Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

wie lange kann es noch dauern?

Frage: wie lange kann es noch dauern?

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Hallo dr bluni. ich bin jetzt 40.2 wie lange kann es noch dauern es ist das zweite kind, mein arzt ist zur zeit im Urlaub ich war das letzte mal am 19.09 beim FA und muß das nächste mal erst wieder am 30.09 wenn man drüber ist muß man dann nicht alle zwei Tage gehen.wie lange dauerd das noch. kann ich zu einen anderen Arzt gehen um Ctg zu machen, oder brauche ich eine Uberweisung.


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo, was das Vorgehen nach einer Terminüberschreitung angeht, so gibt es hier in Deutschland keine einheitlichen Standards.In den meisten Fällen wird nach Erreichen des Entbindungstermins - ein unauffälliger Verlauf vorausgesetzt - die Kontrolle alle zwei Tage bevorzugt. Wenn der behandelnde Frauenarzt oder Frauenärztin zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend ist, sollte er seiner Patientin vorsorglich eine Überweisung für eine Vertretung oder die Klinik ausstellen. Hier wird dann meist neben dem CTG auch ein geburtshilflicher Tastbefund erhoben. Dieser erlaubt es, neben der Befunderhebung auch den Muttermund ein wenig zu dehnen. Das CTG erlaubt eine Zustandsbeurteilung des Kindes. Andere Untersucher empfehlen daneben die Ultraschallkontrolle der Fruchtwassermenge, eine US-Doppler-Untersuchung oder einen Wehenbelastungstest. Eine Geburtseinleitung erfolgt meist nicht vor dem 10. Tag der Terminüberschreitung, wenn der bisherige Verlauf es erlaubt. Zur Frage der Notwendigkeit einer Amnioskopie (Fruchtwasserspiegelung zur Beurteilung der Farbe des Fruchtwassers und damit Zustandsbeurteilung des Kindes) kann man meines Erachtens einen Absatz aus einem sehr aktuellen Lehrbuch der Frauenheilkunde zitieren, dem so nichts mehr hinzuzufügen ist: Die Autoren sagen, dass es aus ihrer Sicht vor dem errechneten Entbindungstermin keine Indikation zur Durchführung einer Amnioskopie gibt Die von Saling (1966) empfohlene Amnioskopie sei ihres Erachtens geeignet zur Beurteilung des fetalen Zustands bei rechnerischer Übertragung. Diese Technik ist allerdings inzwischen weitgehend durch den Oxytocin-Belastungstest, die Kine-Kardiotokographie (Schreiben des CTG bei Bewegung der Mutter) und die Ultraschall-Dopplertechnik abgelöst worden „Dunkel verfärbtes Fruchtwasser ist ein unspezifisches Hinweiszeichen auf eine nicht näher quantifizierbare, abgelaufene intrauterine (in der Gebärmutter) Notsituation des Feten. Die Amnioskopie ist ein historisches Verfahren, das von uns nicht mehr eingesetzt wird.“ (aus „Frauenheilkunde“, Urban & Fischer-Verlag, 2. Auflage,2001, Feigel, Rempen, Würfel, Jawny, Caffier, Seite 281) VB


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