erst einmal dankeschön für eurer Daumen drücken und mutmachen. Das hat sehr gut getan. Es tut mir leid daß ich mich nicht vorher persönlich gemeldet habe, aber ich habe mich einfach nicht in der Lage dazu gefühlt. Ich habe momentan das Gefühl in einem Alptraum zu stecken aus dem ich einfach nicht aufwache und meine Gefühle fahren dermaßen Achterbahn. Meine Stimmung wechselt ständig von zornig zu traurig und dann sitze ich wieder da und starre nur vor mich hin und denke nach. Ich habe immer wieder das Gefühl es wird alles zu viel, noch mehr ertrage ich nicht. Dann breche ich meistens weinend zusammmen. Es gibt momente da kann ich ganz ruhig darüber reden und dann gibt es momente da braucht man mich nur ansehen und ich fange an zu weinen. Ich bin total überfordert mit der Situation und weiß nicht wie ich damit umgehen soll, wie ich meine Gefühle in den Griff kriegen soll. Die letzten 6 Tage waren die schlimmsten in meinem ganzen Leben. Am Samstag früh bin ich noch frohen mutes aufgewacht, mir ist die Fruchtblase geplatzt und wir sind voller Vorfreude ins Krankenhaus gefahren. Ich konnte es kaum glauben, bald würde ich mein Reifchen im Arm halten. Da keine Wehen kamen hat es die Hebamme mit Eipollösung und Einlauf versucht, und laufen laufen laufen. Hat alles nichts gebracht. Gegen abend wurde dann beschlossen den Wehentropf anzuhängen, da das auch das einzige war was bei meinen anderen Kindern (ausser meiner Tochter) Wehen erzeugt hat. Meine Hebamme hat sich total gefreut dass sie den kleinen entbinden darf, was für ein zufall daß sie genau dann Dienst hatte. Sie hat schon bei meinem letzten Kind die Nachsorge gemacht. Als die ersten Wehen begannen hat sie gleich die Wärmelampe am Wickeltisch eingeschaltet und Kleidung für den kleinen Mann gerichtet. Dann ging auf einmal alles ganz schnell. Es kam eine Wehe nach der anderen, kaum verschnaufpause zwischendrin. Jede viel stärker als die vorher. Ich habe zum schluß geschrien vor schmerzen. Es war echt die Hölle, ich dachte ich muß sterben. Es kam mir länger vor, aber meine Hebamme meinte im nachhinein das die Geburt von MUMU ca. 3-4cm bis Baby da nur 20 Minuten vergingen. Ich war so erleichtert als die Presswehen einsetzten, endlich war das ende dieser schmerzen in sicht. Mein Mann meinte es waren nur 3 Presswehen bis der kleine da war, ich weiß es nicht mehr. Ich erinnere mich nur noch wie die Hebamme meinte: Nicole mach hin, dem kleinen wird es zu viel. Und im selben Moment war auch schon eine Ärztin da und hat mir auf den Bauch gedrückt um mitzuhelfen. Den Rest habe ich wie in Trance wahrgenommen, ich habe ein kleines blasses lebloses Bündel im Arm der Ärztin gesehen, die mit einem Handtuch daran gerubbelt hat. Meine Hebamme hat ganz hektisch die Schere zum abnabeln gesucht und im nächsten Moment ist die Ärztin mit Telefon am Ohr aus dem Raum gestürmt. Mein Mann hat mir später erzählt er hat die Kinderärzte zu dem Zeitpunkt schon vor der Tür gesehen. Im nachhinein hab ich erfahren daß sie auf ein Frühchen das im Kreissaal nebenan im anmarsch war gewartet haben und ihn so sofort in Empfang nehmen konnten. Sein Apgar lag bei 1/5/7 2 Stunden wusste ich nicht was mit dem kleinen ist, da die Ärzte ja das Frühchen dann auch noch versorgen mussten. Mein Mann ist ein paar minuten nach der Geburt kreidebleich aus dem Kreissaal gestürzt weil ihm alles zu viel wurde. Und ich lag da, hab die ganze Zeit auf den noch warmen Heizstrahler und die Kleidung die da FÜR MEIN BABY lag gesehen. Aber mein Baby war nicht da. Um 18:15 Uhr wurde er geboren und ca. 20 Uhr durfte ich ihn das erste mal sehen. Mit Bett wurde ich auf die Intensivstation gefahren. Dort lag er im Brutkasten zitternd und weinend, übernervös. Aber stabil. Am nächsten morgen wurde mir gesagt er hat Kopfschmerzen von der schnellen geburt. Alle waren der Meinung er müsste nur noch zur Beobachtung bleiben und wenn alles klappt hab ich ihn am nächsten Tag bei mir. Am nächsten morgen, also Montag morgen gegen 6 Uhr hab ich von Station aus mit der Intensivstation telefoniert. Da sagte mir der Arzt er habe schlechte Nachrichten, der kleine habe nachts ein wenig Probleme gemacht. Er hätte einen Krampfanfall und Atemstillstände gehabt. Sie haben ihm ein Krampflösendes Medikament gegeben und ihn nochmals untersucht. Der Kopf US hat ergeben daß er links eine kleine Hirnblutung hat und rechts in einem wichtigen Bereich sieht man noch etwas, er denkt es ist eine Fraktur. Ich solle um 8 Uhr auf die Station kommen. Das habe ich auch getan. Etwa um halb 8 hat der kleine noch einen Krampfanfall gehabt und wurde wieder sediert. Er hat so schlimm ausgesehen, so bleich und reglos. Mittags wurde mir dann gesagt daß sie das Medikament nun absetzen, sollte er aber wieder krampfen müssten sie ihn mindestens 2 Wochen dauerhaft sedieren damit sich das Gehirn erholen kann. Er war zu dem Zeitpunkt schon seit nachts dauerhaft am EEG. Er ist bisher Gott sei dank krampfanfall frei geblieben. Ein anderer Arzt hat dann noch mal einen Kopf US gemacht und meinte das auf der rechten Seite sieht aus wie nicht durchblutet. Es bestand der Verdacht auf einen durch eine Hirnblutung ausgelösten Schlaganfall. Mittwoch wurde dann ein ausführlicheres EEG geschrieben, da hab ich aber bisher noch keine Ergebnisse. Gestern habe ich dann die ergebnisse vom MRT bekommen: Kein Schlaganfall. Heute wurde dann in einem anderen Krankenhaus mit einem besseren Ultraschallgerät nochmal nachgeschaut und danach noch ein Röntgen gemacht. Die ergebnisse habe ich heute abend erhalten, sie wissen nun was er hat: links die Hirnblutung und rechts eine Schädelfraktur mit Blutung im rechten Schläfenlappen. Wie das passiert ist kann sich keiner erklären, bei erstgebährenden käme eine Schädelfraktur wohl schon mal vor, aber nicht mit so schlimmen folgen. Und bei mir war es das 5. Kind, die Ärzte wissen nicht woher es kommt. Ausserdem ist die Blutung im rechten Schläfenlappen doch deutlich größer wie auf dem US zu sehen war. Prognosen kann man keine Stellen, aber ich muß mit Deifziten rechnen. Der Muskeltonus ist die letzen 48 Stunden deutlich besser geworden, er ist deutlich wacher, schafft es problemlos zu trinken, hat auch vorgestern das erste mal geschrien. Er reagiert auf geräusche und schaut zu Lichtquellen. Ausserdem bewegt er arme und beine. Alles weitere wird die Entwicklung zeigen, wenn er Entwicklungsschritte auslässt, oder nur verlangsamt sich entwickelt. Die Ärzte sagen aber das grad bei so kleinen die Möglichkeit besteht daß andere gesunde Gehirnregionen die fehlenden Funktionen zumindest teilweise mit übernehmen.
von nicole20081980 am 15.03.2013, 21:14