Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Zeckenbiss in SS

Frage: Zeckenbiss in SS

Mitglied inaktiv

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Hallo Dr. Bluni, heute hatte ich eine Zecke, sie kann sich noch nicht lange festgebissen haben da sie beim zerdrücken noch nicht mal Blut hatte. Aber sie war definitiv fest. Nun mache ich mir etwas Sorgen bzgl. Borrellien, da ich in der 26. SSW bin. Wie weit kann sich so etwas auf das Kind übertragen oder gar eine FSME? Vielen Dank schonmal für Ihre Mühe! LG Corinna


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Corinna, zur Frage Zeckenbiss in der Schwangerschaft kann ich folgendes sagen: im Allgemeinen wird empfohlen, wenn die Zecke komplett entfernt wurde, sollte die Bissstelle beobachtet werden (ggf. den Hausarzt informieren) und im Falle einer ringförmigen Rötung sollte in jedem Fall eine antibiotische Behandlung erfolgen. Hier noch einmal ein paar zusammenfassende Infos: die Zecken können neben der FSME (=Frühsommermeningoenzephalitis= Hirnhautentzündung bei der Mutter) (in Endemiegebieten) die Borrelien übertragen. Die Borreliose (Lyme Diesease) (Inkubationszeit 7 Tage bis mehrere Monate) zeigt sich häufig erst nach einer längeren Zeit mit unterschiedlich ausgeprägten neurologischen Symptomen oder Gelenkbeschwerden. Da die Erreger nicht immer übertragen werden, ist generell eine Therapie nur dann indiziert, wenn sich um den Einstich herum eine Rötung nachweisen lässt ringförmige Rötung = Erythema chronicum migrans), was den Verdacht auf eine Infektion lenkt. Eine Infektion des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft ist möglich. Über Schäden bei den Ungeborenen gibt es aber nur sehr wenige Berichte. Vorsorglich wird bei Nachweis dieser Infektion in der Schwangerschaft zur frühzeitigen Penicillintherapie geraten. Diese ist für das Kind sicher unbedenklich. Neben der Kontrolle der Bissstellte sollte laborchemisch etwa 3 Wochen nach Zeckenbiss bei der Schwangeren der Borrelientiter entnommen werden. Ist er negativ, würde man ihn ggf. nach weiteren 3 Wochen wiederholen. Frau Prof. Enders aus Stuttgart empfiehlt hier auch, dass man dann bei Geburt des Kindes aus dem Nabelschnurblut den Titer nochmals mitbestimmen lässt (allerdings ist dieses nur relevant, wenn der Biss mehr als 3 Wochen zurückliegt) VB


Mitglied inaktiv

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Bist du denn nicht geimpft????


Mitglied inaktiv

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Nein, wir leben nicht im Risikogebiet und bin deshalb auch nicht geimpft. LG


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