etwa früher, weil die Frauen das Geschehen noch nicht so gut einschätzen können. Aber das macht gar nichts.
Natürlich kann die Geburt auch mit einem Blasensprung beginnen. Beim "hohen Blasensprung" geht nur langsam oder tröpfchenweise Fruchtwasser ab: Die Fruchtblase ist ein wenig eingerissen und das Fruchtwasser läuft langsam von oben nach unten. Wenn du dich bewegst oder aufstehst, läuft etwas mehr ab. Viele Frauen sind unsicher, ob sie den Urin nicht mehr halten können oder ob es wirklich Fruchtwasser ist. Das kannst du ganz einfach unterscheiden: Fruchtwasser ist roséfarben und riecht leicht süßlich. Urin ist eher gelblich und ohne süßlichen Geruch. Bei einem "normalen" Blasensprung geht richtig viel Fruchtwasser ab - etwa ein bis zwei Liter. Dann ist es immer sinnvoll, Richtung Klinik aufzubrechen. Ein spontaner Blasensprung, bei dem vor Einsetzen der Wehen das ganze Fruchtwasser abgeht, ist übrigens gar nicht so häufig.
Selbst ein Blasensprung - kein Grund zur Eile
Wenn es nur tröpfelt und du unsicher bist, was los ist, kannst du deine Hebamme anrufen oder zum Frauenarzt fahren. Hat die Praxis geschlossen, wendest du dich direkt an deine Geburtsklinik. Handelt es sich tatsächlich um einen Blasensprung, besteht trotzdem kein Grund zur Eile. Vermutlich wird deine Klinik am Infoabend erklärt haben, was sie empfiehlt: Manche Krankenhäuser möchten, dass die Frauen innerhalb der nächsten zwei bis drei Stunden ins Krankenhaus kommen. Andere sehen es entspannter und empfehlen eine Frist von sechs bis acht Stunden. Im Kreißsaal wird dann ein CTG geschrieben und untersucht, wie es Mutter und Kind geht.
Tipp: Packe ab der 37. Schwangerschaftswoche einfach ein paar dickere Binden in die Handtasche. Dann bist du auf der sicheren Seite, falls es zu tröpfeln beginnt.
