Frage: Was ist los mit meinem Sohn! vorsicht lang!

Hallo Dr. Posth! Heute möchte ich mich an Sie und alle anderen hier wenden, da ich im Moment die Situation mit meinem Sohn nicht einschätzen kann. Aber von vorne: Mein Sohn ist 4, 8 jahre alt, hat Probleme mit dem Spreche( seit 1 Jahr Logopädie) und Störungen in der Motorik( seit 1/2Jahr Ergo). Er war eigendlich immer ein kleiner Eigendbrödler der recht früh Interesse für Musik und Malen gezeigt hat. Seit mehr als einem 1/2 Jahr spielt er fast täglich Theater, baut Bühnen auf macht Vorstellungen Konzerte ec. Er merkt sich eigendlich alles, was um hin herrum geschieht sodas mir manchmal Angst und Bange wird. Alles schön und gut seine Kehrseite ist leider, das er im Privaten sowie im Kindergarten kein oder wenig soziales Verhalten an den Tag legt. Sogenannte Freunde sind nur von kurzer Dauer, da sie mit Ihm nicht Theater oder Musik spielen wollen oder eher gesagt teilweise nicht nur zugucken wollen. Er versucht sich immer wieder in den Mittelpunkt zu setzen und redet dabei wirklich ununterbrochen, das zuhören fällt den Kindern und manchen Erwachsenen aber bedingt durch seine Sprachproblematik sehr schwer( davon läßt er sich nicht beirren ) Hier zu hause wird er zunehmend agressiver, rastet bei jedem Verbotoder bei jeder Forderung aus ( bitte zieh dich an , bitte gehe dich waschen bitte hilf mir egal was ) aus. Schlägt schreit und heult wie ein Schloßhund und betont immer wieder ich kann das nicht! Im Moment ist seine Lieblingsaussage " Ich bin hier der Chef und es wird hier gemacht was ich sage" Letzte Woche erzählte er mir das im KG ihn keiner mag und er da nicht mehr hingehen will ( und bitterlich weinte), nach einem Gespräch mit der Erzieherin wovon er wußte wandelte sich das Blatt und er hat sich eine Aufgabe gesucht, auf die "kleinen" Kinder aufzupassen und bescheid zu geben wenn was ist.Jetzt möchte er sogar den ganzen Tag in den KG. Ich weiß wirklich nicht mehr weiter, auf der einen Seiter kann er so ein lieber toller Kerl sein und auf der anderen Seite so ein " Ekel ". Ich habe das Gefühl das er teilweise total unglücklich ist über das was um ihn herum passiert. bei seinen Ausrastern bin ich selber teilweise sehr laut geworden, was überhaupt nichts gebracht hat , mitlerweile bleibe ich ruhig, aber merke wie nachdenklich ich abends werde. Was ist los mit Ihm? Ist das eine verstärke Form des Trotzalters? Läuft in seiner Entwicklung irgendetwas verkehrt? Wie kann ich ihm helfen? Gruß und Danke fürs lesen Claudia

Mitglied inaktiv - 02.12.2003, 19:24



Antwort auf: Was ist los mit meinem Sohn! vorsicht lang!

Liebe Claudia, es wird immer dann für mich hier im forum schwierig, wenn in einer Schilderung das Terrain der normalen Entwicklung verlasen wird. Erstens müßte ich solche Kinder selbst erleben, um beurteilen zu können, ob das was ich herauslese tatsächlich so ist. Und das geht nicht. Zweitens ist es bei dem begrenzten Raum nicht möglich, dezidiert auf therapeutische Empfehlungen einzugehen, ganz abgesehen einmal von der Öffentlichkeit. Ich würde Ihnen empfehlen, doch besser einmal eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen aufzusuchen und dort die Sachlage zu schildern. Es klingt danach, als entwickelte sich Ihr Sohn in Richtung auf eine narzißtische Persönlichkeit zu, die dadurch charakterisiert ist, daß gute und schlechte Anteile des eigenen Selbst nicht übereingebracht werden können und letztlich die guten für sich herausgepickt werden. Die schlechten aber werden verdrängt, was zu den heftigen Wutausbrüchen führt, wenn die Verdrängung nicht funktioniert, weil die Gesellschaft nicht mitspielt. Begabungen scheint Ihr Sohn ja zu haben, was seine narzistische Haltung stütz und unterfüttert. Denn Spruch von dem Chef muß er allerdings irgendwo her haben. So etwas dichtet kein Kind selbst. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.12.2003



Antwort auf: Was ist los mit meinem Sohn! vorsicht lang!

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Mitglied inaktiv - 03.12.2003, 23:20



Antwort auf: Was ist los mit meinem Sohn! vorsicht lang!

Hallo Claudia, vielleicht liest Du ja noch meinen Beitrag. Bin eine Leidensgenossin, habe auch einen Sohn (4,5 Jahre, wahrnehmungsgestört-> ergo) verträumt und eigenbrödlerisch. Er bekommt schlimme Wutanfälle, wenn es nicht nach seinem Kopf geht. Mit anderen Kindern spielt er nur im Kiga, wenn die Betreuerinnen das einfädeln. Er spielt fast ausschließlich Rollenspiele (Theater) und alle anderen dürfen nur Statist sein. Handlungen dürfen durch andere nicht abgeändert werden, sonst gibt´s wieder Wutanfälle. Auch die Aussprache ist bei Basti langsam und weitschweifig, so dass zuhören sehr ermüdend ist. Allerdings war der Papa laut SchwieMu auch so und ich habe ihn trotzdem geheiratet... Vielleicht hast Du Lust, Dich mal mit mir auszutauschen. Die Wutanfälle sind auch erst im letzten Vierteljahr so schlimm geworden, vorher war alles noch geradeso zu bügeln. Naja, wir sind bald wieder im SPZ wegen seiner Wahrnehmungsstörungen und da will ich das Problem sowieso bei unserer Psychologin ansprechen. Bis bald? Jana&Zwerge

Mitglied inaktiv - 04.12.2003, 13:09