Rückfrage: Willensstarker 3jähriger

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Rückfrage: Willensstarker 3jähriger

Hallo Herr Dr. Nohr, vielen Dank für Ihre Antwort die schon viel erklärt. Bitte erlauben Sie mir eine Rückfrage. Sie schrieben: "Wirkmächtigkeit, Lustfaktor, Kontakt verlängern usw.. Nehmen Sie es als Spiel miteinander, dann wird es kein Machtkampf" bezüglich des Hin und Hers meines Sohnes (will-will nicht). Ich komme gerade wieder aus einer seiner "Kernschmelzen" - er wollte nicht laufen, aber auch nicht sein Rädchen, als ich es hochnahm schrie er er wolle fahren, als ich es absetzte wieder nicht usw. Ich habe ihn dann irgendwann die 20 Meter zum Pool hinter mir hergezogen unter den Blicken aller Umstehenden, die mich ansahen als würde ich das Kind misshandeln. Er brüllte dazu "hab so weit laufen müssen". Ich habe mich so geschämt. Meine Frage ist daher: Wie gehe ich mit so einer Situation noch als Spiel um? Ist es falsch, das Thema per "ich entscheide dann jetzt" zu beenden? Ich werde und will ihn nicht vor jeder Frustsituation bewahren oder mich gar dem Willen beugen (dann müsste ich ihn bspw ständig tragen, er würde keinen Meter laufen). Was wäre die Methode, die ihm in der Entwicklung am meisten bringt?

von Aprilmama82 am 14.06.2018, 13:01



Antwort auf: Rückfrage: Willensstarker 3jähriger

Natürlich gibt es Situationen, in denen Sie entscheiden und durchziehen müssen. Aber diese sind meist die Unbefriedigensten. Tatsächlich ist es wichtig, Lösungsformen in (noch)"guten Zeiten" zu benennen und frühzeitig zu bemerken, wann die Überforderung anfängt. Die beschriebene Situation hat sicher auch einen Vorlauf, den es zu erkennen gilt. Dabei muß man einbeziehen, dass Kinder ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten noch nicht wirklich einschätzen können. Wir haben also u.a. Situationen des "Kampfspiels" aber auch der realen Überforderung oder sich übergangen fühlens, was zu diesen Reaktionen führen kann. Am besten vermeidet man diese, klappt aber nicht immer. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 15.06.2018



Antwort auf: Rückfrage: Willensstarker 3jähriger

Kooperieren wenn er noch bei sich ist und es noch nicht zu spät ist er also dicht macht und im trotzanfall ist. Also sieht so aus mache ich auch oft mit meiner 3 jährigen ich trage dich bis zum blauen Auto dann läufst du wieder Ok? Und dann stimmt sie zu dann klappt das auch. Oder manchmal merkt man das ja oh es bahnt sich gerade was an da versuche schon gleich oh soll ich dich mal in arm nehmen und du ruhst dich bisschen aus o.ä... Ja und Verständnis und Ruhe verkürzt das ganze als laut sein und schimpfen oder machtkämpfe is meine Erfahrung. Sorry wenn ich antworte obwohl ich nicht Herr Dr.nohr bin aber wollte eben nur meine Erfahrungen mitteilen vielleicht hilft es dir. Im Endeffekt brauchen die 3 jährigen noch so viel wir erwarten auch manchmal zu viel und da sie halt auch so schwer sind und sie laufen können erwarten wir auch dass sie laufen aber sie brauchen vielleicht auch mal ne Pause beim laufen oder sind einfach müde oder brauchen eine kuscheleinheit von Mama durch das tragen vor allem wenn se Baby geschwister haben wie meine große sie ist im Januar große Schwester geworden. Ja und das hin und her ja das kenne ich auch aber sie können zwar reden aber trotzdem nicht uns alles mitteilen und wenn es schon so is ich will es so nein doch nicht so denke die sind da überfordert und können auch sich in dem Moment nicht genau mitteilen. Wie gesagt Verständnis is am besten sagen oh jetzt Ruh dich kurz aus und überlege oder komm in mein arm und wenn das nichts bringt dann aushalten aber da sein für ihn und ihn nicht alleine lassen mit seinen wutgefühlen. Vielleicht sagen ja ich weiß du bist wütend weil ich dich nicht verstanden habe was du willst. Die Kinder sind meist wütend weil wir sie nicht verstehen sie wollen verstanden werden.

von Mönchen1988 am 14.06.2018, 13:16