Wie hoch ist das Risiko einer Ansteckung des Babys bei Streptokokken B?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Frage an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Wie hoch ist das Risiko einer Ansteckung des Babys bei Streptokokken B?

Hallo, da ich ständig darüber nachdenke, frage ich Sie: Ich habe Ende Februar Entbindungstermin (jetzt 38. SSW) und wurde auf Streptokokken B positiv getestet. Ich wurde über die Gabe von Antibiotikum während der Geburt informiert. Die Hebamme im Krankenhaus meinte, ich könnte schon theoretisch nach 1 Nacht/Tag (ca. 12 Std) nach Hause und das Antibiotika würde ausreichen und eine Nachsorgehebamme wäre wichtig (die habe ich schon). Der Kinderarzt würde sich das Baby anschauen, Ultraschall machen und es würden Abstriche wg Streptokokken B abgenommen (Ergebnis ist nach 3 Tagen da und da soll ich dann wieder kommen um nochmals alles zu kontrollieren). Trotzdem bin ich unglücklich, denn ich mache mir "Vorwürfe", bzw. habe ich Angst, dass ich meiner Kleinen schade, wenn ich normal entbinde. Jetzt ist sie noch gesund im Bauch und durch die Geburt könnte ICH sie krank machen. :-( 1. Wie hoch ist das Risiko einer Ansteckung des Babys? Der Frauenarzt vermerkte im Mutterpass: Strep B anal: nicht vorhanden, Strep B vaginal: reichlich. 2. Ist eine einmalige Gabe von Antibiotikum während der Geburt ausreichend, dass sich mein Baby nicht ansteckt? 3. Auf welche Symptome muss ich achten? In unserem Krankenhaus ist der Kinderarzt zwar 24 Std in Bereitschaft, aber eben nicht ständig im Haus vorhanden. Soll ich gleich in einer Klinik mit Kinderklinik entbinden? Ich stelle mir das mit den Streptokokken B wirklich sehr schlimm vor. 4. Ist eine Geburt per Kaiserschnitt nicht sicherer???? Vielen Dank für Ihre Antwort.

Mitglied inaktiv - 09.02.2012, 08:47



Antwort auf: Wie hoch ist das Risiko einer Ansteckung des Babys bei Streptokokken B?

Guten Abend. Die Rate einer Infektion ist in den Leitlinien mit 0,47 Fällen auf 1000 Fälle angegeben (nach Einführung der Antibiotikaprphylaxe), wahrscheinlich jedoch höher, da nicht immer die Blutuntersuchung der Kinder (Blutkultur) Keime aufweist. Die meisten Infektionen finden aber bereits in der Gebärmutter vor der Geburt statt, so dass der Kaiserschnitt keine Lösung ist. Unter der empfohlenden Antibiotika-Prophylaxe kann ich mich an keine richtig gefährliche Infektion bei reifgeborenen Kindern erinnern. Wenn die Geburt schnell geht, kann eine AB-Gabe durchaus ausreichend sein, gefährlicher sind die Geburten mit langem vorzeitigen Blasensprung. Es wird nichts passieren, täglich entbinden wir Frauen mit dieser Keimsituation, sie sollten unbedingt normal entbinden. LG

von Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer am 09.02.2012



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