Einschlafen

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Einschlafen

Moin, unsere Tochter ist 16 Monate und ist bisher gut eingeschlafen. 19 Uhr hingelegt und schnell geschlafen. Wurde sie nachts wach, haben wir sie meist zu uns genommen, da hat sie schnell weitergeschlafen. Seit 1 Woche schreit sie, wenn sie ihr Bett sieht und ist kaum zu beruhigen. Lege ich sie in unser Bett, schläft sie recht schnell ein. Wir waren 4 Nächte in der Kinderklinik. Danach war 5 abende alles normal und dann fing das an. Gewöhnt sie sich nicht jetzt zu schnell daran, wenn ich mich mit ihr hinlege? Lege ich sie in Ihr Bett und setze mich davor und streichel sie, beruhigt sie sich auch nicht. Sie hat sonst von 19 bis 6 Uhr geschlafen und ca 2 Std mittags.Heute zum Beispiel nur 1 Stunde Mittags ( sind mit dem Auto unterwegs gewesen) und erst gegen 20 Uhr ins Bett. Kann es sein, daß sie gar keinen Mittagsschlaf mehr braucht? Ist das mit 16 Monaten nicht zu früh? Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 27.11.2006, 20:21

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Antwort auf: Einschlafen

Hallo, alles ist richtig, was Sie beobachten und in Zusammenhang bringen. Ein Aufenthalt in der Klinik kann in einem Kind nachhaltig Trennungsängste und auch noch andere Ängste auslösen. Diese müssen nicht unmittelbar in Erscheinung treten, obwohl das meistens so ist. Dazu kommt bei Ihrer Tochter die altersgemäße Klippe der zunehmenden Selbstwahrnehmung. D.h., das Kind beginnt mit etwa 1 1/2 bis 2 Jahren zu begreifen, eine ganz eigenständige Person zu sein. Das ist das erste Ergebnis der Loslösung. Ein Mittagsschlaf wird im zweiten lebensjahr bei den allermeisten Kindern entbehrlich. Er nimmt einiges vom Nachtschlaf weg, was sich dann ungünstig auswirkt. Sie handeln also richtig, wenn Sie Ihrer Tochter jetzt die Gunst gewähren, mit einem altersgemäßen Einschlafritual in Ihrem Bett einzuschlafen. Wenn sie tief schläft, können Sie sie ja ins eigene Bett legen, das am besten mit im Schlafzimmer steht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.12.2006

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