Frage: Stillprobleme

Hallo, mein Sohn ist jetzt 10 Wochen alt und ich habe in den letzten 3 Wochen zwei mal in der rechten Brust Milchstau gehabt. Eine Pumpe besitze ich nicht, sodass ich durch häufiges anlegen und ausstreichen, das Problem einigermaßen in den Griff bekommen habe. Allerdings trinkt mein Sohn nicht gerne auf der rechten Seite. Ich lege ihn zum Vorbeugen immer rechts zuerst an, meist zappelt er ganz viel und schmeißt den Kopf in schnellen Bewegungen nach hinten, sodass ich schmerzende Brustwarzen bekommen habe. Einen Tag habe ich ihn dann immer abgenommen, wenn er gezappelt hat und die Brustwarze rein und mit schmackes raus, und hab ihn dann links weiter trinken lassen. Zum Abend hatte ich Milchstau auf der rechten Seite. Die rechte Brust ist schon immer voller als die linke gewesen und wenn er rechts trinkt, läuft links immer Milch aus, wenn er allerdings links trinkt, läuft rechts meist keine Milch, ausser nach einer langen Trinkpause. Ich weiß nicht, ob das wichtig ist wegen Milchflussreflex. Jetzt habe ich durch sein Spielen an der rechten Brust, sowohl einen kristallfarbenes Bläschen und einen weißen Punkt. Das Bläschen habe ich jetzt mit einer desinfizierten Nadel aufgemacht, es ist auch was flüssiges raus gekommen, aber diese weißen Punkte habe ich häufig und die sehen nicht so aus, als dass man die ausdrücken könnte.. Ich bin inzwischen so verunsichert, weil meine Hebamme sagte, beim Milchstau sollte ich nicht abpumpen, sondern eben durch häufiges anlegen usw. Diese Bläschen und seine Unlust rechts zu trinken machen mich wahnsinnig. Ich habe schon eine echte Wut, denn immer wenn er mal versucht durchzuschlafen, habe ich Milchstau und muß ihn in der Nacht oft wecken. Entweder er spielt an der rechten Seite und ich habe wunde Brustwarzen, oder ich nehme ihn rechts immer ab, wenn er nicht möchte und habe Milchstau. Was würden sie mir empfehlen. Soll ich abstillen oder die rechte Seite abpumpen? Und was können die Ursachen für mein Problem sein? Momentan ist der kleine erkältet und wacht auch so oft in der Nacht auf, trinkt daher meist alle 2 stunden, aber rechts wie gesagt sehr ungern.

Mitglied inaktiv - 08.05.2009, 22:49



Antwort auf: Stillprobleme

Liebe Tulpe_11, es klingt ganz so, als ob ein Milchausführungsgang verstopft ist. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Weitere gezielte Hilfe kann die eine Stillberaterin vor Ort im direkten Gespräch geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 09.05.2009