Frage: Rolle des Vaters beim Einschlafen

Hallo, unser Sohn ist jetzt knapp über ein Jahr alt. Er ist ein sehr ruhiges und gutgelauntes Kind, läuft schon seit einiger Zeit. Er hat nie schreien müssen, ist auch nicht fremdbetreut und, da wir beide viel Zeit haben, ist er auch viel mit seinem Vater zusammen. Ich stille ihn noch und bringe ihn deshalb auch ins (Familien)Bett, da er an der Brust einschläft. Seit einiger Zeit finden wir, dass er oft lieber mit Papa spielt, und werten das als Zeichen der beginnenden Loslösung. Von daher dachten wir auch, dass es praktisch wäre, wenn Papa ihn einschläfern könnte, aber das klappt nicht. Er weint dann, bis ich komme(schnell!) Sollen wir es sein lassen (es stört mich nur selten, wenn ich einen ungeduldigen Tag habe) oder haben sie einen Tipp, wie es klappen könnte? Danke in jedem Fall für die tolle Arbeit in diesem Forum. Wo haben sie denn eigentlich ihre Praxis? Kamel

Mitglied inaktiv - 12.12.2005, 21:08



Antwort auf: Rolle des Vaters beim Einschlafen

Hallo, Ihr Sohn ist ja gerade einmal etwas über ein Jahr alt, und da setzt die Loslösung erst langsam ein. Loslösen heißt auch Abschied nehmen von der einen oder anderen liebgewordenen Gewohnheit. Aber im Prinzip ist die Verlockung des Neuen sehr stark und zieht jedes Kindes in die richtige Richtung. Über das Stillen nach der 1jahrengrenze haben wir hier im Forum oft diskutiert (Stichwort Langzeitstillen). Ich sehe darin ein gewisse Schwierigkeit für das Kind, denn das Stillen zieht die primäre Bindung weit in die Loslösungsphase hinein. Daß die WHO das Stillen über das 1. lebensjahr bedenkenlos befürwortet, beweist meines Erachtens, daß sie keinen entwicklungspsychologisch geschulten Berater zur Seite hatte. Aber wahrscheinlich gelten für die Länder der dritten Welt ohnehin ganz andere Kriterien als für Industriestaaten. Da gibt es also sicher Verwerfungen. Insofern könnte es auch für Ihren Sohn auf Dauer etwas schwierig werden, seinen Vater zum Einschlafritual zu akzeptieren, da im Zentrum die Mutterbrust und das Saugritual stehen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich bin nicht prinzipiell gegen das Stillen über den 1.Geburtstag hinaus, und manche Mütter versichern immer wieder, daß es bei ihren Kindern da gar keine Probleme gegeben hätte, auch nicht in der Loslösung. Es gibt aber auch ebensoviele Gegenbeispiele. Die landen dann zuerst in der Praxis des Kinderarztes. Versuchen Sie es also erst einmal so weiter und warten ab, ob Ihr Sohn von selbst zum einschlafen zu seinem Vater kommt. Meine Praxis liegt übrigens, wie über jede Suchmaschine leicht zu finden, in Bergisch Gladbach bei Köln. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.12.2005



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