Hallo Herr Dr. Posth,
meine Tochter (2J,3M) hat sich für ihren Widerstand Autofahren und An-/Ausziehen auserkoren. Außerdem ist sie liebend gern nackig/leicht bekleidet, das ist grundsätzlich ja auch schön. Sie mag ihr Töpfchen, nutzt es sporadisch, sagt aber noch nicht bescheid, wenn sie muss. Der Haken: sie will ständig ohne Windel u. unten nackig rumlaufen. Wir haben Teppich in unserer Mietwohnung und sie macht ständig auf den Fußboden/lässt einfach laufen. Es stört sie überhaupt nicht. Ich versuche ihr zu erklären, dass ihr Geschäft in die Windel oder ins Töpfchen gehört, aber nicht auf den Boden. Wenn ich ihr die (Höschen-)Windel anziehen will gibts großes Geschrei, Weggelaufe/Weinen und "ohne Windel"-Gebettel. Das fühlt sich nicht richtig an, aber ich kann sie auch nicht dauernd auf den Boden machen lassen u. fürs Töpfchen ist sie noch nicht so weit. Wie kommen wir da wieder raus, ohne das sich Druck und Widerstand weiter aufschaukeln?
Danke und viele Grüße,
Claudi
von
zimt_sternchen
am 17.10.2011, 10:28
Antwort auf:
Wie erkläre ich meiner Tochter das das Geschäft nicht auf dem Teppich gehört?
Hallo, es gibt Fragen, auf die es eigentlich keine Antworten gibt. Dies ist so eine. Meine Töchter waren schon in Ländern auf der Welt, da tragen die Mütter auf dem Land ihre Baby auf dem Rücken ohne dass diese eine Windel anhätten. So pinkeln und kacken die kleinen Wesen dann, wenn es ihnen kommt und offenbar stört sich niemand daran. Wir hier in unserer durchorganisierten Zivilisation können uns solche Zustände nicht vorstellen. Uns kommt das unhygienisch vor. Und wahrscheinlich ist das auch richtig, denn in diesen Ländern kommen krankheiten vor, die wir hier nicht mehr kennen. Alles hat aber seinen Preis.
Für ein durchdachtes Regelkonzept ist Ihre Tochter noch ein bisschen zu jung. Aber jetzt kommt ja der Winter, und da können Sie Ihrer Tochter schon sagen, dass es für das nackt herumlaufen zu kalt sei, und dann geht auch eine Windel. Sagen Sie ihr, sie selbst liefen ja auch nicht immer nackt in der Wohnung herum. Eine andere Lösung sehe ich nicht für Ihr Problem. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.10.2011