Sehr geehrte Frau Höfel, vielen Dank für die schnelle Antwort, ich habe alles gemacht, war mit der Kleinen beim Arzt. Der hat die Reflexe geprüft und Blut abgenommen. Er meint, sie ist wirklich schlaff, hat eine Infektion mit einem großen Blutbild ausgeschlossen und meint, bei der U4 in 9 Wochen könnte man entscheiden, ob wir eine Physiotherpaie anfangen. Er hat gesagt, man kann nicht genau sagen, woher es kommt. Es ging aber, weil Freitag und die Praxis voll war so schnell, dass ich nicht nochmal fragen konnte, ob es von der Gelbsucht kommen könnte. Bitte entschudigen Sie den langen Text. Ich weiß einfach nicht weiter. Damals war sie seit dem 2. Lebenstag gelb, aber erst am 6. wurde Blut abgenommen, weil immer alle sagten, sie sei nicht so sehr gelb und agil, obwohl wir in der Klinik waren. Am 6. Tag war der Biliwert bei 331. Die Tage zuvor schrie sie die ganzen Nächte wie am Spieß, teils 6 Stunden lang, immer nur von 5 Minuten stillen und 5 Minuten schlafen jede Stunde unterbrochen. Wir hatten aber den Fehler gemacht, sie ins eigene Bettchen, wie die Ärzte im Krankenhaus gesagt haben, zu legen. Da kann sie bis jetzt nicht allein schlafen. Als das nach Stunden nicht klappte, konnte sie sich gar nicht mehr beruhigen, auch nicht auf dem Arm. Sie schlief dafür morgens sehr fest, wenn sie jemand auf dem Arm oder Bauch legen konnte, ohne selbst zu schlafen. So auch am 6. Tag, als wir wieder in die Klinik geschickt wurden. Sie lief im Autositz blau an. Als ich sie rausnahm machte sie nach ein paar Minuten erst mit dem Atmen weiter und das Blau ging weg. Ich glaube, sie war da schon zu schwach. Ich kam dadurch weinend in der Klinik an, erst dann wurde der Wert gemessen. Sie hat nach den durchhschrienen Nächten tagsüber immer so tief geschlafen, dass man sie nach den 4 Stunden zum Stillen kaum wach bekam, hat schlecht getrunken und ließ sich nicht mal durch ein kaltes Wickeln wecken, erst, wenn sie ca. 15 Minuten wirklich intensiv geärgert wurde. Das hatten wir im Krankenhaus auch gesagt, aber trotzdem wurde nichts gemessen, weil sie in dem Moment so aktiv war. Sie kam unter die Fototherapie, da ging es ihr dann plötzlich wieder gut. Sie hat sich alle 3 Stunden zum Stillen gemeldet und so gut getrunken, dass mir die Milch ausging. 12 Stunden nach 24-stündiger Therapie war der Wert bei 190. Das Problem war, dass sie nach der Therapie plözlich gar nicht mehr aktiv war. Sie schlief so fest, dass nicht einmal Blutabnehmen eine Reaktion ausgelöst hat. Die Schwestern wollten nach 4 Stunden nicht helfen, sie zu wecken, ich sollte es allein versuchen, habe immer wieder gefragt. Nach 5,5 Stunden kam die Nachtschwester und hat sie dann im Schlaf versucht zu füttern. Der Arzt wollte das nicht, wollte noch drei Stunden warten, ob sie sich meldet. Dann am nächsten Morgen passierte das Gleiche nochmal. Als ich bei der Visite fragte, ob ich sie jetzt doch länger als 4 Stunden schlafen lassen darf, sagte mir der Oberarzt, dass ich verantwortungslos wäre, meine Tochter wegen der langen Zeit, wo sie 6 Stunden schlief ohne zu essen jetzt einen Hirnschaden haben könnte und ich mir gefälligst einen Wecker stellen soll. Ich habe geweint und ihm gesagt, dass ich nach 4 Stunden versucht habe und mir keiner helfen wollte. Da hat er das Gleiche einfach nochmal gesagt. Mein Freund war so wütend, dass ich Angst hatte, er dreht durch. Ich denke auch, dass war so kurz nach der Entbindung mit einem kranken Baby viel zu viel für uns. Wir wurden mit dem Problem enlassen. Meine Hebamme hat mich einen Tag nach Entlassung nochmal in die Klinik mit ihr gebracht, deshalb. Sie war auch wieder gelber. Es hieß, dass das nichts zu sagen hätte. Auch wenig gelbe Kinder können eine hohen Wert haben und stark gelbe einen niedrigen. Außerdem hat sie da dann geschrien, wieder nach 5 Stunden und da hieß es, dass man auch bei einem Kind mit einem 700er Bili, wenn es akiv ist, nichts machen würde. Der Wert wurde nicht konrolliert. Nach ein paar hart umkämpften Fütterungen in den nächsten Tagen ging es dann langsam wieder besser. Die Hebamme kam dafür mehrmals am Tag um zu helfen. Ich verstehe nicht, wieso gesagt wurde, sie wäre nicht gelb genug zum Testen, wenn dann gesagt wird, dass die Intensität keine Rolle spielt. Das hätte doch alles nicht passieren müssen. Und jetzt ist sie so schlapp. Ich weiß nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Giftstoff vom 2. bis 10. Lebenstag keine bleibenden Schäden hinterlässt. Außerdem saß die Brille bei der Bestrahlung nich richtig, sodass ich sie alle 5 Minuten wieder hinrücken musste. Die Schwester hate mich extra darauf hingewiesen, dass ich oft danach schauen soll. Gleichzeitig sollte ich nicht auf mein Baby schauen, wegen der Gefahr für meine Augen. Als ich nachts nicht mehr konnte und 3 Stunden schlief, war die Brille ganz ab und die Kleine starrte in die Fototherapielampe über ihrem Bett. Ich weiß nicht wie lange. Erst wurde gesagt, dass sie die Brille unbedingt braucht, als es passiert war, wurde es ignoriert. Der Kinderarzt möchte deshalb früh mit Sehtests anfagen, weil er das auch nicht gut findet. Ich wusste von meine Geschwistern, dass gelbe Babys eigentlich länger auf der Wöchnerinnenstation zur Kontrolle bleiben müssen, aber ich habe dem Personal vertraut und war so froh, die Kleine mit nach Hause nehmen zu dürfen. Hätte ich das bloß nicht getan, ich fühle mich so schuldig, auch, weil ich nachts eingeschalfen war. Aber ich konnte nach den 3 durchwachten Nächten nicht mehr. Ich hatte mich inzwischen zu einem Psychologen schicken lassen, weil ich damit nicht klarkomme und auch gleich einen Termin gekriet. Der hat aber gesagt, dass es logisch ist, dass ich in der Klinik nicht ernstgenommen wurde, weil ich alles so mädchenhaft unsicher sage. Ich soll das für mein Kind ändern. Aber ich wusste doch nicht, dass ich wissen muss, was man macht, wenn das Baby gelb ist und dann wie ich ein bewusstloses Kind füttere. Er sagt, man sehe meinem Baby an, dass es keine Hirnschaden hat. Ich weiß vor Schuld und Sorge gar nicht mehr, was ich machen soll. Und ich glaube, meine Kleine merkt das. Wir haben auch viele wunderschönen Momente, aber solche Situationen, wenn z. B. jemand sagt, dass sie zu schlaff ist, bringen das alles wieder hoch.Außerdem ist diese Klinik hier die Einzige, alle anderen sind über 2 Autostunden entfernt. Ich weiß gar nicht, was ich mache, wenn sie wieder so krank wird, weil ich kein Vertrauen in die da habe. Bin ich wirklich schuld? Muss ich jetzt immer alles sowas selbst nachlesen? Ist das normal? Hätte ich das verhindern können? Ich bin doch ihre Mama und nicht ihr Arzt. Wie soll ich denn sowas in Zukunft verhindern? Wie kriege ich raus, ob sie wirklich was Bleibendes hat? Sie braucht doch dann Förderung. Danke
von Hettie am 20.02.2016, 09:16