Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, ich bin in der 26. SSW und nächste Woche steht bei mir ein Wandertag zum Abschluss des Schuljahres an. Es ist geplant eine Wanderung am Deister/Niedersachsen zu machen, sicher kein klassisches Zeckengebiet, aber Kollegen, die dort wohnen und häufiger dort spazieren gehen, haben von einer Menge Zecken in dem Gebiet (Wald) berichtet. Mir ist bei dem Gedanken daran nicht so ganz wohl., weil ich Sorge wegen einer möglichen Folgeerkrankung bzw.Gefährdung meines Kindes im Falle eines Bisses habe. Was würden Sie raten? Das mögliche Risiko eingehen oder lieber nicht mitgehen? Danke und Gruß, Henriette
hallo, demzufolge dürfte praktisch keine Schwangere mehr in den Wald gehen oder sich in der Nähe von Büschen aufhalten. Da dieses sicher kaum umzusetzen und wirklichkeitsfern ist, wäre dieses im Einzelfall immer durch die Schwangere selbst zu entscheiden. Sicher sollte die Schwangere entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen: lange Kleidung, nicht in die Büsche gehen und am Abend und ggf. auch ein bis zwei Tage später noch einmal den Körper durch den Partner nach eventuellen Zecken absuchen lassen. Zum Zeckenbiss ist folgendes zu sagen: im allgemeinen wird empfohlen, wenn die Zecke komplett entfernt wurde, sollte die Bissstelle beobachtet werden (ggf. den Hausarzt informieren) und im Falle einer ringförmigen Rötung sollte in jedem Fall eine antibiotische Behandlung erfolgen. Hier noch einmal ein paar zusammenfassende Infos: die Zecken können neben der Frühsommermeningoenzephalitis (in Endemiegebieten) Borrelien übertragen. Die Borreliose (Lyme Diesease) (Inkubationszeit 7 Tage bis mehrere Monate) zeigt sich häufig erst nach einer längeren Zeit mit unterschiedlich ausgeprägten neurologischen Symptomen oder Gelenkbeschwerden. Da die Erreger nicht immer übertragen werden, ist generell eine Therapie nur dann indiziert, wenn sich um den Einstich herum eine Rötung nachweisen lässt ringförmige Rötung = Erythema chronicum migrans), was den Verdacht auf eine Infektion lenkt. Eine Infektion des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft ist möglich.Über Schäden bei den Ungeborenen gibt es nur sehr wenige Berichte. Vorsorglich wird bei Nachweis dieser Infektion i.d. Schwangerschaft zur frühzeitigen Penicillintherapie geraten. Diese ist für das Kind sicher unbedenklich. Gegebenenfalls kann die Frau mit ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin darüber sprechen, ob man im Ultraschall nochmals die Situation überprüft. VB
Mitglied inaktiv
hallo, bin zwar kein Arzt aber ich würde an Deiner Stelle mitgehen, zieh Dir lange Hosen mit Bund an oder steck die Hose in die Socken....sieht zwar nicht so toll aus, hält die Zecken aber ab, ausserdem halten sich Zecken "nur" in einer Höhe von ca 1,20 m max auf, d.h. sie fallen NICHT von Bäumen wie manch einer sagt, abends wenn Du zurück bist mußt Du Dich grundlich absuchen (lassen), dann kann eigentlich nichts passieren