Frage: Fürsorge vs Überbehütung

Hallo, bei der "Erziehung" unseres 2jährigen orientiere ich mich stark an den Ansichten von Ihnen und Jesper Juul. Ich fahre sehr gut damit und unser Arne ist sehr gut geraten...das sieht auch meine Mutter so. Bezüglich der letzte Woche veröffentlichten Frage über "Fürsorge, verwöhnen und Überbehütung" drängt sich mir nun folgende Frage auf: Meine Mutter betreut ihn manchmal und dabei stelle ich dann leider immer wieder fest, dass sie ihn mit Schrauben, Zange, Waschmittelflaschen, Pflanzen/Blüten etc pp spielen lässt. Arne findet das natürlich toll. Sie meint er müsse alles erkunden und ich würde "glucken". ICH bin jedoch der Meinung, dass sowas nicht in die Hände von 2jährigen gehört, da diese oder ähnliche Dinge auch Gefahren bergen und ich von einem Kleinkind nicht erwarten kann, dass er weiß, welche Blüten/Pflanzen z.B. giftig sind oder dass ein Saitenschneider mehr unheil anrichten kann als eine Wasserpumpenzange. Wie sehen Sie das?

von BobbyMarlene78 am 01.10.2012, 09:12



Antwort auf: Fürsorge vs Überbehütung

Hallo, es stimmt, was Sie sagen, ein 2-jähriger kann die Gefahren, die von einem Gegenstand ausgehen noch nicht abschätzen. Nicht einmal wenn er sich daran verletzt wird ihm völlig klar, dass es von der falschen Handhabung dieses Gegenstandes gekommen ist. Kinder haben sich auch zwei- oder dreimal am selben Gegenstand verletzt. Daher gab es früher den Spruch. Messer,Gabel, Schere, Licht usw. Wenn man sich aber hinsetzt und aufpasst und dem Kind zeigt, wo die Gefahren liegen, es dann ein paar Mal unter Aufsicht selbst hantieren lässt und dann den Gegenstand lieber wegglegt, ist das wahrscheinlich des beste Weg, ein Kind auf Gefahren aufmerksam zu machen ohne Angst zu verbreiten. Die Blätter kann man natürlich nicht alle probieren lassen. Da muss dann eine erste Regel hin: Blätter von Pflanzen gehören den Pflanzen und werden nicht gegessen. Dafür gibt es Salat usw, Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.10.2012