Einschlafbrüllen - mach ich was falsch?

Dr. med. Andreas Busse Frage an Dr. med. Andreas Busse Kinderarzt
Antwortet von Samstag - Mittwoch

Frage: Einschlafbrüllen - mach ich was falsch?

Guten Tag Herr Dr. Busse, meine Tochter ist vom 16.9.17 und nun ziemlich genau 6 Monate alt. Seit ihrer Geburt tut sie sich sehr schwer mit dem Einschlafen und brüllt sich in den Schlaf. Dazu kommt, dass sie nach 1 Stunde Wachphase wieder nölig wird und sie spätestens nach 1,5 schlafen muss (zustand seit dem sie 3,5 Monate alt ist). Als sie 4 Monate alt wurde, habe ich Einschlafstillen praktiziert, musste das jedoch ändern, da ich blutige Brustwarzen bekam. Daraufhin habe ich 5 Wochen lang folgendes für die Tagschläfchen gemacht: Sie war 1 Stunde wach, kam dann für 30 Minuten ins Tragetuch. Anschließend sind wir in unser Schlafzimmer, haben die Vorhänge zugezogen und haben uns „Löffelchen“ ins Bett gelegt. Während sie brüllte habe ich sie ganz fest in den Arm genommen und irgendwann LaLeLu gesunden. Ich habe es auch mit Schnuffeltuch und Schnuller probiert, aber sie war jedes mal zu sehr in Rage um es zu bemerken. Das ganze hörte meistens nach 5-10 Minuten auf, je später der Tag, desto lauter und länger dauerte es. Ich habe auch versucht sie bereits beim ersten Augenreiben hinzulegen, auch dass sie alleine liegt oder ich kurzzeitig das Zimmer verlasse. Es ist immer dasselbe, sie brüllt sich in Rage und will die Brust. Und ich meine es ernst, sie brüllt aus Leibeskräften. Ich bin mittlerweile am Ende, habe Bammel vor jedem Schlafenlegen, habe viel geweint. Nun bin ich wieder beim Einschlafstillen. Ist mir recht, ich will diese Brüllerei nicht mehr. Sie kann sich einfach nicht selbst regulieren. Das sie einfach mal einschläft passiert höchstens im Kinderwagen oder im Auto. Nun meine beiden Fragen: 1. Sie ist um 18:30 immer müde und will in ihren Nachtschlaf. Schläft dann bis ca. 7 Uhr und kommt alle 3 Stunden zum Stillen. Wenn sie dazwischen aufwacht, tröste ich sie. Am Tag schläft sie alle 1,5 Stunden für 30-40 Minuten. Wir haben also 4 Tagschläfchen. Muss ich da was ändern? 2. Dieses Einschlafbrüllen haben wir konsequent 5 Wochen durchgezogen und es hat sich absolut nichts geändert. Ich lese immer, dass die Kinder irgendwann kapieren, dass alles gut ist. Hat sie aber nicht und würde sie auch nicht. Mach ich erwas falsch? Danke!

von RuthisMama am 18.03.2018, 12:33



Antwort auf: Einschlafbrüllen - mach ich was falsch?

Liebe R., das entscheidende ist, dass Sie ihrer Tochter einfach zutrauen, dass sie sich auf Dauer selbst regulieren kann, das aber nur geht, wenn Sie ihr die Chance lassen, das zu lernen und zu üben. Und das "Brüllen" beim Einschlafen nicht persönlich nehmen als Zeichen Ihres Versagens sondern als ganz normale Art sich abzureagieren. Bitte führen Sie ein festes Zubettgehritual ein, nach und nicht mit einer Mahlzeit, und danach bleiben Sie bei Bedarf nur leise redend oder singend am Bett sitzen bis Ihre Tochter zur Ruhe findet. Halten vielleicht ruhig Ihre Hand auf ihr, wenn Sie ruhig sein können, tun aber sonst nichts. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 18.03.2018



Antwort auf: Einschlafbrüllen - mach ich was falsch?

Hallo! Ich wollte nur sagen, dass meine Maus das mit dem Brüllen beim Einschlafen auch macht. Sie ist jetzt 4 Monate und macht das schon seit einer Weile, auch wenn es zwischenzeitlich besser war. Im Moment ist es wieder schlimmer. Bei jedem Schlafengehen, ob tagsüber oder am Abend, wird sie ganz rot im Gesicht, brüllt und ist teilweise schon ganz schwitzig auf der Stirn. Ich halte sie dann immer, streichle sie, singe oder summe leise, und nach einige Minuten (es dauert mal länger, mal weniger lang) schläft sie ein. Mir tut es zwar auch immer weh, sie so weinen zu sehen/zu hören, aber ich hätte das jetzt nicht als unnormal oder problematisch empfunden - sie ist ja sonst kerngesund. Aber offenbar "braucht" sie das vor dem Einschlafen einfach. (Und ruhig einschlafen geht auch bei uns nur im Kinderwagen bzw. im Auto). Also ich würde sagen, wenn sie ja wirklich "nur" 5 - 10 Minuten brüllt, bevor sie es schafft einzuschlafen, gibt es sicher keinen Grund zur Sorge, dann braucht sie das einfach im Moment noch - irgendwann legt es sich bestimmt ... hoffe ich für uns beide! ;-)

von Meeresschildkröte am 18.03.2018, 19:29



Antwort auf: Einschlafbrüllen - mach ich was falsch?

Das war bei uns auch so. Ich hab sie durch Stillen immer wieder in den Schlaf gebracht und bin davon oft selbst gar nicht mehr aufgewacht. Mit 18 Monaten schliefen alle nachts hier schön, jetzt ist sie 6 Jahre alt, und sie kann wunderbar ein- und durchschlafen. Mein Rat: Mach, was sich für Euch richtig anfühlt und womit Ihr bestmöglich schlafen könnt. Das ist richtig. Es gibt hier nur ein "Falsch", und das wäre, das Kind allein schreien zu lassen. Es gibt sich alles, vieles von selbst, manches wirst Du später einfordern und klappt dann auch. ;-)

von Schniesenase am 18.03.2018, 19:58