Ständige Veränderungen

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Ständige Veränderungen

Sehr geehrter Dr Nohr, Mein Sohn ist 2.5 Jahre alt und schon 1.5 Jahre ist er ins Kita, fast jedes Tag 9 Stunden. Er hat sich dort wohlgefühlt, seine Bezugserzieherin und noch eine liebt er sehr, sogar am Wochenende fragt er mich ob er kurz dort gehen kann. Als Corona gekommen ist, alles ist anders. Zuerst war er in Notbetreuung, das war gut, weniger Kinder- mehr Aufmerksamkeit. Dann war die erweiterte Notbetreuung mit mehr Kinder und das war toll, er war mit kleine Kinder seines Alters, da war seine Lieblingserzieherin und er war aehr glücklich uns zufrieden, von alleine ins Kita gerannt. Ab Montag ist für ihm plötzlich alles anders- seine Lieblingserzieherin ist in andere Gruppe (war immer andere Gruppe, aber vor Corona dürften sie gemeinsam Zeit verbringen und er hat einfach die so geliebt und als "wichtigste" gewählt. Leider darf er die überhaupt nicht mehr sehen, die sind ganz streng getrennt. In seiner Gruppe sind andere Erzieherinen, die er 3 Mo lang gar nicht gesehen hat, eine geht ab Juli und eine ist sogar ganz neue da. Er akzeptiert Situation ganz brav, macht keinen größen Theater, aber er ist sehr traurig, fragt ständig nach alte Erzieherin und ist sehr enttäuscht. Kita Leiterin sagt es geht nicht anders, die können nicht Aufsciht organisieren. Jetzt bin ich so sauer, ich würde am liebsten Kita ganz wechseln, es ist ja egal, ständig neue Leute. Haben Sie Ratschläge?

von Nektarica am 02.07.2020, 21:52



Antwort auf: Ständige Veränderungen

Hallo, leider wird bei der Organisation von Kitas oft nicht daran gedacht, was das für die Kinder bedeutet. Das ist schade und auch nicht fair. Da wird den Kindern aus sog. Sachgründen eine Menge zugemutet. Allerdings kennt Ihr Sohn diesen KiGa und einige Leute dort, das wäre bei einem neuen Versuch nicht so. Am besten wäre zu versuchen, den Kontakt zur Lieblingserzieherin zumindest zeitweise möglich zu machen, damit ein Übergang oder Abschied erfolgen kann. Das kann man auch pädagogisch begründen. Trotzdem bleibt es unbefriedigend und die Alternative (andere KiTa) bietet da auch keine Sicherheit. Versuchen Sie dort rauszuholen was möglich ist, besprechen Sie mit Ihrem Kind die Situation altersgerecht und stützen und ermutigen Sie ihn bei neuen Kontakten. Eine traurige Erfahrung blebt es trotzdem, auch wenn Sie es abmildern können. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 03.07.2020