Erstmal kurz an Leewja - danke für deinen Beitrag. Wir werden erstmal NICHT zufüttern. Noah macht zwar den Mund auf, wenn er den Löffel hingehalten bekommt und er hat auch nicht mehr den Reflex das Zeug mit der Zunge rauszuspucken, aber wir haben beschlossen dennoch zu warten. Das hat verschiedene Gründe: 1. Der Emotionale/Psychische Grund. Mag vielleicht egoistisch klingen, aber wir möchten unser Kind so lange es geht auch als Baby genießen. Nur weil irgendeine Statistik meint, er dürfte jetzt einen Schritt "älter" werden, müssen wir nicht mitmachen. Er darf weiterhin SÄUGLING sein, wenn es ihm gut tut. Ausserdem ist das "Flasche geben" noch inniger als Brei mit dem Löffel zu geben. Ich habe dabei mein Kind im Arm (oft Haut an Haut), wir schauen uns innig in die Augen, es ist ähnlich wie beim Stillen. Ich habe wirklich lang gekämpft mit der Stillerei, zuerst abgestillt, dann einen Relaktionskampf hinter uns gebracht (der für beide Seiten enorm wichtig war auch emotional!) und dann ging's gesundheitlich nicht mehr (Meine medikamentöse Therapie fing' an, die leider NICHT mit dem Stillen vereinbar ist). Wir genießen die Nähe noch viel zu sehr. Mit dem Löffel wird auch der körperliche Abstand ein kleines Stückchen größer. Ich vergleiche PRE ja gern mit Muttermilch und für uns ist die Flasche wirklich ein Stillersatz, weil unsere Mahlzeiten besonders innig sind. Eigentlich bin ich tief im Herzen eine Stillmami und eine Stillverfechterin. Würde ich stillen, wäre Beikost noch LANGE kein Thema bei uns! Wieso sollte es dann mit PRE anders sein!? 2. Der körperliche Grund: Es stimmt schon, dass manche Kinder schon NACH dem 4. Monat bereit für Beikost sind, allerdings darf man nicht vergessen, dass einem Frühchen auch Zeit im Mutterleib fehlt. In unserem Falle sind das über 2 Monate, die Noahs Darm weniger Fruchtwasser abbekommen hat. Die Babies trainieren so ja die Verdauung und so wird der Darm auch "ausgereift" (ein Stück weit). Frühchen fehlt eben dieses Fruchtwasser, was ganz individuell auf sie abgestimmt ist! Dann kommen sie auf die Welt, Magensonde und irgendwelches "Kraftfutter" um zu überleben. Der Darm wird ja früh gezwungen Dinge zu verarbeiten, die kein normales Kind, welches gestillt wird oder die Flasche bekommt verarbeiten muss. Ich bin daher der Meinung, dass man gerade hier den Beikoststart etwas nach hinten verschieben sollte um dem Darm Zeit zu geben, sich zu erholen und auszureifen. Das viele Organe ausserhalb des Mutterleibs schlechter reifen ist ja bekannt - wieso sollte es beim Darm anders sein!? 3. Er braucht es nicht unbedingt Der Zwerg hatte jetzt einen heftigen Entwicklungsschub. Dieser ging knapp 3 Wochen! Es war wirklich anstrengend für alle Beteiligten und er hatte auch kürzere Trinkabstände. Aber hey - ein Stillkind kommt in solchen Phasen auch jede Stunde und in "normalen" Zeiten wäre ein normaler Stillrhytmus auch alle 3 Stunden. Weshalb muss ein Flaschenkind dann 4-5 Stunden durchhalten?! Momentan trinkt er ziemlich genau alle 3 Stunden und ich finde das ist ein guter Sommerrhytmus. Ist ja auch ziemlich warm. Und wie es Stillkinder gibt die kein Wasser oder keinen Tee möchten, gibt es eben auch Flaschenkinder die lieber gleich Milch nehmen. Er ist sehr propper, ja das stimmt. Das war er aber IM Bauch schon, wo noch nicht klar war, ob er zu früh kommt, ob wir stillen werden oder nicht! Es ist halt auch ein Stück weit Veranlagung. Anders wäre es jetzt, wenn er total abnehmen würde mit der PRE und es deutlich wäre, er wird nicht satt. "Einfach so" weil man es halt jetzt offiziell darf werde ich meinem Kind KEINEN BREI geben. ICH werde nicht mit der Beikost anfangen, das wird ER entscheiden. Und ich bin der Meinung seine Zeichen sind einfach nicht deutlich genug. Klar würde er sicherlich essen, wenn ich es ihm jetzt "beibringe" Löffel für Löffel. Aber wozu!? Nur weil man es jetzt "darf"? Nein...das sabbern, den Mund aufmachen usw...das sind auch Reflexe und gehören zur oralen Phase dazu. Er macht auch den Mund auf, wenn er sein Lieblings-Zahnungs-Spielzeug sieht ;) Ach ja - und weshalb wir nicht auf 1er Nahrung umsteigen ist auch klar: PRE ist und bleibt der Muttermilch am ähnlichsten. Ich muss das Kind nicht super "sättigen" mit irgendwelchen "Sattmachern". PRE darf und kann man bis zum Ende der Milchzeit nehmen, und das werden wir tun. Und bisher habe ich sowohl von Hebamme UND Kinderarzt gehört, dass man 1er Nahrung eben NICHT nach Bedarf geben soll (wenn's einen Schub hat und alle 2 Std kommt zB). Für mich bleibt das Stillen die perfekte Ernährung im ersten Lebensjahr und alles was zu stark davon abweicht (und 1er weicht mehr ab als PRE) steht bei mir persönlich halt auch weiter hinten an. Joah - das sind unsere Beweggründe. Ich hatte ja gesagt ich gehe nochmal in mich, mache mir Gedanken und sage Bescheid, wie wir uns entschieden haben und vor allem WARUM die Entscheidung so ausfiel. Ganz liebe Grüße asu mit geliebtem, stoffgewickeltem, familiengebettetem und getragenem und gestilltem Flaschenbaby!
Mitglied inaktiv - 19.08.2009, 16:44