Hallo, Herr Dr. Posth!
Mein Sohn ist 3 J. 9 Mon. und geht seit August'07 in den KiGa, er fühlt sich sehr wohl da. Er ist jetzt auf dem Weg sauber zu werden, leider habe ich in der Hinsicht viel falsch gemacht (zu früh angefangen, mit viel Überreden, was von ihm natürlich als zu viel Druck empfunden wurde: er weigerte sich auf Toilette zu gehen und sich sauber machen zu lassen, hatte mit Verstopfung reagiert. Dann hatte ich das wieder seingelassen.)Jetzt hat er seit 2 Wochen keine Windel mehr an (dieser Schritt wurde wieder von mir eingeleitet, aber mein Sohn war diesmal einverstanden) und geht gerne aufs Klo, allerdings muss ich ihn immer dran erinnern. Er freut sich immer, wenn die Hose trocken bleibt, und ich lobe ihn und sage, wie stolz ich auf ihn bin. Nachtwindel ist auch trocken morgens. Können wir weiter so vorgehen oder soll ihm ich für den KiGa diese Pants anziehen, um die Peinlichkeit zu vermeiden, wenn doch was in die Hose geht?
Vielen Dank im Voraus!
Mitglied inaktiv - 10.12.2007, 10:23
Antwort auf:
Sauberkeitserziehung
Stichwort: Sauberkeitserziehung
Hallo, beim Trocken- und Sauberwerden gibt es immer 2 Probleme, erstens das organische, das der körperlichen Reife unterworfen ist, und zweitens das psychosoziale, dass einer ungestörten emotionalen Entwicklung entspricht.Beides geht Hand in Hand und zeigt keinerlei Probleme, wenn man der natürlichen Entwicklung ihren Lauf lässt und als Eltern nur reagiert und nicht agiert. Ist das Kind aber im Zwei- und Dreimächstekonflikt gefangen (s. Langstext, Teil 3, link oben links), dann wird es schwierig, das Rad wieder zurückzudrehen. Die Tatsache, dass Sie Ihren Sohn zur Toilette immer noch schicken müssen, beweist, dass er psychosozial noch nicht ganz auf dem erwünschten Entwicklungsstand ist. Im Ki-ga scheint das nun aber nicht zu funktionieren(?). Insofern wäre da tatsächlich noch ein Windelunterhöschen angezeigt, denn die Blamage des Einnässens oder Einkotens in der sozialen Gemeinschaft wirkt sich sehr ungünstig auf das Selbstwertgefühl des Kindes aus. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.12.2007