Hallo,
danke für den Buchtipp. Werde ich
mir bestellen. Das mit den Aggressionen
ist schon wieder so entfernt von mir -
erinnert mich aber an Christian, als
er kleiner war. Er hat jedes Spielzeug
(1,5 Jahre - 2,5 Jahre) nur geschossen -
habe mit der Frühförderin u. mit Chr.
1 Jahr gebraucht, um ihm das abzugewöhnen. Wir haben ihm alles Spiel-
zeug, das er geworfen hat, weggenommen-
bis er gemerkt hat, dass er dann gar nichts mehr hat, was ihm natürlich auch
nicht gepasst hat.
Aber wie gesagt, 1 Jahr hat das gedauert. Er hämmerte am liebsten mit
den nackten Fersen auf einen Fliesenboden, o. ging vor lauter Zorn
mit dem Kopf in die Mauer o. eine Tür.
Er hatte bzw. hat immer noch eine hohe
Schmerzgrenze. Er ist am Asphalt gekrabbelt!!!! Er bekam n i e einen
blauen Fleck - die Haut wurde einfach
etwas dicker bei den Knien. Unser
Physioarzt meinte, er bräuchte dieses
Hämmern, um sich selbst zu spüren. Im
Mutterleib war er begrenzt, im Brutkasten nicht mehr. Damals vor 9 Jahren hatte er noch kein Nestchen im
Inkubator. Bei Thomas jetzt schon - habe
auch zuhause versucht - mit Stillkissen-
seinen Körper zu begrenzen.
Chr. hat nun eben diese Wahrnehmungsstörung - mit Mototherapie
seit 3 Jahren ist sehr viel weitergegangen. Aber manchmal wird mir
die Zeit einfach zu lang.
Danke fürs Zuhören,
liebe Grüße
sweety
Mitglied inaktiv - 11.07.2003, 14:37
Antwort auf diesen Beitrag
Hallo liebe Sweety,
Um nochmal einen kleinen groben Überblick über das Buch zu geben:
Der Autor geht bei seiner Diagnostik und anschließenden Therapien nicht von einer psychischen Krankheit - worunter die Kinder ja nach wie vor oft eingestuft werden, sondern von einer "Hirnveletzung" aus, die die 5 Sinnesbereiche: Tastsinn, Geruch,Gehör,Geschmack und Sehsinn betrifft und unterteilt dieses wiederrum in
- hyper: Kinder sehen, fühlen, riechen, schmecken oder hören zu gut, das wieder zuviel Sinneseindrücke an das Gehirn übermittelt und somit ruft ein minimaler Reiz eine starke Wirkung hervor
- hypo: Kinder brauchen intensivere Reizeindrücke um wahrnehmen zu können, da nicht genug Reize zum Gehirn langen - träges, unterempfindliches Sinnessystem
- "weißes Geräusch": innerorganische Sinneswahrnehmungen, die sich mit äußeren Eindrücken überschneiden und Aufnahmefähigkeit herabsetzten - Gehirn kann Eigengeräusche nicht ausschalten.
Insgesamt gibt er einen Überblick, schildert Fälle und deren Therapien.
Ich will hier auf jeden Fall nicht pseudofachsimpeln und mich schlauer wirken lassen als ich bin, aber bei deiner Erzählung mit dem krabbeln über Asphalt und der hohen Schmerzgrenze mußte ich gleich wieder an diese Beschreibungen der Hypo-Wahrnehmungen denken. Bei dem Autor gehts dann in der Therapie weiter mit Desensibilisierung, Sensibilisierung usw. Sehr spannend zu lesen- vor allem auch für jemanden , der überhaupt keine Ahnung hat - nicht so "medizinisch/professorisch". Ob man das allerdings als Ultimum nehmen kann weiß ich nicht.
Das mit dem Spielzeug kenne ich gut, Silas ist ja inzwischen drei aber das passiert hier auch . wir handeln ähnlich mit wegnehmen der Spielsachen, Verlassen des Spielplatzes, nach Hause gehen wenn wir zu Besuch sind usw.. Habe damals das Buch : Jedes Kind kann Regeln lernen gelesen - aber doch immer als Eltern schwierig diese Konsequenz durchzuführen. Silas haut und beißt andere Kinder und am allerschlimmsten sind dann andere "Mädchenmütter" von da kenne ich auch böse Reaktionen.
So , ich mein Sohn muß ins Bett und braucht ein Buch vorgelesen.
Laß mal wieder was von dir hören !!
Grüße Ana
Mitglied inaktiv - 11.07.2003, 20:37