Hallo, ich habe Euch ja in diesem Forum schon öfter mein Leid geklagt. Nun habe ich mich seit kurzem von meinem Mann getrennt. Ich spüre Erleichterung, bin aber auch oft unglaublich traurig. Dann fallen mir nur die schönen Dinge ein, die wir zusammen erlebt haben. Aber ich weiß trotzdem, dass es die richtige Entscheidung war. Leider gestaltet sich die Trennung nicht sehr einfach. Mein Mann ist extrem in seiner Ehre verletzt, teil nur aus und versucht, es mir so schwer wie möglich zu machen. Leider vergisst er dabei unsere zwei Kinder. Er hat eine Wohnung gefunden (leider auch nicht gerade in der Nähe) und will jetzt alle möglichen Möbel und Haushaltsgeräte mitnehmen. Mir ist das Zeug total egal, soll er den Kram doch mitnehmen. Aber ich finde es sehr, sehr schade, dass er nicht versucht, eine Trennung zu gestalten, die für unsere Kinder nicht so schmerzvoll ist. Ist doch nicht schön, wenn denen jetzt ihr Zuhause ausgeräumt wird. Was ich aber noch viel, viel trauriger finde: Er hat es bis heute nicht geschaftt, mit seinen Kindern über die Trennung zu sprechen. Das muss immer ich machen. Ich bin von Anfang an sehr ehrlich mit meinen beiden Mädels gewesen. Und da mein Mann sehr wenig zu Hause war und sich eingebracht hat, verändert sich augenscheinlich auch nicht sooo viel für sie. Natürlich sind sie traurig und lieben ihren Papa. Die ältere hofft, dass wir nur eine Phase haben und irgendwann wieder zusammenkommen, die jüngere sieht das sehr pragmatisch. Sie sagt: "Der hat eine andere Frau und mit der ist er jetzt zusammen." Das kann schon sein. Mir gegenüber hat er das nicht zugegeben. Aber ehrlich: Das ist mir inzwischen auch schon egal. Ich möchte aber ein einigermaßen friedliches Miteinander und eine Trennung, die Rücksicht auf unsere Kinder nimmt. Ihm geht es gerade nur darum, mir möglichst weh zu tun. Zwar ist er wohl mit der anderen Frau zusammen, mit der er mich vor einem Jahr zum ersten Mal betrogen hat, aber er meint, ich hätte seine Familie zerstört und er wäre bei mir geblieben, weil die andere Frau mir nicht das Wasser reichen könnte. Davon kann ich mir auch nichts kaufen. An alle, die schon eine Trennung hinter sich haben: Wie gestaltet man eine Trennung möglichst friedlich? Oder wie bringt man seinen Ex zu einer möglichst friedlichen Trennung? Finanziell dürfte es bei uns kein großes Hickhack geben, da wir beide gut verdienen. Auch ist es klar, dass die Mädels bei mir bleiben. Er kann sich gar nicht vorstellen, sie zu nehmen. Ich weiß, ich schaffe das alles. Aber es wäre wirklich schön, wenn er sich erwachsener verhalten und mehr Rücksicht auf seine Kinder nehmen würde.
von
Mama-mit-pfiff
am 19.08.2019, 13:47
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber Du hast derzeit wahrscheinlich die geringsten Chancen, irgendwas bei ihm zu bewirken. Er lagert alles Böse zu Dir aus - was sicher nicht nett, aber menschlich verständlich ist - und deswegen kann er derzeit von Dir keine Ratschläge annehmen, auch wenn sie noch so richtig und gut gemeint sind.
Kannst Du jemanden ins Boot holen, dem er vertraut und dem er zuhört? Seine Eltern, seine Geschwister, seinen besten Freund?
Alternativ jemanden "von außen" - Jugendamt oder Trennungsberatung. Wobei solche Institutionen wahrscheinlich schon verkackt haben, wenn Du sie vorschlägst oder wenn sie Dir zu offensichtlich gewogen sind.
von
Strudelteigteilchen
am 19.08.2019, 14:44
Ist doch logisch. Du hast dich getrennt. Das heißt dass du dich emotional schon viel eher mit dem Gedanken und der Trennung vorbereiten konntest.
Ich weiß nicht wie überraschend das für ihn war. Dazu kommt noch der verletzte Stolz.
Da hilft wohl nur Zeit.
LG
von
Lewanna
am 19.08.2019, 17:48
Ich bin bei meinen Vorschreiber Rennen.
Ich habe jahrelang mit meinem Ex rum geeiert. Am Ende war die Trennung wirklich nur noch Formsache, aber ihn hat das extrem verletzt.
Und ja er hat es auch alles über/mit den Kindern verarbeitet.
Ich habe dann einen Termin beim Jugendamt ausgemacht und dort unter Moderation einiges besprochen.
Es hat nicht 100-prozentig geholfen, aber etwas. Dazu habe ich noch ab und so freundlich/neutral seiner Mutter erklärt wie sch… ihr Sohn sich den Kindern gegenüber verhält, und wie schwer es ihm fällt die verschiedenen Themen auseinander zu halten.
Aber am Ende ist es das:
ER tut es den Kindern an, nicht du!
Du kannst den Kindern nur Kraft geben damit sie gut durchs Leben kommen.
Was er ihnen antut ist nicht mehr deine Baustelle, auch wenn es wehtut dabei zu zu sehen.
Das ist Dein Teil der Abnabelung!
LG
D
von
desireekk
am 20.08.2019, 02:20
eine trennung verläuft nicht problemlos, nur weil einer von beiden das so beschließt.
du kannst deine regeln machen in deisem prozess des auseinandergehens aber niemals die des expartners
du hast a gesagt als du dich getrennt hast , nun musst du auch b sagen, zu denn nebenschauplätzen , die sowas mit sich bringt.
ihr geht nun getrennte wege, was auch heisst , du hast dich nicht reinzuhängne,in das was er tut, auch wenn es mist ist aber eben nicht mehr deiner.
agiere aus deiner sicht dementsprechend undversuche das beste daraus zu machen
Mitglied inaktiv - 20.08.2019, 10:45
Du musst wohl akzeptieren, dass genau seine unreife Persönlichkeit ja vermutlich einer der Gründe ist, warum Du Dich von ihm getrennt hast. Wieso sollte er plötzlich einen fairen, erwachsenen Charakter an den Tag legen, wenn er das ja wahrscheinlich in der Ehe auch nicht gemacht hat. Er ist, wie er ist.
Ich weiß immer nicht, wieso Frauen glauben, sie könnten ihren Mann ändern. Dein Einfluss auf ihn ist ja jetzt sogar noch viel geringer geworden. Ich würde daher aufhören zu träumen, dass er jetzt schlagartig erwachsen wird, das wird sicher nicht geschehen.
LG und alles Gute für Dich! Du hast viel Kraft, Du schaffst das, was er nicht hinkriegt!
von
Banu28
am 20.08.2019, 14:01
Vielen, vielen Dank für diese und alle anderen Antworten! Ihr habt es mal wieder auf den Punkt gebracht - auch wenn manches weh tut zu sehen und zu aktzeptieren. Auch die Ermutigungen von Euch tun mir gut. Danke!
von
Mama-mit-pfiff
am 20.08.2019, 14:16
