Frage: 2 Fragen

Hallo Herr Dr. Posth, ich habe 2 Fragen: a) Wiederannäherung /Loslsg: Mein Mann war letzte Woche beruflich unterwegs. Unser Sohn, 18 Mon., hat während dieser Zeit kaum nach ihm gefragt u. er war total ausgelichen. Als mein Mann am WE wieder da war, wollte unser Sohn nur zu mir, er war unausgeglichen, als ob ihn Papa stören würde. Mein Mann ist jetzt wieder arbeiten gegangen u.unser Sohn wieder ganz zufrieden. Ist das die Wiederannäherung? Zur Ergänzung: die Bindung zu mir würde ich als sicher bezeichnen, er macht z.B. auch Spielchen: aus dem Zimmer gehen und "ade Mama" sagen. Nach 1-2 Minuten kommt er wieder und gegrüßt mich herzlich. b) Um vom Einschlafstillen weg zu kommen, sitzen wir auf dem Pezziball zum Einschlafen. Anders gings isher nicht. Wie geht es jetzt weiter mit dem Einschl.? Wie schaffen wir den Übergang, um vom Ball im Bett einzuschlafen, in welchem Alter ist die Umgewöhnung sinnvoll, wie vorgehen und wie viel Zeit sollte man sich dazu nehmen? Danke und vG, Crissi

Mitglied inaktiv - 26.03.2007, 09:41



Antwort auf: 2 Fragen

Liebe Crissi, die Wiederannäherung hat eigentlich mehr mit der Selbsterkenntnis zu tun als direkt mit der Bindungsproblematik. Daß Ihr Sohn sich noch nicht so richtig auf seinen Vater einlassen kann, würde ich eher als noch nicht so richtig in Gang gekommene Loslösung ansehen.Vielleicht muß sich Ihr Mann noch ein bißchen intensiver bemühen. Wenn die Bindung zur Mutter sehr stark ist, hat es der Vater oft schwer, das Kind zu sich heran zu holen. Da muß er sich schon Einiges einfallen lassen. Aber im Allgemeinen sind die Kinder im zweiten Lebensjahr von ihren Vätern begeistert und lassen sich bereitwillig auf sie ein. Sie spüren, daß sie die Loslösung für sich selbst brauchen und daß sie für die Loslösung den Vater brauchen. Das Hopsen auf dem Pezziball mag zwar im Einzelfall eine vorübergehende Einschlafhilfe sein, ist aber auf Dauer nicht zu empfehlen. Die Kinder werden sehr stark auf das Bewegungsmuster fixiert, und später hat man keine vergleichbare Methode, um von diesem Vorgehen loszukommen. sie haben wahrscheinlich keine andere Möglichkeit als Ihren Sohn zunächst wieder geduldig herumzutragen und dabei ähnlich vertikale Bewegungen auszuführen, um die Gewöhnung noch ein wenig nachklingen zu lassen. Der nächste Schritt wäre das Legen von ihm in ein Bettchen, das auf Rädern steht und hin und her bewegt werden kann. Aber das läßt sich ja machen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 27.03.2007