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Auch neu hier - und ich fühl mich irgendwie... annormal?

Thema: Auch neu hier - und ich fühl mich irgendwie... annormal?

Huhu... Erstmal möchte ich mich bei euch vorstellen: Ich heisse Patricia, bin 31 Jahre alt und nun schon dreifache Mama - am 13.01. wurde unsere wunderschöne kleine Tochter Mia Fee per Notsectio in der 34+4 wegen Plazentainsuffizienz mit nur 1480 Gramm auf 44 cm geboren. Ihr geht es den Umständen entsprechend sehr gut - sie braucht seit wenigen Stunden nach der Geburt keine Atemhilfe mehr, nimmt schon sehr gut zu und trinkt bei jeder Fütterung immer mehr selbst, sodass sie wir sogar manchmal ganz auf Sondenfütterung verzichten können. Seit gestern mittag nun ist unsere Kleine von der Intensivstation schon auf die normale Frühchenstation umgezogen und ich bin einfach nur total glücklich. Und genau damit fühl ich mich sehr komisch... Im Krankenhaus habe ich andere Frühchenmütter kennengelernt, bleibt ja nicht aus - und ALLE waren irgendwie so depremiert und bedrückt - dabei ging es den meisten ihrer Babys schon viel besser als Mia. Die Leute um uns gucken mich immer ganz mitleidsvoll an, nur die Schwestern auf der Intensivstation haben uns überhaupt beglückwünscht, mein Bruder hat nichtmal auf die SMS mit der Geburtsmitteilung reagiert und meine Schwester wollte die Kleine nicht sehen. Ich kann überhaupt nicht traurig sein, irgendwie - ich mach mir auch absolut so gar keine Sorgen um meine kleine Maus, weil ich genau weiss, dass sie das schon schaffen wird und ich sie irgendwann logischerweise auch immer bei mir haben darf. Bis dahin freue ich mich täglich wie verrückt auf die Besuche bei ihr und ich find es überhaupt nicht schlimm, dass sie ein Frühchen ist, im Gegenteil - jetzt kann ich sehen, dass es ihr gut geht, ich kann sie anfassen und streicheln - als ich noch schwanger mit ihr war, konnte ich das nicht und bin beinahe vor Sorge gestorben. Und wenn sie Folgeschäden davon tragen sollte - ja dann ist das eben so - trotzdem wird das doch nichts daran ändern, dass sie absolut perfekt ist. Auch habe ich jetzt schon eine ganz andere - viel intensivere Bindung zu Mia als zu meinen beiden grossen Jungs kurz nach der Geburt: Für mich ist alles an ihr einfach ein grosses kleines Wunder - ich könnte ein ganzes Buch darüber schreiben wie wundervoll allein ihre Hand ist und wenn ich nur an sie denke muss ich sofort vor Glück und Dankbarkeit über so ein Wunder weinen weil sie einfach so unglaublich perfekt und bildschön ist... Irgendwie find ichs richtig, dass ich so empfinde, wie sollte ich auch nicht? Andererseits hmm... ist das vielleicht ein bisschen pietätslos? Mir tut es leid, wenn andere sich Sorgen machen und traurig sind. Andererseits sehe ich einfach keinen Grund, warum ich traurig sein sollte. Ich will sie auch noch gar nicht immer bei mir haben - denn klar - hier wäre sie eben noch nicht gut aufgehoben und es ist noch sooo viel vorzubereiten. Ist das annormal, wie ich empfinde? Wie habt ihr euch denn gefühlt und wie hat eure Umwelt auf eure Zwerge reagiert? Ich häng mal zwei Fotos von gestern an - Mia Fee beim schmusen mit Papa. Liebe Grüsse Joelina

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 12:01



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Das kleine Gesichtchen....

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 12:02



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Hallo ich kann dich durchaus verstehen. Unsere Tochter kam in der 26.SSW mit 420g zur Welt. Sie brauchte immer nur eine Atemhilfe und sonst ging es ihr gut. Ich hatte auch bis auf 1x als die Sauerstoffsättigung runter ging nie wirklich Angst, dache immer sie schafft das schon, ich hab nach dem KS ne Thrombose bekommen, aber das war auch egal. Ich bin selber Frühchen auch 26. SSW 720g, das war vor 28 Jahren. Ich kenne also Bilder eines Brutkasten, die ganzen Kabel, auch wenn die Zeiten von früher zum Glück vorbei sind und sich viel getan hat... Alles Gute weiterhin und es ist gut positiv zu denken, genau das ist es was auch deine Tochter jetzt braucht. Natürlich verstehe ich auch die Eltern, die traurig sind weil es deren Kids nicht so gut geht, aber das ist ein anderes Thema. das verhalten deiner verwandten finde ich doch schade, aber vielleicht wissen sie nur nicht mit der Situation umzugehen. Viele haben sich am Anfang auch nicht gemeldet, sich nicht getraut. Fand ich schade. Liebe Grüße und weiterhin alles Gute Roxy

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 13:35



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Hallo ich kann dich durchaus verstehen. Unsere Tochter kam in der 26.SSW mit 420g zur Welt. Sie brauchte immer nur eine Atemhilfe und sonst ging es ihr gut. Ich hatte auch bis auf 1x als die Sauerstoffsättigung runter ging nie wirklich Angst, dache immer sie schafft das schon, ich hab nach dem KS ne Thrombose bekommen, aber das war auch egal. Ich bin selber Frühchen auch 26. SSW 720g, das war vor 28 Jahren. Ich kenne also Bilder eines Brutkasten, die ganzen Kabel, auch wenn die Zeiten von früher zum Glück vorbei sind und sich viel getan hat... Alles Gute weiterhin und es ist gut positiv zu denken, genau das ist es was auch deine Tochter jetzt braucht. Natürlich verstehe ich auch die Eltern, die traurig sind weil es deren Kids nicht so gut geht, aber das ist ein anderes Thema. das verhalten deiner verwandten finde ich doch schade, aber vielleicht wissen sie nur nicht mit der Situation umzugehen. Viele haben sich am Anfang auch nicht gemeldet, sich nicht getraut. Fand ich schade. Liebe Grüße und weiterhin alles Gute Roxy

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 13:35



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Hallo, pietätlos finde ich nicht, was Du schreibst. Und ich kann es auch gut verstehen, wie Du Dich fühlst. Mir ging es die meiste Zeit auch so. Vor allem auch das Mitleid anderer Mütter, die nach einer Woche in der Klinik mit den Nerven am Ende waren, als sie hörten, wieviele Wochen ich bereits in der Klinik war, fand ich komisch. Da saß ich doch vor ihnen, glücklich um jeden Tag mit meinem Sohn. Ich glaube, es hat auch damit zu tun, was man zu tragen bereit ist und was man selber im Leben für wichtig hält: mit anderen mitzuhalten und eine "normale" Familie zu haben oder glücklich zu sein, ob gesund oder krank. Mir war z.B. klar, dass sämtliche pränatale Untersuchungen (Nachenfalten usw.) bei mir nicht gemacht werden sollen. Denn wer sagt mir, dass ich mit einem vielleicht behinderten Kind nicht glücklich sein kann? Viele eilen irgendetwas hinterher- endlich nach Hause, endlich 4 kg, endlich sitzen, endlich laufen,... und vergessen zu leben. Aber Du musst natürlich auch bedenken, dass viele zu früh geborene Kinder heftige Schwierigkeiten haben und man manchmal nicht weiß, ob es noch einen gemeinsamen Tag zu erleben gibt. Diese Schwankungen können heftig sein, so dass man sich vielleicht auch nicht zu viel gutes vorstellen will. Und viele Frauen fühlen sich schuldig an der Situation des Kindes. Aus welchen Gründen auch immer, es ist einfach eine Ausnahmesituation, die jeder anders meistert. Deshalb, verurteile die anderen nicht zu schnell, stecke sie lieber mit Deiner Freude und positiven Energie an. Jana.

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 14:12



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Tud mir leid, aber bei einer 25+6.SSW wo man lange nicht wußte ob und hast du nicht gesehen, bei 6 monatigen Kh-Aufhalt wollten mir einfach nicht die Glückstränen rollern...! Es ging mir noch nie in meinem Leben so schlecht, wie in dieser Zeit.!!! Bis heute habe ich Albträume. Mein Großer kam mit 36.SSW ich stand kurz vorm Multi-Organversagen- ich war trotzdem der glücklichste Mensch der Welt- es war eine anders gewachsene Bindung. Da steckt man nicht drin. Ich habe mich viel mit tiefenpsychologischen Auswirkungen beschäftigt, wie es Eltern behinderter oder von Behinderung bedrohter Kinder geht- jeder hat eine andere Vorgeschichte!!! Wenn Du selber im Leben oft zurückgewiesen wurdest, mußt du diesen "Gesichtsverlust" behindertes Kind erstmal verarbeiten, weil die Gesellschaft bestimmt nicht mit offenen Armen auf dich zu rennt. Wir leben in einer gnadenlosen Leistungsgesellschaft, wo immer mehr Menschen sich nur noch über ihre Intelligenz definieren- all das sind Dinge die verarbeitet werden müssen. Ich könnte jetzt noch so viel schreiben, aber ich will es jetzt dabei belassen. Ich wünsche Dir alles Gute für Dich und Dein Kind!

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 17:17



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Hallo, erst mal herzlichen Glückwunsch zu Deiner Tochter! Auch ich habe nach zwei termingeborenen Jungs noch eine Tochter in der 27 SSW mit 625g bekommen. Und die 3 Wochen die ich vorher schon in der Klinik war waren schlimm. Auch als sie dann auf der Welt war und es ihr anfangs wirklich schlecht ging mit 2 Not OPs, ins künstliche Koma gelegt, Intubiert mit künstlichen Darmausgang und ich selber mit entzündeter Kaiserschnittnarbe weil ich zu früh aus dem Krankenhaus raus bin, war ich nicht wirklich glücklich. Das kam erst nach und nach, als es auch der Kleinen besser ging. Es ging hier auch nicht um behindert oder nicht sondern ums überleben. Ich denke da muss man schon von Fall zu Fall differenzieren. Daß Du glücklich bist ist doch nicht pietätslos sondern normal, Deiner Kleinen gehts doch gut und die Reaktionen Deiner Familie finde ich eigenartig. Auch ich hätte mich über Glückwünsche gefreut, kam aber kaum was. Ach ja, Leonie ist mittlerweile 5 und es geht ihr heute sehr gut. gruß helga

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 17:49



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Herzlichen Glückwunsch zu deiner wundersüßen Maus mit dem schönen Namen! Bei mir war es genau andersherum wie bei dir. Alle haben mir gratuliert und niemand hat mich bemitleidet. Unser Sohn (29+0) hatte "nur" die typischen Frühchenprobleme, aber dennoch hatte ich WAHNSINNIGE Angst dass ihm etwas passieren könnte. Außerdem hatte ich seit dem ersten Tag auf der Intensivstation das Gefühl, man würde meinen Sohn überfordern. Er müsse ZU schnell alleine atmen, ZU schnell alleine trinken, ZU häufig geweckt und wachgehalten usw. usw. Er ist mittlerweile 20 Monate alt und mir bricht es immernoch das Herz, wenn ich an diesen Leistungsdruck in der Klinik denke. Ich würde alles dafür tun, um ihm diese Zeit zu ersparen. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute für deine Prinzessin

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 20:19



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...dass du so fühlst!!!! Ich beneide dich um deinen Optimismus :-) Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Tochter. Die Bilder sind wirklich schön!!! Ich bin wie die anderen auch der Meinung dass es schon darauf ankommt, was das Kind (und damit auch die Mama) zu "tragen" hat. Deine Tochter ist das, was man bei uns auf der ITS ein "Päppelchen" genannt hat, also ein Kind, dass einfach nur aufgepäppekt werden muss. Mein Sohn kam in der 23 + 2 zur Welt und in den ersten 5 Wochen war nicht klar, ob er überlebt, geschweige denn WIE er überlebt. Da hat man als Mutter echt andere Sorgen als Essen lernen oder atmen lernen. Das kam alles erst später und da hatte ich dann auch dieses optimistische Gefühl, dass nun alles gut wird. Ich freue mich wirkich für dich, dass du von Beginn an so viel Vertrauen in deine Tochter hast, ANORMAL ist das sicher nicht, aber das Verhalten anderer Mütter ist es eben auch nicht, vertsehst du? Es kommt wirkich drauf an, was man vor bzw hinter sich hat. Ales Gute für dich und deine süße Tochter. Liebe Grüße Saskia

Mitglied inaktiv - 18.01.2009, 20:33



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Herzlichen Glückwunsch zu deiner Tochter! Du bist ganz normal! Mir ging es genau so. Und mein Sohn kam bei 22+4! Uns haben die Ärzte allerdings gar keine Hoffnung gemacht, so dass einfach jede Minute mit unserm Sohn ein Geschenk war und wir uns riesig darüber gefreut haben! Wir waren 5 Monate im KH und irgendwie hatte ich das Gefühl die "glücklichste" aller Frühchenmütter zu sein. Mir haben die anderen Mütter so leid getan! Die Geburt sollte für alle Eltern ein glückliches Ereigniss sein und das sollte man sich durch die Frühgeburt nicht nehmen lassen. LG

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 09:42



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und sich nie sorgen gemacht habe. die kinder wurden geboren und ja es war für mich wie eine normale geburt. ich hatte auch nicht das gefühl als hätte man mich um meine ss betrogen. ne ich fand das irgendwie alles ganz normal. nach 3 montaen hatte wir die beiden zu hause undalles war ok. ich denke es ist gut so das du so fühlst. nur ist jeder anders. ich kann dir nur sagen freu dich das du dich freuen kannst

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 12:10



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Glückwunsch zu einer sooooo süßen Maus. Ist die knuffig und schon so viel Haar...einfach nur zuckersüß....*schärm* Als damals mein Luca in der 34 SSW geboren wurde wollte ihn auch keiner außer meiner Mutter sehen. Er hatte eine Sepsis und war eine Woche intubiert. Es war schon kritisch damals, ich erkannte damals den Ernst der Lage nicht und freut mich rießig über ihn, was auch gut war. Sorgen machen und auszumalen, was wäre wenn, hätte ich nix gebracht. Vielleicht hat ihm gerade mein Optimismus dazu verholfen so gut zu kämpfen, denn er erholte sich erstaunlich gut und wir wurden nach drei Wochen entlassen. Ich habe felsenfest an ihn geglaubt, egal was mir die Ärzte sagten, wie krank doch mein Kind sei. Mein drittes Kind David geboren in der 28 SSW auch mit Sepsis nach der Geburt überlebte leider nicht. Keiner glaubte an ihn und wollte ihn weder sehen noch verabschieden, außer meinen Mann und seiner Taufpatin. Die Ärzte überhäuften uns jeden Tag mit noch schlimmeren Diagnosen und Prognosen, so dass wir sehr zermürbt waren und jeden Tag selbst den Glauben an David veloren... Ich finde deine Einstellung gut und da für deine Maus keine Lebensgefahr besteht und sie sich so gut entwicklet hast du aller Grund optimistisch zu sein und dich ausgiebig zu freuen....warum auch nicht? Du hast ein Kind geboren wie jede andere Frau auch, der Maus geht es gut. 35 SSW ist doch eine gute SS Woche für ein Frühchen und das Gewicht holt sie bestimmt schnell ein. Es zählt ja immer die Reife und weniger das Gewicht. Freue dich und du brauchst dich nicht abnormal zu fühlen.....im Gegenteil....bei so einer süßen Maus.... LG Johanna www.engel-david.de

Mitglied inaktiv - 19.01.2009, 13:32