Thema:
HELLP/Gestose - plötzliche Verbesserung???
Ich schreibe hier weil es vielleicht hier Mütter mit ähnlichen Erfahrung gibt.
Seit der 21. SSW wurde eine Wachstumsretardierung festgestellt und ich war in engmaschiger Kontrolle.
Dann fühlte ich mich Ende November fürchterlich krank und dachte, ich bekomme eine Grippe. Nach telefonischer Rückfrage hat man mich direkt in die Klinik einbestellt und dabehalten. Meine Leberwerte waren immens, Blutdruck zu hoch und die Blutplättchen extrem gefallen, sowie Eiweiss im Urin. Man sagte mir, es sieht nach HELLP Syndrom aus. Die ersten Tage haben sie 4x am Tag Blut abgenommen, ich hatte sogar einen Katheter für den Notfall und Magnesium intravenös.
Nach ca. 5 Tagen wurden die Werte plötzlich besser. Ich bin nun immer noch im Krankenhaus. Die Werte sind grenzwertig aber stabil, teilweise sogar gar nicht schlecht. Mein Blutdruck ist je nach Tagesform recht hoch, dann aber wieder im Rahmen. Gemäss meine Ärztin, sie ist Professorin und Chefärztin der Schwangerenabteilung an der Uniklinik hier, hat wohl schon das Parken im Krankenhaus gereicht um das Ganze stabil zu halten. Keiner kann aber garantieren, dass es so bleibt.
Ich bin irgendwie total verwirrt. Wie kann es sein, dass vor 10 Tagen noch alle in Alarmbereitschaft versetzt waren und jetzt alles so stabil scheint? Ist es immer so, dass man dann nicht nach Hause gehen darf? Am Freitag habe ich die 33. SSW voll. Sie warten hier ab weil sie sagen, dass jeder Tag zählt aber ich kann es bald nicht mehr hören. Ich sitze hier herum und frage mich was ich eigentlich hier tue. Es zieht mich moralisch runter. Es ist Adventszeit und ich habe 3 Kinder zu Hause die mich vermissen. Meine Geduld ist langsam sehr strapaziert und meine Nerven liegen blank aufgrund der Unwissenheit. Ich fühle mich nicht wirklich krank.
Gibt es hier jemanden der schon einmal so etwas erlebt hat? Wie ging es bei Euch weiter? Wurdet Ihr nach Hause geschickt? Ging es bei Euch noch Wochen so weiter?
von
Lola!
am 15.12.2015, 20:03
Jep! Mein wurm ist ab den 30 ssw net mehr gewachsen! Mein Blutdruck war hoch, ließ sich nicht einstellen...Wasser ... die im kh haben den ks rausgeschoben (er lag BE) haben erst gehandelt als ich in ein paar std 2 kg zu nahm...
von
phoebe87
am 15.12.2015, 21:20
Habe deinen Beitrag schon bei den Gestose Frauen gelesen aber nicht die richtig passende Erfahrung glaube ich...
Also ich hatte vor 13 Monaten so eine ähnliche Situation. Baby ab der 20. SSW retardiert. RR bereits ab der 11.Woche erhöht dann hoch aber noch an der Grenze ab 20. SSW, in der 28. SSW schlechte Doppler, Kind bei geschätzten 721 Gramm, kaum Fruchtwasser, RR bei 150/105, Einweisung ins kh.
Ab da wurde es immer schlechter von dem Werten her. Allerdings war die Reise auch schwankend, rein in den Kreißsaal raus auf Station ging es 13 Tage hin und her. Von wie holen Sie jetzt bis eventuell geht's nach Hause und eine Spontanentbindung war alles dabei.
Ich habe nur noch Wasser eingelagert in den 13 Tagen vor Geburt über 25kg. RR 200/130 über die Laborwerte weiß ich leider nichts.
Mira kam bei 28+6 mit 865 Gramm, heute geht es unserer Familie super gut.
Ich wünsche dir ,dass du noch lange kugeln darfst und das du Weihnachten mit deinen Kindern feiern darfst, zu Hause. Aber unterschätzte eine SS Vergiftung nicht, sie kann sehr ernst für dich beide werden.
Ganz ganz fest gedrückte Daumen und liebe Grüße
von
Miramar07
am 15.12.2015, 21:46
Hallo Lola,
ich habe vor zwei Jahren genau die gleichen Erfahrungen gemacht wie Du. Ich hatte bei 20+4 plötzliche schreckliche Oberbauchschmerzen und im KH dann schlechte Leber- und Gerinnungswerte mit letztlich Gewissheit, dass ich ungewöhnlich früh ein Hellp-Syndrom entwickelt habe. Ich habe dann hochdosiert Urbason (nicht-plazentagängiges Cortison) erhalten, was meine Werte so deutlich stabilisiert hat, dass mein Mini noch sechs (sehr, sehr wertvolle) Wochen in meinem Bauch bleiben durfte. Durch die Mangelversorgung (bedingt durch das Hellp) hat er dann aber kein Fruchtwasser mehr gehabt und musste geholt werden bei 26+3. Es geht ihm heute sehr, sehr gut. Obwohl er damals (ebenfalls wegen der Mangelversorgung) mit nur 30 cm und 450 Gramm geboren wurde. Das wichtigste ist die engmaschige Kontrolle Deiner Werte und der des Kindes. Mein Kleiner war binnen eines Tages so schlecht versorgt, dass er nur noch mittels Notkaiserschnitt gerettet werden konnte oder wahrscheinlich binnen weniger Stunden verstorben wäre. Ich habe mich damals mit den Ärzten darauf verständigt, dass wir es so lange wie möglich versuchen, ich aber auch nicht "verheimliche" wenn es mir schlechter gehen sollte - einige Oberärzte waren nämlich nicht bereit, das Risiko einzugehen, es so lange zu versuchen. Einzig der Leiter der Gynäkologie hat die Veranstortung übernommen und sich auf das Wagnis eingelassen. Mit Erfolg! Unser Schatz hatte keine Hirnblutungen oder sonstige schwere Komplikationen. Das kann natürlich immer auch anders laufen, aber gemessen an den Prognosen, die wir damals erhalten hatten, geht es ihm einfach nur super.
Ich wünsche Dir und Deinem Mini alles, alles Guté und viel Kraft!
Viele Grüße
Nisika
von
Nisika
am 16.12.2015, 15:48
Ich hatte zwar keine Gestose, war aber ab 26+5 wegen vorzeitiger Wehen im Krankenhaus mit Bettruhe und Antibiose... ich hörte fast jeden Tag, dass jeder Tag zählt. ICH konnte diesen Satz nicht mehr hören.
Mein Bauchgefühl war etwas anderes (vor allem, weil mein Sohn seit 30+1 laut Messungen nicht mehr zunahm)
Bei 34+0 haben sie die Wehen-Hemmer abgesetzt, weil das Kind ja jetzt kommen durfte...Jedoch laut Messungen war er unterversorgt. Laut Wehen-Schreiber war dann auch noch die Herzfrequenz unseres Sohnes nur noch bei 80... (was wenig bei Ungeborenen ist). Ich bestand auf einen Arzt - der war aber nicht da (wegen anderem Notfall) ... man kann (wenn man nicht in der Situation ist) nicht nachempfinden, wie man sich da fühlt. Dummerweise wusste ich durch medizinische Vorkenntnisse um die Gefahr unseres Sohnes!!! dennoch haben meine "Connetions" nichts genützt!!!
Ich war auch noch Mitarbeiterin in besagtem KH - habe den verantwortlichen Arzt gerufen!!! Der war aber in einer Not-OP. Erst bei der Chef-Arzt Visite am nächsten Morgen wurde gesagt, dass so schnell wie möglich ein Kaiserschnitt gemacht werden muss. Er fragte, wann ich zuletzt gegessen hatte (habe ich aus Vorwissen nicht) und so konnte man noch eine Spinalanästhesie machen. Unter Wehenschreiber konnte ich so bis zum Kaiserschnitt kurz darauf warten.
Es ging zum Glück gut - der Anfang war aber recht schwer. Bei der Chefarztvisite genau vor der Kaiserschnitt sagte auch der Chefarzt: "Heute muss Ihr Kind auf die Welt kommen - wenn auch zu früh! Oder wollen Sie, dass Sie eines morgens aufwachen und Ihr Kind ist tot?"
Dieser Satz wird mich wohl bis ans Ende meiner Tage begleiten. Ironischerweise hat mich eine unwissende Schülerin genau zu dem Zeitpunkt mit der Aussage konfrontiert . "Jeder Tag zählt", als ich schon wusste, dass nun jede Sekunde zählt...
LG, Leonessa
P.S. Höre auf Dein Bauchgefühl!!!
von
leonessa
am 15.12.2015, 23:47
Hallo!
Ich hatte auch eine Gestose.
Mir ging es aber gut und ich hatte keine Probleme. Bei der normalen Vorsorge beim FA hat man Blutdruck gemessen. Zu hoch. Am nächsten Tag sollte ich wieder kommen. Da war er wieder zu hoch. Mein FA hat sofort im Krankenhaus angerufen und ich musste dort bleiben. Die Worte meines FA und des Arztes im KH waren: Sie werden das Krankenhaus nicht ohne Baby verlassen.
Ich lag dann 14 Tage im KH. Leberwerte wurden immer schlechter, Eiweiß im Urin kam hinzu, komischerweise normalisierte sich der Blutdruck.
Ausschlaggebend für die Einleitung war der Juckreiz. Den hatte ich schon Wochen vorher bei meinem Arzt angemerkt. Aber er hat nichts weiter gemacht. Letztendlich hätte er ja auch nichts weiter machen können.
Ich muss dazu sagen, dass ich kein Frühchen habe.
Ich wünsche dir alles Gute und halte dir die Daumen!
Liebe Grüße
Tanja
Mitglied inaktiv - 16.12.2015, 06:04
oT
von
Lola!
am 16.12.2015, 09:33
Hmmm ich wünsche dir erst mal viel Kraft und Geduld
Ich war 25+2 21.Oktober 2015 und die kleine ist immer noch
Kh ich hatte auch helb Sytrom aber ich hatte Blutdruck und Urin
Und leider Ende noch Fieber da ich nur 4 Tage durchhalten
Und sie raus musste mittlerweile geht's ihr gut und mir schon
3mom in kh schrecklich aber viel Geduld und Kraft wünsche ich dir
von
Aurora2015
am 20.01.2016, 22:38
