Frage: Fahrradfahren, Schwimmen u.a. im 5. Lebensjahr

Hallo Dr. Posth, mein Sohn ist im Juni 4 Jahre alt geworden. Seine Entwicklung ist zur Zeit etwas einseitig, so dass ich mir Gedanken mache. Da er mit 7 Monaten (wirklich und ganz ehrlich!) alleine sitzen konnte und mit 10 Monaten lief, kann ich zur Zeit nur schwer nachvollziehen, warum er sich mit dem Fahrradfahren so schwer tut. Er fährt seit einem Jahr mit Stützrädern, war zuvor allerdings kein großer Freund von Bobby-Car, Dreirad und Co. - obwohl alles vorhanden ist. Jetzt will er es ohne Stützräder überhaupt nicht ausprobieren. Er begründet es ausführlich damit, dass er sich nicht traut, Angst hat umzufallen ('DAS WACKELT'). Auch vor Wasser hat er großen Respekt, während andere sich in die Fluten stürzen, ist er sehr zurückhaltend. Durch viele Schwimmbadbesuche und vorsichtiges Heranführen ans Plantschen und Spritzen wird es besser. Normal allerdings noch nicht. Als Baby hatte er starke Neurodermitis und wurde 1 halbes Jahr gar nicht gebadet und war erst mit 2 Jahren das erste Mal im Schwimmbad. Liegt hier der Grund? Auf der anderen Seite kann er z.B. die Zahlen bis 9 schon lesen und einige 'Matheaufgaben' in Vorschulheften lösen (Z.B. 5 Kinder wollen etwas zu trinken, 2 haben schon was), hier braucht er noch nicht mal zu zählen, sondern gibt die Antwort sofort. Wie kann ich ihn besser unterstützen, dass er sich nicht zuviel Gedanken macht, um das, was alles passieren könnte? Bzw. wie kann man seine Ängste abbauen? Oder abschließend gefragt, ist es normal, dass die Entwicklung in diesem Lebensalter so einseitig sprunghaft verlaufen kann? Vielen Dank für das Lesen und sorry für diesen langen Text! Andrea

Mitglied inaktiv - 21.07.2003, 11:24



Antwort auf: Fahrradfahren, Schwimmen u.a. im 5. Lebensjahr

Liebe Andrea, die Entwicklung Ihres Sohnes finde ich nicht einseitig und sprunghaft. Eher sehe ich in ihr ein generelles Element von Vorsicht und auch etwas Angst/Furcht. Daß er früh gesessen hat und gelaufen ist, widerspricht dem überhaupt nicht. Motorischer und emotionaler Entwicklungsbereich lauft nicht grundsätzlich Hand in Hand (auch wenn einem der Entwicklungsbaum n. J.Ayres so etwas suggerieren möchte). Auch die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen können die emotionalen Empfindungen nicht ausgleichen. Also wird es wohl nicht eine vestibuläre Störung (Gleichgewichtssinn) sein, die Ihren Sohn am Rädchenfahren ohne Stützräder im Moment hindert, sondern seine Besorgtheit und Vorsicht. Geben Sie also Zeit. Es genügt, wenn er mit 5 oder 6 die Stützräder fortnehmen läßt. Und besprechen Sie mit ihm seine Sorgen auf kindliche Weise. Er braucht das Gefühl, daß Sie ihn verstehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.07.2003



Antwort auf: Fahrradfahren, Schwimmen u.a. im 5. Lebensjahr

Warum willst Du Dein Kind in ein "Normal" -Schema pressen? Nur weil andere 4-jährige Fahrrad fahren muß er es doch nicht tun! Vielleicht will er lieber rollern - oder er schafft es einfach später! Genauso mit dem Wasser: andere stürzen sich ins Wasser - er nicht. Laß ihn sein Ding machen! Er muß nicht überall der erste, beste, schnellste sein!

Mitglied inaktiv - 21.07.2003, 16:09



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