Schwieriges Thema

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Schwieriges Thema

Lieber Dr. Posth,eine Oma unserer Kinder leidet seit Jahren an einer psychotischen Erkrankung(evtl. Schizophrenie).Da keine Krankheitseinsicht besteht,erfolgt keine Diagnostik u Therapie.Sie liebt die Kinder sehr,diese sie auch.In besseren Phasen ist der Umgang mit den Kleinen ok.Momentan besteht wieder ein schwerer "Schub",alle Angehörigen sind laut ihr in eine Verschwörung verwickelt:wir überwachen sie,wollen sie für verrückt erklären etc.Nun ist auch der Umgang mit den Kindern auffällig.Zum einen hört sie nicht recht zu,gibt völlig unpassende Anworten.Singt meine Tochter (3,9) "piep piep piep" mit einem Vögelchen sagt Oma"Bei mir nix piep,selber piep"(Und zeigt den Vogel a d Stirn).Mein Sohn (15M) plappert"deideidei",sie sagt:"ich will noch lange nicht sterben,das wollt nur ihr(vom englischen die).Uns Erwachsene feindet sie nur an,unglaubliche Unterstellungen.Hört wohl auch Stimmen,mit denen sie spricht.Mache mir Sorgen,wie der Umgang sich auf meine Kinder auswirkt? Danke.

Mitglied inaktiv - 07.08.2006, 07:38

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Antwort auf: Schwieriges Thema

Hallo, das klingt bei Ihrer Mutter oder Schwiegermutter tatsächlich nach einer Psychose aus dem Formenkreis der Schizophrenie. Ihren Kindern können Sie das aber nicht klar machen. Kleinkinder sind aber auch, was die Beurteilung von Menschen angeht zunächst einmal arglos und werten "komische" Verhaltensweisen von Erwachsenen als kauzig oder lustig. Problematisch würde es nur, wenn die Oma sich auch den Kindern gegenüber feindselig verhielte. Ich habe Sie so verstanden, daß das aber nicht der Fall ist. Ihrer fast 4jährigen Tochter können Sie ja erklären, daß die Oma zuweilen alles Gesagte ganz wörtlich nimmt und immer denkt, sie selbst sei mit allem angesprochen. Aber das wäre ihr eigenes Problem und nicht weiter schlimm. Dem Kleinen brauchen Sie noch gar nichts zu erklären. Vielleicht gelingt es Ihnen ja doch, die Großmutter vom Gang zum Psychiater zu überzeugen. So etwas läßt sich ja durchaus auch ambulant behandeln. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.08.2006