Hallo Dr. Hellmeyer,
ich bin derzeit in der 33. ssw mit meinem 2. Kind schwanger.
Unsere Tochter kam 2009 6 Wochen vor ET durch einen vorzeitigen Blasensprung.
Sie wurde damals auf natürlichem Weg geboren, allerdings kam es zu erheblichen Komplikationen.
Nun habe ich ein Vorgespräch im KH wo ich entbinden werde gehabt.
Der dortige Oberarzt hat uns aufgrund meiner Vorgeschichte zu einem KS geraten.
Es gab damals u. a. Schwierigkeiten mit meiner Plazenta.
Diese hat sich nicht gelöst und musste nach der natürlichen Geburt unter Vollnarkose gelöst werden.
Dabei hab ich sehr viel Blut verloren und brauchte anschließend 2 EK's.
Der Oberarzt meinte, dass das Risiko sehr hoch sei, das sich diese Probleme mit der Plazenta wiederholen und hat mir aus diesem Grund zu einem KS geraten.
Ein KS kommt für mich nur unter Vollnarkose in Frage, weil ich selbst eine OP Phobie habe.
Nun zu meiner eigentlichen Frage.
Unser Sohn, wurde in der Schwangerschaft bisher 2x auf 2 Wochen weiter von der Entwicklung her geschätzt.
Die letzte VU war in der 32. ssw und da hatte er 2229 g und war um die 40 cm, aber vordatiert wurde er bisher nie, weil man das wenn überhaupt nur in der Frühschwangerschaft tun würde.
Deshalb würde mich jetzt interessieren, ab wann man einen KS machen würde.
Normal sind glaube ich 10-14 Tage vorher?
Ich bin ehrlich gesagt froh, wenn wir es diesmal bis zur 37. ssw schaffen, denn die Angst vor einem erneuten vorzeitigen Blasensprung ist groß.
Wenn wir jetzt z.B. die 37. ssw erreicht haben, also bei 36+0 wären, unser Sohn aber schon von Gewicht und Entwicklung weiterhin 2 Wochen weiter wäre, würde man dann auch schon dann einen KS machen, oder wirklich erst 14 Tage vor ET. Mein ET ist der 07.05.2012.
Würde mich über Ihre Einschätzung freuen.
Gruß
von
CaDeJa
am 13.03.2012, 16:14
Antwort auf:
Ab wann frühestens einen Kaiserschnitt?
Hallo. Grundsätzlich ist Ihre Vorgeschichte nicht unbedingt ein Grund für einen Kaiserschnitt. Auch bei der Operation kann es zu Blutungen in der Plazentaperiode kommen. Falls dennoch ein Kaiserschnitt geplant/gewünscht wird, sollte man diesen 7-10 Tage vor dem Termin durchführen. Gerade die großen Kinder sind von der Lungenfunktion eher schlechter (Zuckertest?) und sollten nicht zu früh geholt werden. Potentiell kann der erhöhte Blutdruck die Sectio eher erfordern, aber, wenn alles stabil ist, sollte man warten. Die Vorgeschichte mit dem vorzeitigen Blasensprung muss sich ja nicht zwingend wiederholen. Die Angst davor ist natürlich verständlich, dennoch würde ich warten und dann kann man immer noch den Kaiserschnitt vorziehen. LG
von
Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer
am 14.03.2012
Antwort auf:
Ab wann frühestens einen Kaiserschnitt?
Ich hab in dieser Schwangerschaft immer wieder Bluthochdruck.
Die Messungen in der Praxis sind immer zu hoch so 150/110, aber die Messungen zu Hause sind immer im Normbereich.
Bin selber Arzthelferin, weiß also worauf ich achten muss beim messen.
Nun meinte mein FA, dass das Risiko für eine SS Vergiftung schon erhöht wäre bei mir.
Es ist nie Eiweiß im Urin und es gibt, ausser dem erhöhten RR keine Auffälligkeiten.
Doppler US ect. waren bisher immer prima.
Ich bin etwas Übergewichtig, und ich weiß das dies nicht zu unterschätzen ist.
Mein FA meinte bei der letzten VU dass es deswegen sein kann, dass das Kind eh früher geholt werden muss.
Der Oberarzt im KH sieht hier nicht unbedingt das Hauptproblem.
Ich weiß jetzt nicht ob das für Ihre Einschätzung noch wichtig sein könnte.
Vielen Dank schon mal im Vorfeld für Ihre Antwort.
Gruß
von
CaDeJa
am 13.03.2012, 16:38
Antwort auf:
Ab wann frühestens einen Kaiserschnitt?
Hallo nochmal,
vielen Dank für Ihre Einschätzung.
Ich war jetzt 2 Tage im KH wegen V. a. Hellp, konnte jedoch ausgeschlossen werden.
Ich habe ausführlich mit den Ärzten dort gesprochen, auch wegen meiner Vorgeschichte.
Ich habe Ihnen hier nur einen Bruchteil von dem erläutert, was damals bei der Geburt unserer Tochter war, weil meine Frage an Sie letzendlich nur um die Termineinschätzung ging.
Mein RR ist auch nur in Stresssituationen hoch, im KH wurde er überwacht und es gibt derzeit kein Grund zur Sorge diesbezüglich.
Klar, kann es sein das es sich nicht wiederholt, jedoch ist das Risiko da.
Und bevor ich wieder eine natürliche Geburt mit Komplikationen habe und danach auch nochmal in Vollnarkose gelegt werden muss weil es doch wieder zu Problemen kommt mit der Plazenta, wurde mir auch seitens der Ärtze zu einem KS geraten.
Zuckertest war übrigens nicht auffällig.
Mir ist jetzt im KH nochmal bewusst geworden dass ich mein Trauma von der Geburt damals, doch nicht so verarbeitet habe, wie eigentlich gedacht.
Mir ist förmlich eine Last von den Schulter gefallen als ich den Termin für den KS ausgemacht habe, und alle notwendigen Papiere unterschrieben habe.
Obwohl ich immer gegen einen KS war.
Trotzdem vielen Dank für Ihre Antwort.
Gruß
von
CaDeJa
am 16.03.2012, 10:49