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Haben Frühchen einen Nestschutz?

Thema: Haben Frühchen einen Nestschutz?

Hallo ihr Lieben, vielleicht kann mir einer helfen. Meine Tochter ist in der 33+0 SSW geboren. Besitzt sie einen Nestschutz? Mein Neffe ist 3 und schleppt alle Kinderkrankheiten an- aktuell hat er sich mit Scharlach angesteckt. Wie geht ihr damit um wenn zum Beispiel ältere Geschwister krank sind ?

von Sonne1010 am 15.03.2023, 20:18



Antwort auf Beitrag von Sonne1010

Ja! Nestschutz ist mütterliches IgG, also Immunglobuline, die die Plazentaschranke überwinden und damit das Kind vor Infektionen schützen, die die Mutter bereits gehabt hat. Wichtig ist aber, dass Neugeborene (egal zu welchem Zeitpunkt) noch keine "ausgebildeten" T-Zellen haben und damit "nur" durch die mütterlichen Antikörper geschützt sind. Das ist übrigens der Grund, warum in der Schwangerschaft Diphtherie, Tetanus, Pertussis und ggf. Polio geboostert werden. Dann produziert die Mama ganz viel Antikörper und das Kind bekommt eine Extraportion Nestschutz ab - wenn es noch etwa 14 Tage nach der Impfung im Bauch bleibt. Aber! Bei Frühchen kommen natürlich noch viele andere Baustellen dazu, ich wäre bei Atemwegs- und Magen-Darm-Infektionen auf Abstand zum 3-jährigen Cousin der Kleinen bedacht. Diese Infektionen verursachen nämlich in aller Regel keine dauerhafte Immunität, das heißt auch, dass Du nicht immun bist und ihr damit auch keinen Nestschutz dagegen mitgeben konntest. Alles Gute für Euch!

von mareen283 am 16.03.2023, 07:50



Antwort auf Beitrag von Sonne1010

Mein Kleiner ist bei 25+2 geboren und hat schon einen älteren Bruder. Dieser war zum Zeitpunkt seiner Geburt 4,5 Jahre alt und ein Kindergartenkind. Mein Kleiner hat im ersten Winter die Synagis-Impfungen (Immunisierungsimpfungen RSV) bekommen, aber ansonsten habe ich nicht extra aufgepasst. Mein Großer durfte seinen Bruder trotzdem herzen und die beiden waren immer nah beinander. Auch wenn der Große krank war, konnte ich sie nicht komplett isolieren. Der Kleine hat dadurch früher schon Kontakt zu Viren und Bakterien gehabt und hat sich schon auch teilweise beim Großen angesteckt. Aber nicht immer. Mein Großer war zum Glück auch nicht so oft krank, sondern ist generell ein sehr gesundes Kind. Der Kleine hatte aber deutlich früher öfter Schnupfen und Infekte, hat das aber alles gut weggesteckt. Einen Magen-Darm-Virus hatten wir auch, als er ein Baby war und er war der einzige, der nur dreimal Durchfall hatte und sonst nichts. Mein Mann, ich und der Große haben sich die Seele aus dem Leib gekotzt mit gleichzeitig Durchfall und der Kleine hat das so gut weggesteckt und kaum was gehabt. Er ist jetzt 4,5 Jahre alt und war bis jetzt auch (vergleichsweise mit anderen Kindern) selten krank. In den letzten Wochen hatten wir eine Krankheitsphase mit beiden Kindern, die ich so nicht so kenne, aber sie sind mittlerweile auch beide schon wieder fit. Etwas Schlimmes war auch nicht dabei, aber sie waren eben öfter hintereinander krank als sonst. Schnupfen und Husten haben beide in den Wintermonaten häufig, aber das ist ja bei den meisten Kindern so. Im Großen und Ganzen kann ich nur sagen, dass ich meinen Kleinen nicht in Watte gepackt habe, dass er genauso im Dreck gespielt hat, Unmengen an Dreck in den Mund gesteckt hat und auch immer mit unter Leuten war. Er durfte von unseren Freunden und der Familie von Beginn an (als er endlich daheim war) gehalten werden und war auch überall mit dabei, wo wir waren. Ich habe es nicht extra steril gehalten, sondern habe darauf vertraut, dass sich sein Immunsystem nur dann gut entwickeln kann, wenn er auch mit Viren und Bakterien in Berührung kommt und wir sind ganz gut damit gefahren. Ich wollte ihn jetzt nicht isolieren oder übervorsichtig sein, habe ihn jetzt nicht absichtlich mit Krankheiten konfrontiert (also wenn jemand aus dem Freundeskreis krank war, haben wir uns nicht gesehen), aber innerhalb der Familie lässt es sich nicht vermeiden und da hätte ich den Großen jetzt niemals extra von ihm ferngehalten. Alles Gute!

von sunnydani am 16.03.2023, 14:58



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Je nach dem was geimpft wurde (zbsp Keuchhusten) besteht ein Nestschutz oder nicht… Mein Kleiner kam bei 31+6 ind hat einen grösseren Bruder, welcher die Kita besucht. Natürlich beingt der Krankheitrn nach Hause und einem 2 Jährigen zu erklären du musst Abstand zu deinem kleinen Bruder haben… keine Chance. Wir hatten aber bisher glück und der Kleine hat es sehr gut weggesteckt. Ich würde aber den Kleinen nicht extra irgendwelchen Krankheistserregern aussetzen, sprich den kranken Cousin besuchen würde ich nicht. Aber ich besuche auch nicht mit meinen kranken Kindern andere Kinder… vor allem in den ersten 3 Monaten sind die Kleinen (egal ob Frühgeburt oder nicht) anfälliger für schwerere Verläufe resp. es ist heikler, da wäre ich schon vorsichtig.

von mena00 am 17.03.2023, 14:22



Antwort auf Beitrag von Sonne1010

Hallo Sonne, das Problem ist, dass der größte Teil des Nestschutzes erst in den letzten Wochen vor der Geburt, ganz intensiv ab der 34. Woche übertragen wird. D.h. Je früher die Frühgeburt desto weniger Nestschutz. Isolieren kann man die kleinen nicht und wir waren sehr vorsichtig und sind trotzdem nach 2 Wochen erneut auf der Intensivstation gelandet wegen RSV. Ich denke man sollte nur lieber einmal mehr zum Arzt gehen, wenn sich was anbahnt. Viele Grüße

von marena am 01.04.2023, 10:43