Computerspiele - Vorsicht Suchtgefahr!

Computerspiele - Vorsicht Suchtgefahr!

© Adobe Stock, contrastwerkstatt

Ganz klar, Computer sind aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Wenn aber bereits Vorschulkinder stundenlang vor dem PC sitzen und "daddeln" oder von früh bis spät die Nase im Nintendo verstecken, ist das zu viel!

Wehret den Anfängen!

Computersucht ist inzwischen ein weitverbreitetes Problem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Für Sie als Eltern eines Vorschul- oder Grundschulkindes liegt diese Zeit vielleicht noch in weiter Ferne. Dennoch ist es wichtig, dass Sie sich die Gefahr bereits jetzt bewusst machen und vorbeugen. Die Grundlage für Computerspiel- und Internetsucht wird nämlich meist schon in ganz jungen Jahren gelegt.

Warum sind die Spiele für Kids so attraktiv?

Die Spiele entführen die Kinder in eine Parallelwelt, in der sie in verschiedene Rollen schlüpfen können und damit auch Emotionen ausleben können. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, solange die Kinder die virtuelle Welt nicht über die tatsächliche Realität stellen. Gerade hier liegt aber die Gefahr: In der Spielewelt ist immer etwas los, es gibt keine Langeweile. Hier kann man ein Held sein und muss sich nicht mit den Frustrationen und Misserfolgen des wahren Lebens auseinandersetzen. Aber nur wer lernt, mit Misserfolgen oder auch mit Langeweile umzugehen, kommt im echten Leben klar. Im Internet hat man immer "Freunde" um sich, die man nicht pflegen muss. Wenn wirkliche Freundschaften aber unter der Spielsucht leiden und vernachlässigt werden, wird das auf Dauer zum Problem. Die Kinder vereinsamen und verkriechen sich immer mehr in die Medienwelt.

So beugen Sie Computerspielsucht vor

  • Benutzen Sie den Computer nicht als Babysitter
    Schon Kleinkinder sind fasziniert von den bunten, wechselnden Bildern und können stundenlang wie hypnotisiert in den Computer oder Fernseher starren. Aber selbst wenn es noch so verlockend ist, endlich mal in Ruhe bügeln oder kochen zu können, missbrauchen Sie die Medien bitte nicht als "Ruhigsteller".
  • Zeiten festlegen
    Sie können Ihr Kind durchaus schon im Vorschulalter mit Computer- und Videospielen in Kontakt bringen. Es gibt tolle Lese- und Lernspiele, die Spaß machen und fördern. Setzen Sie aber von vornherein Zeiten fest, in denen das Kind spielen darf. Bei einem Vorschulkind reichen 30 Minuten, bei einem Grundschüler eine Stunde pro Tag. Wenn die Zeit um ist, wird der Computer ausgeschaltet.
  • Altersfreigaben beachten
    Achten Sie bitte darauf, dass die Spiele wirklich altersgerecht sind. Jedes Video- und Computerspiel muss mit einer Altersfreigabe gekennzeichnet sein. "Ballerspiele", die gerade auf Jungs eine magische Anziehung ausüben, sind nicht nur aus ethischen Gründen zu verwerfen. Sie machen Ihr Kind aufsässig und aggressiv und senken die Hemmschwelle zu tatsächlichem handgreiflichen Verhalten.
  • Reden Sie mit Ihrem Kind
    Verteufeln Sie die Computer- und Videospiele nicht. Das schafft nur eine grundsätzliche Abwehrhaltung der Kinder und führt zu Trotzverhalten und heimlichem Spielen. Zeigen Sie Interesse und lassen Sie sich von Ihrem Kind sein Lieblingsspiel erklären. Nur wenn Sie verstehen, warum Ihr Sprössling so fasziniert ist, können Sie mit ihm auch vernünftig und auf Augenhöhe reden. 
  • Vorsicht Pubertät
    Seien Sie besonders wachsam, wenn Ihr Kind langsam in die kritische Spielsucht-Phase, die Pubertät kommt. Jetzt, wo die Kinder mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens zu kämpfen haben, flüchten sie besonders gerne in eine heile Scheinwelt. Bieten Sie reale Alternativen, die Spaß machen, z.B. eine Mitgliedschaft in einem Sportverein. Und seien Sie vor allem da für Ihr Kind!

Wer hilft bei Computersucht weiter?

Häufig werden von den Schulen Aufklärungsveranstaltungen über den richtigen Umgang mit den neuen Medien angeboten. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kind ist bereits von der Spielsucht befallen, wenden Sie sich am besten an Ihren Kinderarzt, der Ihnen gerne weiterhilft.

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