Mitglied inaktiv
Hallo! Ich bin in der siebten Woche mit Zwillis schwanger. Das war ne Überraschung! Bei meiner letzten Schwangerschaft hatte ich Soor am laufenden Band, trotz saurem pH-Wert (4-4.5).... Gibt es eine Möglichkeit, die Vaginalflora im Vorraus zu "stärken", evtl. mit Hausmittelchen? Hab da mal was von in Joghurt getränkten Tampons gehört??? Und dann habe ich jetzt auch einen extremen Ausfluß. Kommt das durch die stärkere Durchblutung? Er riecht nicht, juckt nicht, stört mich aber etwas... Mein Gyn meinte, ich solle auch Hausarbeiten wie Staubsaugen, Fensterputzen etc. meiden. Ist das wirklich nötig? Ich kann ja nicht alles auf meinen Mann abwälzen und ein Kleinkind macht nunmal Dreck... Und haben sie vielleicht einen Literaturtip zum Thema Zwillinge? Momentan fühle ich mich der zukünftign Anforderung nicht gerade gewachsen, von der finanzielen Seite mal abgesehen... Lieben Gruß Claudia
liebe Claudia, 1. die Schwangerschaft bringt es mit sich, dass die Frau häufiger an einer Pilzinfektion leidet. Sorgen muss sie sich hier aber nicht, denn, anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Sicher 90% der Candida-Pilze sprechen auf den Wirkstoff Clotrimazol an; tun sie es nicht, kann man auch gut mal auf Nystatin wechseln. Man sollte sicher schauen, ob ein Alternativ- oder Originalpräparat genommen wurde, da bei den Generika (den billigeren Alternativen zu den Originalpräparaten) sicher das ein oder andere dabei sein kann, wo der Erfolg "auf sich warten lässt". Auch zu erwähnen ist die Ernährung: viele Kohlenhydrate (viele Süßwaren) sind für den Pilz förderlich. Ebenso ist es so, dass gerade unter Stress und in der Schwangerschaft derartige Probleme viel häufiger auftreten, da hier das Immunsystem entsprechend geschwächt wird. Vorbeugende Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht angezeigt: Man sollte aber mit der schwangeren Frau über die Ursachen und deren Behandlung sprechen. Bei der Pilzinfektion ist erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist und dadurch der ph-Wert meist im Normbereich liegt. Nicht unerwähnt bleiben soll ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten. Bei Slipeinlagen kann es je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen/Reizungen führen. Vorbeugende Maßnahmen sind hier nicht angezeigt udn sicher sollten Tamponaden unterbleiben. 2. Ausfluss alleine bedeutet noch nicht, dass hier etwas behandlungsbedürftiges vorliegt, denn es ist nur ein Symptom. Und in der Schwangerschaft ist der Ausfluss physiologischerweise erhöht. Ob dem eine bakterielle Ursache oder ein Pilz zugrunde liegt, kann man in vielen Fällen nur sagen, wenn man den Ausfluss mikroskopisch und anhand des Säuregrades untersucht. Insofern ist eine pauschale Aussage, was zu tun ist, hier leider so nicht möglich. Ausser, der Empfehlung, dann ,wenn möglich, vor Ort einen Arzt zu fragen. 3. bei unaufälligem Verlauf, Wohlbefinden und fehlenden Hinweisen für Frühgeburtsbestrebungen, kann auch die werdende Zwillingsmama ihrer Hausarbeit nachgehen. 4. Bücher zum Thema Zwillinge können Sie bei den online-Buchversendern unter entsprechendem Stichwort - sogar mit Kommentaren und Rezensionen - finden. VB