Marlene80
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, Folgende Situation beschäftigt mich zur Zeit gedanklich stark: Ich bin Gymnasiallehrerin mit 20 Stunden Teilzeitvertrag und zwei Hauptfächern. Zur reinen Unterrichtszeit kommen Vor- und Nachbereitung, Erstellung von Klausuren, Korrektur von Hausaufgaben und Klausuren, Teilnahme an Konferenzen und verpflichtenden Fortbildungen, Verwaltungsaufgaben etc. Insgesamt komme ich regelmäßig auf 40-50 Zeitstunden. Auch mein eigentlich freier Tag und ein Tag des Wochenendes gehen für die Arbeit drauf. Am Anfang der Schwangerschaft war alles noch gut verkraftbar. Seit Weihnachten bin ich jetzt durch vermehrten Korrekturaufwand und viele verpflichtende Zusatztermine bei 55 Zeitstunden pro Woche angelangt und einfach völlig k. o. am Ende der Woche. Direkt nach der stressigsten Arbeitswoche vor ca. 3 Wochen fing meine UL-Zyste an, mir höllische Schmerzen zu verursachen. Im KH hieß es sie müsse sofort raus (8x6x6 cm). Ich war gerade in der 15. SSW. Inzwischen ist die Zyste per Bauchschnitt unter Spinalanästhesie rausoperiert und ich kam nach einer Woche KH Aufenthalt wieder aus der Klinik. Nun bin ich die zweite Woche zu Hause und werde von der FÄ noch zwei weitere Wochen krank geschrieben. Ich habe Angst, wie es dann weitergehen soll. Momentan traue ich mir nicht zu, wieder solche stressigen Arbeitswochen zu bewältigen. Ich komme an einem normale Arbeitstag ca. um 16.00 Uhr nach Hause, dann habe ich ca. 5 Stunden Kind und Haushalt und ab ca. 21.00 Uhr muss ich wieder an den Schreibtisch, um das Pensum für den nächsten Tag zu schaffen. Häufig sitze ich bis nach Mitternacht, an Tagen, wo ich total erledigt bin, gehe ich dagegen um 21.00 Uhr ins Bett und stehe in der Nacht um halb vier auf, um bis 7.00 Uhr noch Unterrichtsvorbereitung und Korrektur zu schaffen. Oft war ich in den letzten beiden Jahren schon völlig am Ende und hatte keine Kraft mehr oder habe (meist in den Ferien) nur noch geheult und war depressiv und nicht mehr lebensfroh. In den Ferien liegt meist so viel Korrekturarbeit an oder Prüfungsvorbereitungen, außerdem hat der Kindergarten dann oft zu, so dass ich ständig zwischen Arbeit und Kind rotieren muss und nicht zur Ruhe komme. Jetzt habe ich wirklich Angst, dass die psychische und auch körperliche Belastung (noch dazu mit einigen stark pubertierenden Klassen, bei denen ich meine ganze Energie aufbieten muss, um sie im Griff zu halten) zu stark wird und ich das mit fortschreitender Schwangerschaft nicht mehr schaffe. Wie kann ich es schaffen, den Rest der Schwangerschaft gut zu überstehen, ohne mich permanent beruflich völlig überlastet zu fühlen?
Hallo, prinzipiell ist gegen einen solchen Arbeitsalltag bei normalem Schwangerschaftsverlauf erst einmal nichts einzuwenden. Wenn sich aber für Ihre persönliche Situation aber Folgen in Form von Beschwerden oder anderen Symptomen zeigen, kann es für Sie sinnvoll, dass Sie sich mit Ihren Vorgesetzten/Kolleginnen/Kollegen dahingehend abstimmen, wie für Sie eine Entlastung am Arbeitsplatz geschaffen werden kann. Liebe Grüße VB