Thema:
SGA-Kinder, kennt sich jemand damit aus? (Sorry lang)
Ich habe hier im Forum schon viel von der Entwicklung von Frühchen gelesen. Da meine Tochter ein sehr spätes Frühchen ist (36+5 SSW), aber dafür ein SGA-KInd (= zu klein für die SSW), fällt es mir schwer ihre Entwicklung hier einzuordnen.
Sie wog nur 2060g war ca 44,5 cm groß. Somit wird sie wie ein Frühchen behandelt. Die APGAR-Werte waren 10/10/10. Die Geburt wurde eingeleitet, weil die Nabelschnurdurchblutung immer schlechter wurde und ein Wachstumsstopp festgestellt wurde. Ich habe normal entbunden. Bis auf Temepratur halten (Wärmebett ca 9 Tage) und Trinkschwäche sowie Gelbsucht hatte sie keine Probleme. Die Trinkschwäche und Gelbsucht sind nach einigen Tagen von alleine verschwunden, also keine Sonde und keine Phototherapie notwendig.
Um die momentane motorische und geistige Entwicklung mach ich mir keine Sorgen. Laut KIA ist sie auch zeitgerecht entwickelt, wenn auch sehr zierlich (mit 19 Wochen unkorr. wiegt sie jetzt ca. 5300g und ca 60cm).
Im Expertenforum und auf anderen Webseiten habe ich gelsen, dass die Entwicklungsprobleme erst im Kindergartenalter oder in der Schulzeit auftauchen und das macht mir Angst. Ich weiß momentan nicht wie ich damit umgehen soll. Ich trau mich das auch nicht den KIA zu fragen, da er wohl keine Vermutungen für die nächsten Jahre aufstellen wird.
Deswegen die Frage an euch. Habt ihr oder kennt ihr SGA-Kinder, die schon etwas älter sind? Wie haben die sich entwickelt?
von
Mami-in-spe
am 22.08.2012, 18:18
Hallo Mama-in-spe,
meine Tochter Frida wurde bei 35+3 mit 1690g und einer Größe von 43cm nach Blasensprung spontan entbunden. Sie hatte auch nur Schwierigkeiten mit Gelbsucht und ansonsten hieß es päppeln, päppeln, päppeln. Sie wurde nach 2,5 Wochen entlassen und ich konnte sie auch voll stillen. Wir haben im 1. Lebensjahr etwas Krankengymnastik gemacht, obwohl die Krankengymnastin der Meinung war, wir hätten gar nicht kommen brauchen. Denn wir waren nach dem 1. Termin noch nicht lange wieder zu Hause, da drehte sie sich. Heute gehen wir nur noch gelegentlich zur Laufkontrolle, da Frida innenrotiert läuft. Brauchen aber dagegen auch nichts zu machen. Achso, ja: Frida ist mittlerweile 3 1/4 Jahre alt und geht seit letztem Sommer in die Kita. Sie entwickelt sich super und spricht toll. Bis jetzt lassen sich keine Auffälligkeiten erkennen und ich hoffe, dass es auch so bleibt. Natürlich kann heute noch keiner sagen, was irgendwann mal in der Schule sein wird, aber es gibt ja auch genug Reifgeborene, die Konzentrationsschwächen, Aufmerksamkeitsstörungen oder Lese-Rechtschreib-Schwächen haben. Frida zählt sicher bis 10 und kann sich auch auf Spiele einlassen, bei denen Regeln eingehalten werden müssen (Obstgarten oder Memory) und sie puzzelt gerne.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen Mut machen
fridasmama
PS: Ich wurde selber vor 40 Jahren 6 Wochen zu früh geboren. Ich war zwar nicht mangelversorgt, aber es war ja doch noch eine andere Zeit. Ich habe zum Glück auch keine Schwierigkeiten gehabt und habe erfolgreich mein Abitur und ein Studium absolviert.
von
fridasmama
am 22.08.2012, 21:10
Das hört sich ja alles ganz gut an :-)
Danke für deine Geschichte. Jeder Erfahrungsbericht/-austausch ist so wichtig wenn man niemanden kennt, der eine ähnliche Situation hat/hatte.
von
Mami-in-spe
am 23.08.2012, 09:12
Meine Große war auch ein SGA-Baby und wurde bei 37+4 per Einleitung spontan geboren. Sie wogg 2350g und war 45cm groß, aber halt auch ein "Frühchen".
Sie hat alles ganz ganz schnell aufgeholt, war nach 4 Monaten so groß wie andere Babys, die mit weit über 50cm auf die Welt kamen.
Sie hat zwar erst mit 8 Monaten gekrabbelt und mit 15 Monaten gelaufen, aber ich glaueb auch das "normale" Kinder auch mal etwas später sind.
Darüf war sie beim Reden eine ganz ganz schnelle und redet jetzt mit ihren 2,5JAhren so gut wie perfekt in Sätzen, kann bis 20 zählen, so vor sich hin, aber kann bis 5 Dinge abzählen. Sie fährt seit dem sie 20 Monate alt ist perfekt Laufrad und wird bald das normale Rad ausprobieren.
Also ich würde sagen, dafür dass sie einen etwas schwierigen Start ins Leben hatte, ist sie ein ganz normale 2,5 Jahre altes Mädchen, das vom Gewicht her noch etwas zulegen könnte, aber sonst keine Probleme hat.
von
2zaubermäuse
am 23.08.2012, 13:43
LG
Kati
von
kati
am 24.08.2012, 10:18
Manchmal ist es einfach gut nicht so viel im Inet zu lesen!
Meine Tochter ist bei rechn. 35+5 (laut US aber 34+3, die Schwangerschaft war also jünger als errechnet) geboren, wog 2090g und war 45cm klein. APGAR waren auch 10/10/10. Sie hat sich von sich aus auf den Weg gemacht und wurde dann per KS geholt (hatte bereits 2 KS). Wir hatten auch Wärmebett und Trinkprobleme (die wohl für späte Frühvchen, wie unsere es sind, vollkommen normal ist) Sie ist jetzt unkorr.13 Wochen alt und hat bei unkorr. 11,5 Wochen 4240g gehabt, war ca 56cm groß.
Ich denke, wenn der KiA zufrieden ist mit ihrer Entwicklung, dann kannst du es auch sein! Wir wissen nie vorher, wie sich unsere Kinder (egal ob SGA oder nicht) entwickeln werden. Außerdem kann man es sicher nicht verallgemeinern, dass SGAKinder im Kindergarten- oder Schulalter Probleme haben werden.
Entspanne dich einfach und geniesse dein Töchterlein!
von
jojomama
am 24.08.2012, 23:22
Hallo,
ich denke jedes Kind kann Probleme haben später, aber es muss nichts. Meine Tochter war auch SGA, kam bei 33+3 mit 1850 g. Ich selber war übertragen und hatte nur 2850 g und 48 cm. Ich bin total normal (hoffe ich :) ) und hab Abi gemacht etc.
Meine Tochter ist jetzt unkorr. 8 Mon. und wiegt 7350 g auf 66 cm, hatte bei der U4 mit 17 Wochen auch nur 4850 g auf 60 cm und das war kein Problem. Sie ist superfit, krabbelt seit einigen Wochen und zieht sich tlw. schon ins Stehen hoch. Sie hat im letzten Monat unheimlich viel zugenommen, ein richtiges Aufholwachstum hingelegt und liegt jetzt so ca. auf der 20./25.Perzentile mit dem Gewicht (8 Mon. alte Stillkinder).
Hoffe ich konnte dir Mut machen.
LG Natascha
von
Fischstäbchen
am 25.08.2012, 20:42
