Frage: Asperger-Syndrom

Lieber Dr. Posth Bei meinem Sohn (27 Mon.) wird das Asperger-Syndrom vermutet. Auch Leos Halbbruder (14 Jahre) ist Asperger, bei ihm mittlerweile auch eindeutig diagnostiziert. Meine Frage: Kann man das in diesem Alter überhaupt schon verbindlich feststellen rsp. ab wann macht es aus Ihrer Sicht Sinn, das umfangreich abklären zu lassen? Wir sind derzeit in Zürich im Kinderspital. Eigentlich ist unsere Situation momentan sehr konstant: Familienbett, drei mal wöchtl. Krippe (Betreuungsschlüssel 12:6) mit Bezugsperson dort (sonst zu Hause), der Kindergarteneintritt liegt noch in der Ferne. Wäre es nicht besser, das erst mal noch zu beobachten als ihn mit weiteren Untersuchungen zu belasten? Für eine zweite Meinung; können Sie uns im Raum Süddeutschland oder der Schweiz einen Arzt empfehlen, der nach Ihren Grundsätzen arbeitet? Ein grosses Kompliment für Ihre Arbeit hier; Sie haben uns schon oft über den Suchlauf geholfen! Das ist sehr wertvoll. Herzliche Grüsse, Ilka Titze

Mitglied inaktiv - 15.02.2010, 13:32



Antwort auf: Asperger-Syndrom

Liebe Ilka Titze, in den ersten bieden Lebensjahren ist es sehr schwierig, ein Kind mit Asperger-Autismus zu identifizieren. Danach geht es schon z.B. durch den Rückstand in der Sprachentwicklung, das fehlende Interesse an sozialen Bezügen, das Ausbleiben der Empathie-Entwicklung usw. Eine der ersten Auffälligkeiten, aber das wissen sie sicher längst, ist das Ausbleiben des längeren Blickkontaktes. Soziales Spiel misslingt und die Affektarmut wird spürbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide Kinder eines Ehepaars einen Asperger-Autismus haben ist meines Wissen nicht sehr groß. Aber ich bin da kein Spezialist. Sie werden in Zürich sicherlich gute kinder- und jugendpsychiatrische Fachleute haben. Aber man kann sich mit der Diagnose sicherlich noch etwas Zeit lassen, wenn man wie in Ihrem Fall ohnehin schon wachsam ist und nichts Falsches unternimmt. Leider kann ich Ihnen bei der Suche nach einem ähnlich denkenden und arbeitenden Ki.- ud Jugendarzt und Ki.- und Jug.psychotherapeuten wie mich schlecht helfen. Mit den Prinzipien der Bindungstheorie arbeitet - mir bekannt - nur Dr. Brisch im v. Haunerschen Kinderspital in München. sonst wüsste ich niemanden in Süddeutschland oder Schweiz. Aber ich kenne "da unten" praktisch auch keine Kollegen. Aber trotzdem vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihr Lob. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.02.2010



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