Schadet es meinem Kind wenn die 2. Kitaeingewöhnung fehlschlägt?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Schadet es meinem Kind wenn die 2. Kitaeingewöhnung fehlschlägt?

Lieber Dr.Posth, wir haben im Dez unseren 2.Kiga Versuch gestartet.Im Dez.ist mein Mann mit unserer Tochter nachmittags gegangen,ich geh jetzt vormittags.Sie ist gerade 3 geworden und insgesamt sehr ängstl.und anhängl.Zu Hause geht es aber.Noch lassen sie uns in der Kita dabei sein.Es gefällt ihr auch gut,nur möchte sie eben nicht allein bleiben,auch nicht kurz.Ich fürchte,irgendwann werden sie dort unsere Anwesenheit nicht mehr tolerieren.Wäre es schlimm für unsere Tochter,wenn der 2.Versuch auch fehlschlägt?Würde sie dann erst nach ihrem 4.Geburtstag anmelden.Haben nicht so viele Kontakte zu Kindern.Außerdem wird sie nachts mehrfach kurz wach und redet,von ihren Träumen.Ist das auch Ausdruck ihrer Angst?Schläft bei uns im Zimmer.Muss sie mit 3 schon durchschlafen?Danke u.ein schönes neues Jahr,Daniela

Mitglied inaktiv - 03.01.2011, 12:24



Antwort auf: Schadet es meinem Kind wenn die 2. Kitaeingewöhnung fehlschlägt?

Liebe Daniela, um mit der letzten Frage anzufangen: kein Mensch schläft durch. die Schlafforschung hat längst bewiesen, dass v.a. in den frühen Morgenstunden alle Menschen einmal ganz kurz wach werden, sich aber umdrehen und sofot weiter schlafen. Das tun Kinder, die etwas älter sind auch, aber die ganz kleinen bis 3 oder 4 Jahre versichern sich sofort, ob ihre Eltern noch da sind. Wenn ja, dann schlafen auch sie weiter. Es wäre natürlich sehr zu wünschen, wenn jetzt der zweite Ki-ga-eintritt funktionieren würde. Aber die Welt gingen auch nicht unter, wenn es noch einmal zu einem Aufschub käme. Die Hauptsache, Ihre Tochter wird nicht einer harten Trennung unterzogen. Es ist nach wie vor sehr schade dass Eltern immer noch die sanfte Ablösung erkämpfen müssen. Aber das ist noch in ganz Deutschland verbreitet, obwohl jetzt auch schon in pädagogischen Kreisen eine andere Marschrichtung erwogen wird. Ich kann Ihnen nur raten, sich durchzusetzten. Sie als Eltern (ob durch Steuer oder Beitrag) bezahlen letztlich die Kindergärten und die Stellen der Erzieherinnen. Viele Grüße und auch Ihnen ein gutes neues Jahr

von Dr. med. Rüdiger Posth am 07.01.2011