Hallo!
Ist es eigentlich normal, daß jeder Arzt aufgrund seiner Meßtechnik um einige mm andere biometrische Daten vermißt?
Ich war heute im KH zwecks Doppler und da wurde von 3 versch. Ärzten mein Baby vermessen.
Der Thoraxdurchmesser ging von 83-88 mm, je nachdem, wie fest der Schallkopf aufgedruckt wurde.
Auch beim Kopf gab es 1-2 mm, je nachdem wie weit der Kreuzchen bei der Messung rausgezogen wurde, bzw. wo genau der Durchmesser vermessen wurde.
Ist das normal? Sollte man sich da nicht auf jeden mm versteifen?
Danke!
Mitglied inaktiv - 05.04.2005, 13:19
Antwort auf:
Normale Entwicklung
Hallo,
ja, das ist normal. Messungen variieren nicht nur zwischen Untersuchern sondern auch zwischen Messungen des gleichen Untersuchers. Dieses Phänomen der Meßvaraibilität ist im Bereich der biologischen Wissenschaften sehr verbreitet und hat viele Gründe. Unter anderem liegt es daran, daß ein Kind keine geometrische Form hat und bei den unterschiedlichen Messungen oft unterschiedliche Meßebenen eingestellt sind oder daß die Messung nicht ganz senkrecht sondern schräg verläuft (denken Sie an den Durchmesser einer Salami, der ja auch je nach Anschnitt sehr unterschiedlich sein kann obwohl es doch immer die gleiche Wurst ist), oder daß die Messkreuze nicht immer exakt positioniert werden können weil sich manchmal die Grenze der kindlichen Oberfläche nicht eindeutig darstellt. Über physikalische Fehler aufgrund unterschiedlicher Schalllaufzeiten in unterschiedlichen Geweben möchte ich gar nicht reden.
Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus
von
Dr. med. Stefan Kniesburges
am 05.04.2005