Pflege der bleibenden Zähne - Karies vermeiden

Pflege der bleibenden Zähne Karies vermeiden

© Adobe Stock, Oksana Kuzmina

Bleibende Zähne sollten, wie der Name schon andeutet, ein Leben lang halten. 

Schlimm, wenn die Zähne, kaum dass sie richtig da sind, schon von Karies befallen sind und sich die ersten Löcher zeigen. Das muss nicht sein. Mit der richtigen Pflege kann man es den Karies auslösenden Bakterien im Mund ganz schön schwer machen.

Die Zahnfee kommt oft zum Schulanfang

Eine schöne Zahnlücke gehört zum Schulanfang fast schon so sehr wie die Schultüte. Denn jetzt, mit ungefähr 6 Jahren, machen sich die ersten Milchzähne bereit, um Platz für die Bleibenden zu machen. Der bleibende Zahn resorbiert die Wurzel des darüber liegenden Zahnes. Der beginnt zu wackeln und fällt schließlich aus. Die beiden Zähne kommen sich dabei sehr nahe. So kann ein kranker Milchzahn den nachfolgenden Zahn infizieren. Regelmäßige Zahnpflege ist deshalb schon bei den Milchzähnen Pflicht!

Der Übergang zum bleibenden Gebiss

Der erste bleibende Zahn ist nicht der obere Frontzahn, der so schön auf dem ersten Klassenfoto blitzt, sondern ein Backenzahn, der sich häufig ganz unbemerkt hinter den beiden Milchbackenzähnen durchgeschoben hat. Nach den vier ersten großen Backenzähnen folgen der Reihe nach: die mittleren Schneidezähne, die seitlichen Schneidezähne, die unteren Eckzähne, die ersten kleinen Backenzähne - erst unten dann oben -, die oberen Eckzähne, dann die zweiten kleinen Backenzähne und am Schluss mit etwa 12 Jahren die zweiten großen Backenzähne. Manche Kinder sind hier etwas früher dran, andere später. Meist dauert es etwa bis zum 14. Geburtstag, bis das bleibende Gebiss mit seinen 28 Zähnen vollständig entwickelt ist. Nicht gerechnet die Weisheitszähne, die typischer Weise erst im jungen Erwachsenenalter durchbrechen.

Wie entsteht Karies und wie kann man das verhindern?

Karies ist nicht nur die häufigste Zahnerkrankung bei Kindern und Erwachsenen, sondern überhaupt die am weitesten verbreitete Krankheit auf der Welt. Untersuchungen haben gezeigt, dass nur etwa einer von 100 Erwachsenen in Deutschland keine Karies hat! Das Wort Karies kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Fäulnis". Bakterien im Mund bilden aus Zucker eine Säure, die den Zahnschmelz angreift und beschädigt. Das führt langfristig zu Karies. Diese Bakterien sitzen im Biofilm, einem zähem Zahnbelag, der im Volksmund auch "Plaque" genannt wird. Wird dieser Belag nicht regelmäßig entfernt durch Zähneputzen und Zahnreinigung, vermehren sich dort die Bakterien immens. Irgendwann ist die Schicht so fest, dass die Selbstreinigungskräfte in der Mundhöhle und die Zahnbürste nicht mehr ausreichen, um sie von den Zähnen zu entfernen.

Damit die Kariesbakterien keine Chance haben, sollte man auf folgende Dinge achten:

1. Regelmäßiges Zähneputzen, damit Speisereste entfernt werden, die den Kariesbakterien Nahrung bieten

2. Regelmäßig zum Zahnarzt gehen (Prophylaxe), damit er den restlichen Zahnbelag, der vielleicht übersehen wurde, entfernen kann

3. Möglichst wenig und vor allem nicht zu häufig Zucker essen

So pflegt man Zähne richtig

Üben Sie mit Ihrem Kind von klein auf das richtige Zähneputzen. Hier noch einmal das Wichtigste zusammengefasst:

  • Die Zähne sollten zwei- bis dreimal täglich geputzt werden, mindestens morgens und abends richtig gründlich, damit sich kein Belag festsetzen kann.
  • Ab dem Schulalter dürfen Kinder die Zahnpasta der Erwachsenen benutzen. Wenn Sie eine Kinder- oder Jugendzahnpasta benutzen, achten Sie bitte auf einen Fluoridgehalt von 1.000ppm bei Kindern und 1000-1500ppm bei Erwachsenen.
  • Eine gute Zahnputztechnik ist die KAI-Methode: Zuerst die Kauflächen gründlich putzen, dann die Außenflächen, abschließend die Innenflächen. Dabei immer vom Zahnfleisch zum Zahn bürsten und nicht zu viel Druck ausüben, damit die Zähne nicht beschädigt werden.
  • Erst ab etwa 8-10 Jahren können Kinder komplett alleine putzen. Als Richtlinie gilt: Solange Kinder keine flüssige Schreibschrift schreiben können, fehlt ihnen die Feinmotorik für eine gründliche Zahnpflege. Bis dahin sollten Sie noch einmal täglich nachputzen.
  • Viele Kinder möchten nach dem Vorbild der Eltern mit der elektrischen Zahnbürste putzen. Wichtig dabei ist: Eine elektrische Zahnbürste putzt die Zähne auch nicht von alleine. Die KAI-Systematik bleibt mit der "Elektrischen" erhalten. Die Zahnbürste wird langsam ohne viel Druck von Zahn zu Zahn geführt. So werden alle Flächen gründlich gereinigt.

Regelmäßig zum Zahnarzt

Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sind wichtig, damit er die Beläge entfernen kann, die die Zahnbürste nicht erwischt hat, bevor sie die Zähne angreifen können. Das versteht man unter "Vorsorgeuntersuchung bzw. Individualprophylaxe". Der Zahnarzt kann aber auch manche schwer zu putzende Zähne wie z.B. die stark zerklüfteten Backenzähne vorsorglich durch eine Lackschicht versiegeln. Außerdem kontrolliert er die korrekte Ausbildung von Kiefer und Zähnen. Entwickelt sich das Gebiss nicht so, wie es sollte, wird er Sie mit Ihrem Kind an einen Kieferorthopäden überweisen, der dann über mögliche kieferorthopädische Maßnahmen wie z.B. eine Zahnspange entscheiden wird.

Gesunde Ernährung für gesunde Zähne

Neben der richtigen Pflege - zuhause und beim Zahnarzt - spielt die Ernährung eine große Rolle für die Zahngesundheit. Achtet man auf zuckerarme Ernährung, hat man schon viel für gesunde Zähne getan. Noch wichtiger als die Menge zu reduzieren ist aber die Häufigkeit: Am schlimmsten ist es für die Zähne, wenn ständig kleine Mengen von Zucker über den Tag verteilt in den Mund gelangen, z.B. weil Kinder dauernd Bonbons lutschen oder in der Schule immer wieder kleine Schlucke aus der Saft- oder Limoflasche trinken. So hat der Speichel keine Möglichkeit, die entstehenden Säuren zwischendurch wieder auszugleichen. Also: Wenn schon Naschen, dann am liebsten direkt nach dem Essen als Nachtisch und anschließend Zähneputzen. So haben Kariesbakterien auch auf Dauer keine Chance!

Zuletzt überarbeitet: Juli 2022

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