Hallo!
Mein Sohn (3 1/2 Jahre) war eigentlich schon trocken. Als er drei wurde, wechselte er im Kindergarten von der Krippengruppe in die Regelgruppe für die ab 3jährigen. Nach ca. 1 Woche war er plötzlich nass, als ich ihn mittags von Kiga holte. Das wiederholte sich dann fast täglich, so dass mich die Kiga-Leiterin bat, ihm doch Windelhöschen anzuziehen, da er auch nicht bescheidsagte, wenn er nass war. Die Kiga-Leiterin sagte, das kommt schon mal vor und normalisiert sich wieder. Leider sind seitdem schon drei Monate vergangen. Und es wird schlimmer anstatt besser. Jetzt hatte er schon dreimal auch das große Geschäft wieder in der Windel. Er sagte auch mal, dass er gar nicht merkt, wenn er Pipi muss. Was könnte die Ursache sein? Mein KiA sagte auch bei der U7a dass er eine sehr enge Vorhaut hat. Kann es daran liegen? Was kann ich tun? Er hat keine Probleme oder Angst im Kiga, fühlt sich da sehr wohl. Er geht aber teilweise schon aufs Töpfchen, also muss er es doch merken...
Mitglied inaktiv - 20.06.2011, 13:28
Antwort auf:
Wiedereinnässen nach "Trockenphase" was kann die Ursache sein?
Hallo, die Vorhaut bei einem Jungen hat mit seine Ausscheidungsfunktionen überhaupt nichts zu tun. Hier geht es um innere Wahrnehmungsvorgänge und Reifezeichen. Bei einem Kind spricht man von Trocken- und Saubersein erst dann, wenn dieser Zustand ein halbes Jahr angedauert hat. Das wird wohl bei Ihrem Sohn mit 3 1/2 Jahren so gewesen sein. Also handelt es sich um ein sekundäres Einnässen (Enuresis sekundaria). Diese Form des Einnässens entsteht fast immer aus psychologischen Gründen und höchst selten aus organischen (z.B. Folgen von Harnwegsinfektionen, neurologische Störungen).
Das Einnässen trat auf, kurz (1 Woche) nachdem Ihr Sohn in seinem Ki-ga in die Gruppe der Größeren gewechselt ist. Das ist wichtiges Indiz. In dieser Gruppe muss er sich aus irgendwelchen Gründen, die Sie mir nicht mitteilen können. weil sie auch ihnen unbekannt sind, überfordert fühlen. Vielleicht sind seine alten Freunde nicht darin, vielleicht ist dort eine andere Erzieherin tätig, die nicht seine Bezugserzieherin ist, vielleicht gibt es dort Konflikte.
Ihm die Windel oder ein Windelhöschen zurückzugeben, ist vom Prinzip her der richtige Ansatz, aber er löst das Problem nicht. Sie schreiben ja, es wird nur immer schlimmer. Sie sollten meines Erachtens das Gespräch mit den für ihn zuständigen Erzieherinnen suchen und klären, was in dieser Gruppe an Problemen für Ihren Sohn auftreten. Diese müssen gelöst werden. Erst dann kann langsam wieder auf die Windel verzichtet werden, oder Ihr Sohn sagt plötzlich von sich aus, dass er wieder keine Windel mehr braucht. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 23.06.2011