Frühchen

Forum Frühchen

Operation, die vierte (diesmal wirklich)

Thema: Operation, die vierte (diesmal wirklich)

Nachdem wir im Sommer ja Gott sei Dank Hernien-Fehlalarm hatten, hat es sich diesmal bewahrheitet. Wir waren heute in der Notaufnahme und die Kinderchirurgin hat meinen Verdacht bestätigt. Es ist schon wieder eine Hernie, obwohl sie ja erst im Mai die letzte verschlossen hatten. Das wird jetzt also seine vierte OP mit gerade einmal zwei Jahren. Ich weiß, dass die Operation eine sehr kleine ist, aber ich habe das Gefühl, dass dieser Mist niemals aufhört. Ich will doch nur, dass es meinem Kind gut geht. Warum haben wir immer solches Pech damit.. Entschuldigt bitte mein gejammere, aber ich kann einfach nicht mehr....

von Mamabeck am 23.01.2019, 14:50



Antwort auf Beitrag von Mamabeck

Oje, das tut mir sehr leid. Ich drück dich mal ganz fest. Man hat immer wieder solche Tage dazwischen, wo man einfach fertig ist und es einem unglaublich schwer fällt, positiv zu denken. Es ist immer schlimm, wenn die kleinen Zwerge operiert werden müssen. Aber denk daran, dass eine Hernie, wie du selber schreibst, meist ein einfacher Eingriff ist, der auch schnell wieder gut ist. Ich weiß, wenn es das eigene Kind betrifft und man einfach weiß, man muss ins KH, dann ist das nie lustig und auch jede OP birgt Risiken. Aber mir hilft es immer, wenn ich mir denke, es hätte auch schlimmer kommen können. Irgendwie kann ich mich somit dann selber wieder aufbauen. Mein Sohn kam im Juli 2018 bei 25+2 auf die Welt und hatte mit drei Monaten bereits drei OPs hinter sich. Er hatte zwei Leistenhernien, eine davon war so akut, dass er in der Nacht notoperiert werden musste, weil sich der Darm in der Leiste eingeklemmt hatte und der Stuhl nicht mehr durchging, es ihm bereits sehr, sehr schlecht ging und bei der zweiten OP wurde am Kopf ein Ommaya-Reservoir mit der zweiten Leistenhernie mitgemacht, weil er durch seine Hirnblutung, die er in den ersten Lebenstagen hatte, eine Engstelle gebildet hat, an der das Hirnwasser nicht abfließen konnte und er somit einen Hirndruck und erweiterte Ventrikel bekommen hat. Mit diesem Reservoir konnte das Hirnwasser dann von außen punktiert werden. Hat jedoch nicht gut geklappt und somit musste ihm eine Woche später ein Shunt gelegt werden, mit dem das Hirnwasser nun in den Bauchraum abgeleitet wird. Diesen Shunt wird er nun sein Leben lang haben bzw. werden wir da auch Folge-OPs brauchen, wenn das Shuntsystem zu klein wird oder irgendwelche Komplikationen entstehen, wie Verstopfen, Verrutschen etc. Die erste geplante Folge-OP wird wahrscheinlich zwischen zwei und vier Jahren sein, da gehen die Ärzte davon aus, dass das Shuntsystem das erste Mal zu klein werden wird. Deshalb, ich kann dich gut verstehen, es ist einfach nie schön, die Aussicht zu haben ins KH zu müssen und die Kleinen tun einem einfach unglaublich leid. Und man hat einfach das Gefühl, es nimmt nie ein Ende, das geht mir auch so. Man möchte einfach nur in Ruhe und Normalität leben, aber es kommt dann oft wieder irgendwas dazwischen. Aber mir hilft es unglaublich, wenn ich mir dann einfach sage, wir haben schon so viel durchgestanden, so viele Höhen und Tiefen überstanden, jetzt geht es Tim gut und ich bin so unglaublich dankbar, dass er es geschafft hat und ich freue mich über jeden Tag mit ihm. Dann fällt es mir leichter, mich selber wieder aufzubauen, wenn dann doch wieder etwas kommt. Aber natürlich ist es auch in Ordnung, wenn man zwischendurch Durchhänger hat, immerhin müssen wir so viel mitmachen, da ist es einfach klar, dass man manchmal das Gefühl hat, man kann nicht mehr. Ich drücke euch ganz, ganz fest die Daumen für eure OP und hoffe, dass dann danach mal eine Pause kommt, in der ihr zur Ruhe kommen könnt! Alles, alles Liebe und Gute! Dani

von sunnydani am 27.01.2019, 09:51