Frage: Gelassenheit

Tochter (7 Mt.) ist, wenn mit mir alleine, viel diffiziler. Bei Oma mit mir i. d. Ferien = viel läuft: Grossfam. od. Pap. am WOE od. abends z. Hause, od. wenn ich was untern. mit ihr, = viel besser. Zu Hause, wenn einfach spielen, = viel Jammern, weinerlich, zahnt bspw. viel mehr = hat viel mehr Probleme. Leide zeitw. unter stark. Postn. Depr. (Medik. unverträgl.). Merkt sie das? (Bin Gelas. w. Papa da, oder wir bei Oma.) Für m. ist die Babyzeit en. anstrengend, weil ich vers., dass nichts schiefgeht (bin selbst angeh. Psychologin, was s. schwierig ist und auch aufgr. eig. Probl. der früh. Kindh.). Bin also sehr u. Druck, dass ich fast jetzt schon nicht mehr kann. Vers. ab. immer fröhlich zu sein, nichts anmerken lassen. Od. ist das Zufall u. die Kleine ist jew. einfach abgelenkter? Was kann ich sonst tun, um trotz Überford. eine sichere Bindung zu gewährl.? (Ersatzbezugspers. s. schwierig zu finden, da zuerst das Buch von Ihnen als Pflichtlektüre wäre, wenn Sie verst., was ich meine!) Danke!

von mamana am 01.07.2013, 07:12



Antwort auf: Gelassenheit

Hallo, die Schwierigkeit, persönliche Kindheitserfahrungen in Einklang zu bringen mit dem Verhalten dem eigenen Kind gegenüber, haben viele Menschen. Wahrscheinlich viel mehr, als es den Menschen tatsächlich bewusst ist. Das aber führt dann zu vielen Falschinterpretationen, was das kindliche Verhalten angeht und zu vielen Fehlern im Umgang mit den Kindern. Sie selbst aber stehen schon sehr viel besser da, weil ihnen die Grundproblematik bewusst ist und weil Sie viele Fehler auf diese Weise vermeiden können. Sicher kann man sich nicht total verstellen und Säuglinge und Kleinkinder merken eigene innere Zustände schneller und mehr, als es einem lieb ist. Aber sie merken auch das Bemühen in den Angeboten und verzeihen den einen oder anderen Fehler, denn sie sind von Natur aus davor programmiert, sich Bindungspersonen zu "suchen", das heißt natürlich die anzunehmen, die sich ihnen in den Eltern bieten. Also jedes positive Bemühen wird letztlich dankbar angenommen und je mehr positives elterliches Verhalten zustande kommt, desto besser gestalten sich die Bindung und die inneren Strukturen (emotionale Integration). Es ist aber richtig, dass Sie sich um Hilfe bemühen und das Prinzip möglicher Ersatzbezugspersonen nutzen. Es muss nicht immer die Familie sein, wenn sich da niemand anbietet. Außerdem sollten Sie sich kurze "Auszeiten" gönnen und besser verträgliche Medikamente verschreiben lassen (z.B. auf pflanzlicher Basis). Auch bei Ihnen sollte sich eine gute Erinnerung an die ersten Monate mit Ihrer Tochter ergeben. Mein erstes Buch müsste ich noch ein bisschen "glätten", damit es das werden kann, was sie richtig vorschlagen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.07.2013