Frage: Essensangebot für 1,5 Jährige

Sehr geehrter Hr Posth, Ich schätze Ihre Arbeit sehr! Meine Tochter 18Mon war ein Frühchen und wachstumsverzögert. Auch heute ist sie noch klein und leicht, ansonsten ganz normal geistig fit. Von Anfang an hatten wir Schwierigkeiten mit dem Füttern, zuerst bei der Flasche,dann beim brei. Sie wollte selten selbst was trinken/essen. Mit gaaanz viel Geduld und Anlenkung hab ich es geschafft, dass sie gerne isst und selbstständig. Nun das Problem: sie isst nur ausgewählte Speisen(Nudeln, Reis) mit Soßen. Finden Sie, da Sie so leicht und klein ist, dass ich ihr immer etwas zu essen anbieten sollte, was sie gerne isst?Ansonsten isst nicht nämlich dann gar nichts... Ich bin so zwiegespalten, da sie ja Neues und gesundes kennenlernen sollte und ich sie nicht zu sehr verwöhnen möchte.Aber sie ist ja nun mal sehr leicht (8,4 kg bei 74 cm,ärzte sagen aber dass alles ok ist). Danke!

von Finual am 28.10.2013, 12:58



Antwort auf: Essensangebot für 1,5 Jährige

Hallo, Schwierigkeiten beim Füttern zeigen ehemalige Frühgeborene häufig dann, wenn sie anfangs mit einer Sonde gefüttert worden sind. Der Moment des ersten Anlegens nach der Geburt und das Anfüttern in den ersten Lebenstagen mit Muttermilch entfällt ja, je kleiner das Frühchen ist und je größer seine Saugschwäche. Die wichtigen ersten Füttererlebnisse fehlen dann. Aber Ihre Sorge lässt sich ein wenig nehmen. Die Tatsache, dass ein Kleinkind mehr oder weniger immer dasselbe isst, ist kein Problem, wenn diese Kost einigermaßen vollwertig ist. Und das lässt sich durch Tricks erreichen. Entweder wählt man als Grundnahrungsmittel ein vollwertiges, oder man mixt der Nahrungsgrundlage vollwertige Kost darunter. Die kann so flüssig sein, dass sie als Soße erscheint. Dafür gibt es Pürrierstäbe, die alles zerkleinern. Wenn dann das Kind noch ein bisschen Milch trinkt und zwischendurch nahrhafte Snacks isst, dann kann einentlich nichts passieren. Damit gedeiht jedes Kind ohne Probleme. Wie gesagt, die fehlende Abwechslung in der Ernährung stört das Kind nicht. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.11.2013