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Nach Mutterschutz / Elternzeit noch sensibler?

Thema: Nach Mutterschutz / Elternzeit noch sensibler?

Geht es jemandem von euch auch so? Mein jüngstes "Baby" ist 14 Monate alt, ich arbeite seit November wieder (im IT-Bereich). Ich liebe meinen Job und komme da auch gut mit den (eher wenigen) Menschen klar. Ich fahre auch ÖPNV - lese dabei aber meistens. Was mir aber gestern mal wieder extrem aufgefallen ist: Wenn ich außerhalb der Familie und des Jobs mit mehr als 1-2 Menschen face-to-face zu tun habe, finde ich das gar nicht mehr schön. Es ist total anstrengend. Ich fühle mich unwohl, wie eine Außerirdische. Ich weiß, dass ich hochsensibel bin. Aber früher war das irgendwie kein Problem. Seit ich Kinder habe, sind mir Familie und Job echt genug. (Obwohl ich ja auch andere Menschen mag und die auch gerne treffen möchte.) Und das hat sich mit jedem Kind gesteigert. Gleichzeitig gibt es dadurch aber mehr Veranstaltungen, bei welchen mehr Menschen sind - Elternabende, Sommerfest und Weihnachtsfeiern, Kindergeburtstage etc. Das Grauen pur für mich. Ich kann mich da nicht immer raushalten - allerdings tut es mir einfach nicht gut. Wenn ich anderen Menschen begegne und die mit mir Kontakt aufnehmen, beginnt mein Kopf mit arbeiten. Ich nehme jedes Detail wahr - zwar unterbewusst, aber es läuft ein ständiger Check. So wie im Kontakt mit meinen Kindern eben auch - da "sehe" ich schon, dass sie krank werden, bevor sie Fieber haben. Ich kann das nicht abschalten, es ist einfach ein Feature von mir. Kennt das jemand? Ich war früher auch im medizinischen Bereich tätig. Da konnte ich oft sagen, wie ernst es um jemanden stand, obwohl ich gerade erst 30 Sekunden im Raum war. Das war da natürlich super für den Patienten - aber nach 8-12 Stunden war ich völlig durch. Ohne Familie konnte ich mich dann einfach in ein dunkles Zimmer legen und am nächsten Morgen neu beginnen. Das ging mit Kind nicht mehr, da bin ich 24/7 "auf Empfang". Ist das bei jemandem von euch auch so? Wie geht ihr damit um?

von SybilleN am 06.09.2020, 11:11



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Ja, gerade in Bezug auf Lärm. Das merke ich immer wieder. Ich versuche auf Auszeiten zu achten.

von Felica am 06.09.2020, 11:59



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Hallo, ich bin zwar noch in Elternzeit, aber auch wesentlich sensibler geworden. Zwei Kolleginnen haben das auch von sich berichtet. Lg

von TinaBaby am 06.09.2020, 12:33



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Sorry aber so in sich reinzuhören,finde ich pathologisch.

von StiflersMom am 06.09.2020, 12:36



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Ich gehe davon aus, dass ein "geselliges Zusammensein" für dich nur schön ist? Dass du nachher nicht fertig bist? Ich weiß, dass es "nicht normal" klingt. Da ich aber aufgrund drohender schwerer Behinderung meines Ungeborenen beim Psychologen war, weiß ich auch, dass es eben nicht "krank" nur "hochsensibel" ist.

von SybilleN am 06.09.2020, 13:16



Antwort auf Beitrag von StiflersMom

So etwas sagen kann auch nur einer der keine Ahnung von hs hat...

von septemberkugel15 am 06.09.2020, 14:04



Antwort auf Beitrag von septemberkugel15

Was genau meintest du?

von SybilleN am 06.09.2020, 14:13



Antwort auf Beitrag von SybilleN

Das sollte unter stiflersmom (bin mit dem Handy unterwegs.) Hs Menschen können nicht anders. Sie hören immer in sich hinein und wissen, wenn sie Menschen treffen gleich richtig viel über sie ob man will oder nicht.

von septemberkugel15 am 06.09.2020, 14:16



Antwort auf Beitrag von septemberkugel15

Ja, genau so ist es

von SybilleN am 06.09.2020, 14:18



Antwort auf Beitrag von septemberkugel15

Ich hab das schon seit meiner Kindheit. Und hab auch immer gleich gespürt, wer mir gut tat und von wem ich mich lieber fernhalten sollte. Mir fiel es schon immer leicht, in anderen Menschen "zu lesen", Gesten, Mimik und Stimmung zu deuten, welche definitiv mehr erzählen als Worte es je können. Ganz heftig ist die Verbindung zu meinen beiden besten Freundinnen. Ich fühle tagelang bevor sie was sagen, wie es ihnen geht. Wir brauchen uns auch nicht mal sehen, ich kriege ihre "Stimmung" dennoch mit. Ich wusste schnell, wie es um meine Mutter steht, bevor sie es überhaupt erzählt hat. Und auch, wann es vorbei war. Menschenmassen ertrage ich schon immer schlecht. Zuviele Emotionen, die dann auf mich einströmen. Das ging schon in der Schule los, nach dem Schultag war ich oft müde und kaputt. Ausgelaugt irgendwie. Denn es waren einfach zu viele unterschiedliche Emotionen um mich herum. Einkaufen an Tagen, an dem die Läden voll sind, gleicht eher einem Spiesroutenlauf. Danach bin ich nicht nur völlig fertig, manchmal schlägt es auch in Aggressionen um. Ich habe es erst einmal in meinem Leben auf ein Konzert geschafft. Ein relativ kleines Konzert mit einigen hundert Leuten. Das jedoch ging, weil alle doch gut drauf waren und ich somit auch. Mich stresst es in letzter Zeit sehr, auf andere Menschen zu treffen. Einerseits möchte ich meine Kontakte auch gern pflegen, anderseits nehme ich viel mehr wahr, als ich will. Zu filtern gelang mir vor einigen Monaten noch deutlich besser.

Mitglied inaktiv - 06.09.2020, 20:40



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Hi, Ja ich bin auch immer auf Empfang, im Restaurant weiß ich immer was die Nebentische reden, bestellen usw, im Großraumbüro habe ich meist alle Projekte der anderen auf dem Schirm. Ich wusste nicht das nicht alle Menschen „alles“ mitbekommen. Bis ich meinen Mann kennengelernt habe Lärm und viele Menschen vertrage ich nicht mehr, es passiert auch mal dass ich wenn wir Besuch haben ins Bett gehen muss. Alle wissen dass mein „dauerempfang“ anstrengend ist, wenn ich mitbekomme welches Kind wie wo was Probleme hat und halt bevor es jemand anderes überhaupt mitbekommt, dass Gefühl habe ich muss springen. Aber eigentlich habe ich mich damit abgefunden. Im Job ist es ein Vorteil, außer dass ich Mich manchmal nicht so gut auf mich konzentrieren kann. Zuhause bemerkt mein Mann öfter diesen Unterschied. Und je nach dem, sagt er dann „sorry das dich dass so stresst ist mir oft nicht bewusst“ oder aber wenn ich sage „das Radio quakt, du redest ununterbrochen und ich soll hier grade kochen, bitte mal Ruhe“ da kann er dann schon eingeschnappt sein. Da üben wir noch an der Kommunikation.

von fillyfionka am 06.09.2020, 13:00



Antwort auf Beitrag von SybilleN

Ja, das kenne ich leider gut. Dieses Nicht-Abschalten-Können, immer alle Antennen ausgefahren haben. Ich denke, es lag bei mir am dauerhaften Schlafdefizit, dass die Nerven mit jedem Kind noch blanker oder empfänglicher waren. Drei Kinder im Abstand von drei Jahren und jedes hat ca. 3 Jahre gebraucht, bis es durchgeschlafen hat, ergo 9 Jahre keine 6 oder 7 Stunden Schlaf am Stück. Dazu war ich bei jedem Pieps wach, ein Kind hatte ständig obstruktiver Bronchitis bzw auch Pseudokrupp etc wenn dann tatsächlich alle geschlafen hätten... Fing eins an zu spucken und so weiter. Die Tage waren auch komplett ausgefüllt ohne Verschnaufpause. Dazu der Job, diese Zerrissenheit zwischen Muttersein und Arbeitnehmersein. Haushalt... Ich schätze, dass das dazu geführt hat, dass ich auch einfach nur noch für mich sein wollte irgendwann. Großveranstaltungen mochte ich noch nie, aber ich hab auch gemerkt, dass mir schon Kaffeetreffen mit 4 Personen zuviel waren bzw teilweise auch noch sind. Vielleicht hab ich ja eine masochistische Ader, denn ich bin in einigen ehrenamtlichen Jobs und es kostet mich wirklich Überwindung, größere Treffen... zu organisieren. Ich habe für mich autogenes Training entdeckt und teilweise auch PMR nach Jakobsen. Dazu viel Sport, viel frische Luft und seit ich konsequent auf Kaffee verzichte, vibriere ich innerlich bei zu viel Input nicht mehr so. Und Mut zum "Egoismus". Was für manche Menschen ja gar kein Egoismus ist, weil sie Dinge gar nicht oder anders wahr nehmen, ich selbst aber Probleme gesehen habe, bevor es echte wurden und versucht habe, zu intervenieren zu helfen, zu unterstützen. Das habe ich versucht, abzulegen. Die Menschen im mich rum sind selber groß, jeder ist seines Glückes Schmied und auch wenn ich schon im Vorfeld sehen kann, dass das ein oder andere zu Problemen führt - es ist mir mehr egal, ich schau nach mir und meiner Familie. (weiss nicht, ob das bei Dir auch mit reinspielt)

Mitglied inaktiv - 06.09.2020, 13:28



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Ich versuche noch meine weg zu finden. Ich habe hier noch 2 hs Mädels (wurde tatsächlich beiden vererbt. Hatte "gehofft" die kleinere bekommt es nicht) Es gibt Tage da kann ich super abblocken und dann wieder wo nichts funktioniert und alles durchkommt. Ich versuche mich dann abzulenken..gehe in den Garten, putze unliebsame Dinge.. Bin ich in einer Situation gerade drinnen wo ich denke "Himmel gleich ist das reizfass voll" oder aber die Emotionen (sowohl positiv als negativ) von meinen Mitmenschen uberrennen mich, versuche ich mich zu Erden. (Ich bewege meine Zehen. Versuche sie fest"in den Boden zu verankern") für mich ist weinen auch stressabbau (versuche ich aber vor den Kindern zu vermeiden)

von septemberkugel15 am 06.09.2020, 14:26



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Eigentlich bin ich gerne unter Menschen und freue mich auf meine Kollegen, aber ich hatte an meiner vorherigen Stelle Kollegen zum und war wirklich jedes Mal froh wenn ich draußen war! Auf Elternabende gehe ich auch nicht gerne und bin auch kein Typ für Elternsprecherin oder dergleichen, da halte ich mich lieber im Hintergrund Allerdings merke ich v. a. durch den Virus dass es in der Öffentlichkeit z. B. beim Einkaufen es mir schnell zu anstrengend wird. Da erledige ich oft nur das notwendige.

Mitglied inaktiv - 06.09.2020, 16:27



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Vielen lieben Dank für eure Antworten! Es ist einfach gut, wenn man weiß, dass es noch andere Menschen gibt, denen es auch so geht....

von SybilleN am 06.09.2020, 19:56



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Ja ganze Kliniken sind voll damit

von StiflersMom am 06.09.2020, 20:11



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Du bist echt ein Stinkstiefel...

Mitglied inaktiv - 06.09.2020, 20:43



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Ein emathieloser, dummschwätzender Stinkstiefel

Mitglied inaktiv - 06.09.2020, 20:51



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Mitglied inaktiv - 06.09.2020, 20:56



Antwort auf Beitrag von StiflersMom

Ja und Menschen deines Schlags sind schuld daran!

von SybilleN am 07.09.2020, 06:47



Antwort auf Beitrag von StiflersMom

Wie gesagt, meine liebe Schwiegermutter ist auch hochsensibel. Sie war Pflegekraft und sie erzählt oft davon. Sie "wusste" bei fremden Menschen, ob sich deren Zustand in ihrer Schicht verschlechtern würde. Ganz ohne Blick in die Akte, nur durch ihre Sinne. Wenn ich Hilfe bräuchte: Hoffentlich schickt mir der Himmel so eine Person! Sie hat aber erst wieder gearbeitet, als die Kinder schon größer waren. Alles andere hätte sie nicht gepackt, sagt sie.

von InmeinemkleinenApfel am 07.09.2020, 07:20



Antwort auf Beitrag von SybilleN

Ich bin nur ehrlich und pöbel nicht rum Sollte das du dumme P* mit "P" heissen? Alles klar, jetzt nenn mich Niveau

von StiflersMom am 06.09.2020, 21:04



Antwort auf Beitrag von StiflersMom

Was für ein Ding? Worauf beziehst du dich denn jetzt schon wieder?

Mitglied inaktiv - 06.09.2020, 21:24



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Ahhh, ich verstehe. Liz hat ein "p" beim emPathielos vergessen und das quasi hinterhergeworfen. Aber wenn man ein Haar sucht, so findet man auch eines...

Mitglied inaktiv - 06.09.2020, 21:29



Antwort auf Beitrag von SybilleN

Meine Schwiegermutter ist auch hochsensibel. Das hat sich seit ihrer Krebserkrankung noch verstärkt. Kann man nicht ganz mit nem Kind vergleichen.

von InmeinemkleinenApfel am 07.09.2020, 07:12