Ab wann dürfen Babys sitzen?

Ab wann dürfen Babys sitzen?

© Adobe Stock, Michael Kempf

Grundsätzlich sollten Babys erst dann sitzen, wenn sie sich von alleine hinsetzen und diese Position auch halten können. Das ist mit etwa neun Monaten der Fall, wobei es große individuelle Unterschiede gibt.

Es ist zwar möglich, ein Kind schon vorher zum "Sitzen" zu bringen, indem Kissen es stützen. Das ist aber nicht sinnvoll und schadet dem Rücken Ihres Kindes sogar: Seine Bauch- und Rückenmuskulatur muss sich erst einmal entwickeln; so können sich auch Rücken und Becken gut ausbilden.

Ihr Kind lag in Ihrem Bauch in sehr gebeugter Haltung. Daher braucht es erst einmal seine Zeit, bis sich die Wirbelsäule streckt - erst recht bis hin zum Stehen. Fortschritte bei der Streckung sind schon drei bis vier Wochen nach der Geburt deutlich sichtbar: Dann kann das Baby in Bauchlage seinen Kopf sehr gut halten.

Dass ein Kind vorübergehend mal in einer Wippe liegt, ist okay. Allerdings ist es für Ihr Baby besser, wenn das nicht zu oft oder zu lange der Fall ist. Denn die Haltung in der Wippe ist ungünstig für das Becken. Als Faustregel gilt: etwa zehn Minuten, danach wird auch die Wippe für jüngere Babys zu anstrengend.

Beim Sitzen sind Wirbelsäule und Muskulatur gefordert, um das Kind im Gleichgewicht zu halten. Auch das gelingt natürlich nicht gleich; daher kippen die Kleinen anfangs auch immer wieder um. Das ist ebenfalls wichtig, denn so können Wirbelsäule, Rücken- und Bauchmuskeln wieder kurz entspannen. Manche Kinder krabbeln übrigens erst. Sie kommen dann aus dem Krabbeln ins Sitzen, beginnen nach und nach auch, sich zum Stehen hochzuziehen. Ersparen Sie es Ihrem Kind lieber, es zum Essen in einen Hochstuhl zu setzen, indem Sie es mit Kissen abstützen. Der Hochstuhl ist erst sinnvoll, wenn Ihr Kind wirklich frei sitzen kann. Wenn Sie Ihr Kind zum Essen ausnahmsweise nicht auf den Schoß nehmen können, darf es auch mal kurz in der höher gestellten Wippe liegen.

Am besten ist es für die Entwicklung Ihres Kindes, wenn es sich möglichst viel frei bewegen kann. Ideal ist dafür eine Krabbeldecke, auf der es sich mit altersgerechten Spielsachen beschäftigt. Dabei lernt Ihr Kind auch, sich zu drehen. Es kann aus der Vierfüßler-Haltung ins Wippen und Robben übergehen. Ob ein Kind dann erst krabbelt und sich später hinsetzt oder umgekehrt, ist unterschiedlich.

Als Eltern unterstützen Sie Ihr Kind oft am besten, indem Sie Geduld haben. Geben Sie ihm die Zeit, sich nach seinem eigenen Rhythmus zu entwickeln. Die verschiedenen Phasen im ersten Jahr sind wichtig: Auf dieser Basis kann sich auch die weitere Motorik in der frühen Kindheit und Jugend gut entwickeln.

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