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Weiß jemand was wir Frühchenmuttis leisten?

Thema: Weiß jemand was wir Frühchenmuttis leisten?

Es ist so frustrierend,soviel Ängste,Energie und Herzblut wie wir in unsere Minis setzen und ich habe so oft das Gefühl keiner weiß das zu würdigen. Wenn es mich mal packt und die Vergangenheit einen doch mal einholt und diese Ängste in einen hochkommen auch wenn es 3 Jahre her ist dann möchte ich darüber weinen oder traurig sein dürfen. Nina wird am Dienstag 3 Jahre und je näher der Tag rückt umso mulmiger wird mir. Mein Umfeld reagiert darüber mit Unverständnis,ständig das Gerede wie gut sie sich doch gemacht hätte und ich doch von glück reden kann wie gut alles gelaufen ist. Ja ist es auch trotzdem war und ist es immer noch ein steiniger Weg nur manchmal habe ich das Gefühl keinen interesiert dieser Weg sondern nur das Resultat und bitte dann noch als Vorzeigekind das die lieben Verwandten sagen können schaut mal sie hat nur 800 g gewogen und was aus ihr geworden ist, aber denkt nicht das eimal jemand das erste halbe Jahr nach ihr gefragt hatte als sie noch auf der ITS lag, nein man mußte ja erst mal warten was wird. Soviel Oberflächlichkeit kotzt mich an und im Moment habe ich nur noch das Gefühl von niemanden verstanden zu werden. Danke fürs Zuhören Heike und Nina (26.SSW)

Mitglied inaktiv - 17.04.2009, 21:43



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Hallo Heike, ich verstehe dich sooooo gut!!!! Mein Sohn wird auch im Mai 3 und es gibt immer wieder Menschen, die so oerflächlich uns gegenüber sind wie du es beschreibst. Man tut und macht eit 3 Jahren, rennt von Arzt zu Arzt, zu etlichen Therapien und Untersuchungen nur um nach Gründen oder Erklärungen zu suchen und was man hört ist immer nur "Mach dir doch nicht so nen Stress, schau doch mal was er alles schoon geschafft hat, er war doch so klein" oder "Ach, er bracuht halt einfach etwas länger, der holt das schon auf". Nein, so einfach ist das dann nämlich doch nicht, aber wenn man das erklären will (dass das Kind eben doch ne Schädigung im Gehirn hat und ohne Hilfe / Therapie nicht vorankommt) will das kaum jemand hören. Unser engerer Familien- / Freundeskreis ist da glücklicherweise recht verständnisvoll, aber es ist manahcmal anstrengend und nervig, wenn man die "anderen" dauernd belehren muss. Und irgendwann denke ich mir dann: warum belehrst du diese Leute eigentlich? Steck deine Energien lieber in dein Kind, statt gegen oberflächliches Halbwissen bei Uninteressierten anzukämpfen, die nur eine "neue Geschichte" für die nächste Party brauchen....... "Oh ich kenne ein Kind das hat mal nur 600 g gewogen und heute ist der KERNGESUND, okay der braucht halt was länger.... " sowas kotzt mich auch nur an. Liebe Grüße und grübel nicht so viel vor dem Geburtstag!!!! Saskia

Mitglied inaktiv - 17.04.2009, 22:09



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Ich weiß genau,was Du meinst !!!!!!!!!!!! Es geht mir ganz genauso . Ich hatte jetzt aúch wieder so ein paar Tage voller Sentimentalität und Gefühlschaos.... Sophie hätte nämlich am 16.4. ET gehabt..... Auch ich kenne diese Sprüche zur Genüge - selbst von meinem Mann und aus der Verwandtschaft.....Als wir letztens das Thema drauf hatten,habe ich so ein bißchen erzählt,was wir als Eltern so miterlebt haben - so z.B. daß mir ein Arzt im Vorbeigehen sagte,daß Babys halt manchmal an so einer RSV-Infektion sterben und ja Frühchen da besonders anfällig für seien und man also nicht sagen könne,ob sie es überstehen wird....Da glaube ich,haben sie zum ersten Mal so ein bißchen tiefer gedacht.....Vielleicht auch deshalb,weil ich beim Erzählen gleich in Tränen ausgebrochen bin. Und seit im Fernsehen immer öfter mal Reportagen über Frühchen laufen,in denen auch gesagt wird,wie es den Eltern dabei geht,verstehen sie es ein wenig mehr.... Und für mich überraschend sagte neulich mal die Oma meines Mannes zu mir,daß sie wisse,wie es mir geht,weil sie jedes Mal,als sie in die Klinik zu Sophie ging,Angst hatte vor dem,was sie erwarten würde..... Sie ist bisher die einzige,die so etwas in der Art zu mir gesagt hat..... Und wie Du schon sagst:ich bin froh und dankbar,daß es ihr so gut geht,aber das hat nichts mit den schlimmen Anfängen zu tun..... LG! Anke

Mitglied inaktiv - 18.04.2009, 11:42



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Hallo, mein ehemaliges Frühchen ist heute 15 Jahre alt und ich denke noch immer jedes Jahr vor ihrem Geburtstag an die Anfangszeit und wieviel Glück wir hatten am Leben zu sein, denn ich hatte eine schwere Gestose und meine Tochter und ich wären beinahe gestorben. Die Gedanken daran waren auch am 11. März dieses Jahr nach dem Amoklauf in Winnenden besonders stark, denn da dachte ich, wie haben wir damals als Baby um ihr Leben gekämpft und wieviel Glück hatte sie jetzt, den Amoklauf zu überleben. Wäre die Referendarin, die leider ihr Leben lassen musste, nicht direkt hinter meiner Tochter sondern nur ein paar Zentimeter seitlicher gestanden, wäre meine Tochter nicht mehr am Leben. In solchen Momenten gehen einem die schweren Stunden von damals auch durch den Kopf und man dankt Gott, dass er sie beschützt hat. Ich denke mal, dass man die schwere Anfangszeit nie vergessen wird und sie in verschiedenen Situationen immer wieder ins Gedächtnis kommt. Gruß Sylvia

Mitglied inaktiv - 18.04.2009, 17:56



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Ja und nein. Wissen, ja, das tun viele. Verstehen - nein. Meine Tochter hatte nicht so viel Glück und ist behindert. Klar bekomme ich ständig von der (weiteren) Familie gesagt, wie toll das ist, was wir leisten. Aber im Alltag interessiert es nicht so viele. Selbst die Behinderung wollen einige nicht akzeptieren. Im Prinzip ist es mir auch egal, was die anderen sagen/ denken. Es ist mein Kind und ich tue alles für mein Kind und letztendlich (auch wenn sich das sehr egoistisch anhört) auch für meine Zukunft. Denn nur, wenn ich es schaffe, das meine Tochter irgendwann selbständig ihr Leben führen kann, kann ich auch wieder mein Leben führen. LG

Mitglied inaktiv - 18.04.2009, 22:00



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Hallo! Meine Tochter hätte heute, wenn sie nicht zu früh gekommen wäre, Geburtstag. Ich denke auch nach 7 Jahren immer noch an diesen Tag. Da sie nicht so extrem früh gekommen ist (31+5), kenne ich die Probleme und Ängste von Eltern mit ganz kleinen Frühchen nicht wirklich. Es macht doch noch einen gewaltigen Unterschied, ob das Kind einfach nur noch keinen Babyspeck hat oder ob noch viele Organe nicht genug entwickelt sind. Gruß, Sabri

Mitglied inaktiv - 18.04.2009, 22:42



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Bei mir ist es auch so. Das schlimmste, was ich bisher zu hören bekommen habe war 1., nach 3 Monaten- jetzt ist es aber gut(mit dem Jammern), es ist doch alles gut gegangen- 2. -Lebt er noch?- Kurz vor seiner Krankenhausentlassung!!! Habe auch so am Anfang keine Hilfe erfahren, mein Mann war viel auf Montage, meine Eltern wohnen weiter weg. Habe eigentlich alles allein gemeistert (Stolz auf mich sei!) So ab und zu bekommt man heute mal zu Ohren, nach fast 5 Jahren, das man sich wundert, wie ich das alles allein geschafft habe. Musste ich ja auch. Aber auch dieses ganze, er hat sich doch soooo gut gemacht, man merkt doch garnichts mehr. Kann es auch teilweise nicht mehr hören. Wie es immer so ist, verstehen können einen nur Frühchenmuttis, andere garnicht. Auch der eigene Mann nicht, der viel unterwegs war und hat praktisch die ersten 2 Jahre nicht mitbekommen hat. Danke, das man sich hier auch mal ausheulen darf!!! Auch bei uns ist in 2 Wochen der 5 Geburtstag. Es wird zwar von Geburtstag zu Geburtstag weniger schmerzhaft, aber vergessen tut man das nie. Grade wenn man was im TV sieht von Frühchen, kullern immer gleich die Tränen. Jetzt kommt auch mal mein Sohn und fragt nach, was denn damals war. Da fällt es schon schwer, es Kindgerecht zu erklären. Geht es euch genauso?? L.G., doro.ni

Mitglied inaktiv - 19.04.2009, 22:07



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Ich selber bin keine Frühchenmutti (bin in der 36. Woche schwanger), aber wollte mal dazu aus der Sicht der "Anderen" schreiben. Meine Freundin hat selbst ein Frühchen und ich muss ganz ehrlich sagen...ich hab manchmal Schiss, mit ihr darüber zu reden. Sie war in der Zeit mehr mitgenommen, hatte Stress und Panik ohne Ende. Ich will ihr die traurigen Tage nicht immerwieder vor Augen halten, da ich auch nicht weiß, wie sie darauf reagiert..... Deshalb ist es schön, zu sehen, dass es dem Kleinen jetzt supergut geht und er sich gut entwickelt. Vielleicht ignorieren deine Verwandten die Tatsache nicht, sondern haben ganz einfach nur Angst, bei dir schlimme Erinnerungen hoch zu holen. Oder sie haben selber schlimme Erinnerungen an die Zeit und möchten diese am liebsten vergessen.... (wobei ich nicht weiß, wie das Verhältnis deiner Familie zu deiner Nina in der Zeit war). Ich finde es faszinierend, wieviele Kraft und Energie Frühchenmuttis aufbringen und um ihre Kinder kämpfen, wie Löwinnen. Meine Hochachtung an euch, ECHT!! Zu den Frühchen hab ich mal einen schönen Spruch gelesen.... "Kinder bekommen ihr Leben geschenkt, Frühchen haben es sich erkämpft!"

Mitglied inaktiv - 22.04.2009, 11:40