Frage: Fällt er aus der Norm?

Habe ein paar Fragen zu meinem Sohn. Er ist 27 Monate alt. Er spricht nichts richtig außer Mama und Papa, alle anderen Worte sind Eigenkreationen. Sich selbst nennt er Dodo. Er kombiniert aber alle ihm verfügbaren Worte (insgesamt denke ich 25-30 ). Er macht keine Puzzle, auch nicht die kleinen Holzpuzzle, er malt nur "kritzelkratzel". Insgesamt wirkt er viel jünger als er ist. Er ist mit 84 cm auch nicht besonders groß. Seine Schwester war im gleichen Alter sehr viel weiter. Malte Kopffüssler, Sonnen, Blumen usw. Puzzle bis 20 Teile waren kein Problem. Mit ihr konnte ich basteln, also schneiden und kleben. Auch das kann mein Sohn nicht, bzw. hat kein Interesse daran. Auch Brettspiele wie Obstgarten Junior, versteht er nicht. Farben kann er allerdings auseinanderhalten, nur nicht benennen. Auch BambinoLük versteht er gut. Er kann auch den Zahlenraum bis 5 mit seinen Fingern zeigen. Ich finde die Spanne zwischen ihm und seiner Schwester einfach sehr groß. LG kerstin

von Luisa07 am 14.11.2011, 09:47



Antwort auf: Fällt er aus der Norm?

Liebe Kerstin, das Sprachentwicklungsproblem Ihres Sohnes ist grenzwertig auffällig, aber auch noch nicht stark besorgniserregend. Was Sie unbedingt klären sollten, soweit in diesem Alter schon möglich, ist das Hörvermögen Ihres Sohnes. Ihr KiA/KiÄ' kann Ihnen da helfen. Es gibt die so genannten late talker, die erst sehr viel rezeptive Sprache aufnehmen, also nur zuhören, um dann gleich in schon einigermaßen strukturierten Mehrwortsätzen zu sprechen. Gibt es solche Phänomene in der Familie bei Ihnen? Die Feinmotorik ist in gewisser Weise im Gehirn mit der Mundmotorik und damit der Sprechfähigkeit gekoppelt. Schlechte Sprecher sind oft auch schlechte Maler oder Bastler. Aber das kommt in diesem frühen Alter noch nicht so stark zum Tragen. Da können Sie gerne noch ein bisschen abwarten. Im Übrigen hilft dagegen nur üben, üben, üben. Und dafür brauchen diese Kinder viel Animation. Von sich aus vermeiden sie solche Tätigkeiten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.11.2011